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Gewalt gegen Mitarbeiter - (K)ein Thema in den stationäten Wohngruppen des LWL-Jugendheim Tecklenburg!?

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(1)

Abb. 1: Faust (Schlechter, P. 2011)

Lisa Loheide 132887 Birgit Doeinck 133831

Bachelor - Thesis

Fachbereich Sozialwesen / AMM Saxion Hogeschool Enschede

Bachelor - Thesis

Gewalt gegen Mitarbeiter – (K)ein Thema in den stationären

Wohngruppen des LWL-Jugendheim Tecklenburg !?

(2)

Bachelor - Thesis

Studieneinheit 9.2

Verfasser: Lisa Loheide 132887

Birgit Doeinck 133831

Studiengruppe: ESP4DDB1, Kinder – und Jugendhilfe Studiengang: Sozialpädagogik, Teilzeit

Studienjahr: 2013 – 2014; 1. Halbjahr Dozentin: Eva Dieterich

Prüfungscode: T.AMM 37492

Fachbereich Sozialwesen / AMM Saxion Hogeschool Enschede

(3)

I

NHALTSVERZEICHNIS

S

EITE VORWORT I ZUSAMMENFASSUNG II SUMMARY III 1.EINFÜHRUNG 1 1.1FORSCHUNGSANLASS 2 1.2ZIELE 5 1.3FORSCHUNGSRAHMEN 7 1.3.1LWL-JUGENHEIM TECKLENBURG 7 1.3.2.ZIELGRUPPE 7

1.4HAUPTFRAGE UND TEILFRAGEN 9

1.5BEGRIFFSBESTIMMUNGEN 9 1.6SCHLUSSFOLGERUNG 11 2.THEORIE 11 2.1GEWALT BEGRIFFSERLÄUTERUNG 11 2.1.1DEFEINITON 12 2.1.2URSACHEN 12 2.1.3FORMEN 13

2.2LEITLINIEN ZUM GEWALTFREIEN UMGANG 15

2.3RECHTLICHE GRUNDLAGEN IN DER STATIONÄREN JUGENDHILFE 16

2.4RECHTLICHE GRUNDLAGEN IM HINBLICK AUF GEWALT 18

2.5BLICK IN DAS AUSLAND 20

2.6ZUSAMMENFASSUNG 21

3.FORSCHUNG 21

3.1FORSCHUNGSART 21

3.2FORSCHUNGSDESIGN 22

(4)

3.4GÜTEKRITERIEN 23

3.5EXTERNE GÜLTIGKEIT 25

3.6ETHISCHE ERWÄGUNGEN 25

3.7SCHLUSSFOLGERUNGEN 26

4.AUSWERTUNG DER FORSCHUNGSERGEBNISSE 27

4.1AUSWERTUNG DER BEFRAGUNG 27

4.2DARSTELLUNG DER ERGEBNISSE 27

4.2.1ERGEBNISSE DER QUANTITATIVEN FRAGEN 28

4.2.2ERGEBNISSE DER QUALITATIVEN FRAGEN 33

4.3INTERPRETATIONEN DER FORSCHUNGSERGEBNISSE 39

4.3.1INTERPRETATION DER QUANTITATIVEN ERGEBNISSE 40

4.3.2INTERPRETATION DER QUALITATIVEN ERGEBNISSE 40

4.4BEANTWORTUNG DER TEILFRAGEN 41

4.4.1WO LIEGEN URSACHEN UND AUSLÖSER VON GEWALT? 41 4.4.2WELCHE RECHTLICHEN GRENZEN GIBT ES FÜR DIE MITARBEITER? 41 4.4.3WELCHE HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN HABEN MITARBEITER, UM SICH VOR GEWALT ZU

SCHÜTZEN? 42

4.8BEANTWORTUNG DER FORSCHUNGSFRAGE (HAUPTFRAGE) 42

4.9ZUSAMMENFASSUNG 43

5.SCHLUSSFOLGERUNGEN 43

5.1SCHLUSSFOLGERUNGEN DER HAUPT- UND TEILFRAGEN 43

5.2EMPFEHLUNGEN 43

5.2.1MIKROEBENE:EMPFEHLUNGEN FÜR DIE FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN 44

5.2.2MESOEBENE:EMPFEHLUNGEN FÜR WEITERE EINRICHTUNGEN IM STATIONÄREN

BEREICH 44

5.2.3MAKROEBENE:EMPFEHLUNGEN FÜR WEITERE FORSCHUNGEN UND

DIE GESELLSCHAFTLICHE RELEVANZ 45

(5)

5.4DISKUSSION 46

5.5FAZIT 48

LITERATURVERZEICHNIS 50

ABBILDUNGSVERZEICHNIS 54

(6)

V

ORWORT

Diese Forschungsarbeit entstand innerhalb Juni 2014 bis September 2014 im Rahmen des Studiums

mit der Fachrichtung Sozialpädagogik.

Es wurde ein gesellschaftlich aktuelles Thema gewählt, welches den Autoren in ihrer

täglichen Berufspraxis begegnet. Die Autoren haben sich in dieser Forschungsarbeit über das Thema Gewalt auf den Bereich der stationären Kinder- und Jugendhilfe bezogen und eine Forschung innerhalb des LWL - Jugendheim Tecklenburg durchgeführt.

Die Autoren der Forschungsarbeit möchten sich zum einen bei der pädagogischen Leitung und bei den Kollegen des LWL Jugendheim Tecklenburgs für ihr Interesse und ihre

Unterstützung bedanken. Durch die Mitarbeit innerhalb des Forschungsinstrumente, ist es erst möglich gewesen diese Forschung durchzuführen. Aus diesem Grund möchten wir uns bei den pädagogischen Leitern und den Mitarbeitern bedanken.

Des Weiteren gilt ein Dank den Dozenten der Saxion Hogeschool Enschede und den Freunden und Familien der Autoren, die während des gesamten Studiums und insbesondere in der Zeit der Endphase als Unterstützer dienten.

(7)

ZUSAMMENFASSUNG

Die vorliegende Forschungsarbeit befasst sich mit dem Thema „Gewalt gegen Mitarbeiter – (K)ein Thema in den stationären Wohngruppen des LWL- Jugendheim Tecklenburg !?“. Ziel dieser Forschungsarbeit ist es das Gewalterleben von Mitarbeitern in stationären Einrichtungen des LWL –Jugendheim Tecklenburg zu erforschen.

Aus diesem Ziel heraus entwickelt sich die Hauptfrage, ob es körperliche Gewalt von den Kindern und Jugendlichen gegenüber Mitarbeitern beim LWL – Jugendheim Tecklenburg, in stationären Angeboten gibt und wenn ja welche Möglichkeiten haben die Mitarbeiter sich davor zu schützen?

Die Zielgruppe dieser Forschungsarbeit besteht aus den pädagogischen Mitarbeitern des LWL- Jugendheim Tecklenburg. Die Beteiligten wurden anhand eines Fragebogens bezüglich ihrer Wahrnehmung zu der Gewalt gegenüber Mitarbeitern befragt.

Die Ergebnisse der Forschung zeigten, dass in einigen Teilbereichen Optimierungsbedarf besteht.

Des Weiteren empfiehlt es sich, dass weitere Einrichtungen Befragungen bezüglich ihrer Wahrnehmung von Gewalt durchführen. Durch die Ergebnisse könnten Schwachstellen der Systeme und dessen Sicherheit aufgedeckt werden und zu einem besseren Schutz und Handlungsmöglichkeiten im Sinne des Klienten führen.

(8)

S

UMMARY

The present research work deals with the topic "Violence against employees - an issue in the stationary housing groups of the LWL youth home located in Tecklenburg".

The aim of this research paper is to investigate the violence that employees experience in residential facilities of the youth home in Tecklenburg.

Out of this aim, a main research question develops, which adresses whether there is any physical violence by children and adolescents towards employees at the LWL youth home and if so what are the possibilties that employees have to protect themselves against children and adults?

The target group of this research consists of employees of the LWL youth home located in Tecklenburg. The involving parties were asked with the help of a questionnaire about their perception of violence against employees.

The results of the research showed that in some areas there is need for optimization.

Furthermore, it is recommended that further facilities carry out surveys and ask children and adolscents about their perceptions towards violence. Through the results the vulnerability of systems and its security could be revealed and lead to better protection and possibilities for action, which can be of advanatge for the client.

(9)

1. E

INFÜHRUNG

In der vorliegenden Forschungsarbeit mit dem Thema „Gewalt gegen Mitarbeiter- (K)ein Thema in den stationären Wohngruppen des LWL-Jugendheim Tecklenburg“, werden die Autoren die Erfahrungen der Mitarbeiter zum Thema Gewalt, des LWL Jugendheim Tecklenburg untersuchen.

Im Folgenden werden die einzelnen Kapitel dieser Bachelorarbeit kurz vorgestellt. Im ersten Kapitel wird der Forschungsanlass benannt und das Ziel der Forschung wird nach dem SMART- Prinzip vorgestellt wie auch der Rahmen der Forschung abgesteckt. Im Anschluss werden die sich aus dem Ziel ergebenden Teilfragen und die Hauptfrage

formuliert und es findet eine Operationalisierung der Begriffe statt. Eine Schlussfolgerung schließt dieses Kapitel ab.

Das zweite Kapitel beschreibt die theoretischen Grundlagen, die die Basis für die durchgeführte Forschung bildet. Die Leitlinien zum gewaltfreien Umgang des LWL Jugendheim Tecklenburgs wie auch die rechtlichen Grundlagen im Hinblick auf die stationäre Jugendhilfe und auf die Gewalt werden dargelegt. Das Kapitel wird mit einem Blick in das Ausland und einer anschließenden Zusammenfassung abgeschlossen.

Im dritten Kapitel werden die Forschungsart und die Strategie der Forschung erläutert. Darüber hinaus erfolgt die Auseinandersetzung mit dem Forschungsdesign, der

Forschungsmethode und dem Forschungsinstrument. Die Gütekriterien liefern Aussagen über die Forschungsqualität. Ethische Richtlinien die bei der Forschung eine wichtige Rollen werden dargelegt. Die Schlussfolgerung ist der Abschluss des dritten Kapitels.

Das vierte Kapitel beinhaltet die objektive Darstellung der Forschungsergebnisse und die Autoren legen die Ergebnisse der Forschung dar, um die Teilfragen und die Hauptfrage zu beantworten. Das Kapitel wird mit einer Zusammenfassung beendet.

Im fünften Kapitel werden die Schlussfolgerungen auf Mikro-, Meso- und Makroebene und die Handlungsmöglichkeiten beschrieben. Daraufhin folgt eine kritische

(10)

Forschung benannt und diskutiert. Das Fazit enthält ein persönliches, sowie professionelles Resümee und rundet die Forschungsarbeit ab.

Um eine verständliche Lesbarkeit zu erzeugen wird die männliche Sprachform verwendet, diese beinhaltet auch das weibliche Geschlecht.

Wenn in der vorliegenden Forschungsarbeit von Autoren die Rede ist, sind damit die beiden Schreiberinnen dieser Arbeit, Lisa Loheide und Birgit Doeinck, gemeint.

1.1

F

ORSCHUNGSANLASS

Im nachfolgenden Abschnitt werden sich die Autoren mit dem Forschungsanlass

beschäftigen, weshalb es sich für das Thema entschieden hat. Auch möchten die Autoren einen Blick auf die Ausgangslage der Thematik werfen.

Die Ausgangslage ist, dass die Gewalt gegenüber Mitarbeitern in der Kinder- und Jugendhilfe beinahe täglich zu beobachten ist und die Arbeitssituation sowie die

Beziehungsebene zwischen den Mitarbeitern und Kindern /Jugendlichen dadurch belastet wird. Dies ist der Eindruck, den die Autoren in ihren Einrichtungen gewonnen haben. „Allg.: Gewalt bezeichnet den Einsatz von physischem oder psychischem Zwang

gegenüber Menschen sowie die physische Einwirkung auf Tiere oder Sachen“. (Schubert & Klein, 2011, Abs.1)

Das LWL -Jugendheim Tecklenburg hat diese Problematik erkannt und aus diesem Grund die Leitlinien zum gewaltfreien Umgang entwickelt, welche im Anhang II

zu finden sind.

Lisa Loheide arbeitet in der Kinder- und Jugendschutzstelle in Hörstel, eine Einrichtung der evangelischen Jugendhilfe Münsterland e.V.. Die Kinder- und Jugendschutzstelle ist eine Inobhutnahmestelle, wo Kinder und Jugendliche, die im Sinne des § 42 SGB VIII in Obhut genommen werden müssen. Die Aufgabe der Mitarbeiter ist es, Kinder und Jugendlichen in Krisen- und Gefährdungssituationen direkt Schutz, Geborgenheit und Unterstützung zu geben.

(11)

die Mitarbeiter werden zum Teil bedroht und es gibt aktuell, wie in der Vergangenheit auch schon körperliche Übergriffe auf die Mitarbeiter (Evangelische Jugendhilfe, o.J.)

Birgit Doeinck ist in der therapeutischen Kinderwohngruppe des LWL – Jugendheim Tecklenburg tätig. Die Wohngruppe bietet eine intensive Arbeit und Betreuung an und richtet sich an Kinder, deren Entwicklung durch Traumatisierungen, sowie durch innerfamiliäre Probleme behindert wurde. Auch kann dort einen Aufnahme nach §35a SGB VIII (Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche) erfolgen (LWL – Jugendheim Tecklenburg, 2012, S. 2).

Durch die intensive Arbeit mit den Kindern und deren Geschichten sowie ein ständiges Zusammenleben entstehen Alltagssituationen, in denen die Mitarbeiter sich und die Bewohner u.a. vor der körperlichen Gewalt der Kinder schützen müssen.

Schwabe (2010) schreibt dazu, dass es

„in stationären Einrichtungen, in denen Kinder und Jugendliche erzogen und/oder behandelt werden, (Heime, Kinder- und Jugendpsychiatrien, Wohngruppen, Internaten etc.) ereignen sich mehr Episoden körperlicher Gewalt zwischen dem Personal (PädagogInnen, PflegerInnen) und dem Klienten (Kinder, Jugendliche) als allgemein angenommen wird. Ausführliche Untersuchungen zu diesem

Themenkomplex liegen nicht vor“ (Schwabe, 2010,S. 31f).

Betrachtet man andere Bereiche, in denen Sozialpädagogen ebenfalls tätig sein können, fällt auf, dass es in Bezug auf Gewalt, die von den zu betreuenden Personen auf das Personal ausgeht, bereits Statistiken gibt, so beispielsweise im Bereich der Altenpflege oder der Betreuung von Menschen mit Behinderung. Es folgt eine Statistik aus dem Jahre 2009, wo die Gewalt gegen die Beschäftigten in der Pflege und Betreuung in verbaler und körperlicher Gewalt aufgelistet wurde.

(12)

Abbildung 2: Übergriffe von Klientel in Pflege- und Betreuungsberufen (Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege - BGW,2007 (Stand 2011) S.7)

Durch die oben gezeigte Statistik wird deutlich, dass in dieser Branche die verbale Gewalt gegenüber dem Pflegepersonal der körperlichen Gewalt überliegt, aber dennoch in beiden Bereichen die Prozentzahlen erschreckend hoch sind.

Das Ziel der Autoren ist es, etwas über die Gewalt, die sich von der Klientel gegen Mitarbeiter in stationären Einrichtungen richtet herauszufinden.

Die Autoren fragen sich, ob es körperliche Gewalt von den Kindern und Jugendlichen ausgehend gegenüber den Mitarbeitern beim LWL Jugendheim Tecklenburg, in den stationären Angeboten gibt und wenn ja welche Möglichkeiten die Mitarbeiter haben sich davor zu schützen. Das Thema ist aktuell in vielen stationären Bereichen und da die Autoren selber in stationären Einrichtungen mit Kinder- und Jugendlichen arbeiten, interessiert es sie noch mehr, in wie weit Gewalt gegenüber Mitarbeitern besteht. In der folgenden Tabelle sieht man, dass die Hilfe zur Erziehung seit 1991bis 2012 in den meisten Bereichen drastisch gestiegen ist.

(13)

Abbildung 3: Kinder- und Jugendhilfe 1991 - 2012 (Destatis, o.J.)

Durch die gestiegene Anzahl der Hilfen in der Heimerziehung seit 2007 könnte auch das Gefahrenpotential in den stationären Systemen steigen, dies sind lediglich Hypothesen der Autoren. Die Autoren möchten mit der Abbildung 3 verdeutlichen, dass die

Hilfemaßnahmen in den letzten 20 Jahren in den meisten Fällen stetig gestiegen sind, wobei es bei den stationären Hilfen, die für die Forschung relevant sind eine deutliche Steigung erst seit 2007 zu erkennen ist.

1.2

Z

IEL

Aus der oben genannten Problemstellung heraus, entwickelt sich ein Ziel, welches anhand der Forschung bearbeitet werden sollen. Das Ziel ist es dass, das Gewalterleben von Mitarbeitern in der stationären Jugendhilfe erforscht werden soll.

(14)

Ziel ist es ‚das Gewalterleben von Mitarbeitern in stationären Einrichtungen des LWL – Jugendheim Tecklenburg zu erforschen

Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Forschung anhand eines teilstandardisierten Fragebogens durchgeführt und alle Mitarbeiter in stationären Einrichtungen des LWL Jugendheim Tecklenburgs befragt. Das Forschungsziel wird anhand der SMART- Methode präzise wie auch verständlich formuliert.

Spezifisch: Mit der Forschung wollen die Autoren das Gewalterleben der Mitarbeiter des

LWL Jugendheim Tecklenburg in stationären Einrichtungen ermitteln.

Messbar: Durch die Beantwortung der Teilfragen, sowie der Hauptfrage, wird das

Ergebnis messbar. Durch die Fragebögen, die ausgefüllt werden, bekommen die Autoren auswertbare Aussagen.

Attraktiv: Durch Rücksprache mit den Kollegen in den Einrichtungen haben die Autoren

die Rückmeldung bekommen, dass die Thematik aktuell und relevant ist. Die Kollegen sind gespannt auf die Ergebnisse. Auch kann die Einrichtung durch die Forschung profitieren, da durch die Forschung neue Erkenntnisse aufgedeckt werden können und die Einrichtung ggf. die Mitarbeiter weiter unterstützen und schützen kann.

Realistisch: Es wurde ein großer Träger, mit vielen Mitarbeitern für die Forschung

gewählt. Es ist Realistisch dort Fragebögen auszufüllen, da so die Rücklaufzahl sehr hoch sein könnte. Auch können so mehrere stationäre Einrichtungen befragt werden.

Terminbezogen: Mit Abgabe der Forschungsarbeit im September 2014 wurde das Ziel

(15)

1.3

F

ORSCHUNGSRAHMEN

In diesem Punkt der Forschungsarbeit wird der Forschungsrahme vorgestellt, der zum einen das LWL Jugendheim Tecklenburg beschreibt und zum anderen die Zielgruppe.

1.3.1LWL-JUGENDHEIM TECKLENBURG

Beim LWL- Jugendheim Tecklenburg handelt es sich um eine Einrichtung der

Erziehungshilfe in der Trägerschaft des Landschaftsverbandes Westfalen –Lippe (LWL). Schwerpunktmäßig ist das LWL – Jugendheim Tecklenburg im Kreis Steinfurt aktiv. Es ist dezentral aufgebaut und bietet mit unterschiedlichen Angeboten vielfältige Möglichkeiten für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und deren Familien. Zu diesen Angeboten gehören Wohngruppen, Mutter – Kind –Einrichtungen und Ambulante Erziehungshilfen.

Die Angebote werden fortlaufend auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen und die sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen abgestimmt. Grundlage dafür sind langjährige Erfahrungen, hohes Engagement und qualifizierte Mitarbeiter.

„In all unseren Einrichtungen und Angeboten vermitteln wir den Menschen, mit denen wir arbeiten und leben, vor allem das Gefühl, willkommen zu sein. Wir begegnen jedem einzelnen mit Respekt und Sensibilität – und sind offen für unterschiedliche soziale, kulturelle und religiöse Lebensentwürfe. Wertschätzung, Offenheit und gegenseitige Akzeptanz bestimmen unsere Arbeit. Denn das sichere Empfinden, dass bei uns jeder mit seinen Wünschen und Befürchtungen ernst genommen und transparent über Strukturen, Abläufe und Erwartungen informiert wird, schafft die wichtigste Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit“ (LWL – Jugendheim Tecklenburg, o.J.a, Umschlag).

1.3.2.ZIELGRUPPE

Die Autoren haben sich für die Mitarbeiter in den stationären Einrichtungen des LWL – Jugendheim Tecklenburg entschieden, da ein Mitglied des Forschungsteams dort tätig ist. Zudem bietet das LWL – Jugendheim Tecklenburg eine Vielzahl von unterschiedlichen stationären Einrichtungen für Kinder und Jugendliche.

(16)

Des Weiteren hat das Forschungsteam sich auf eine Einrichtung konzentriert, um den Forschungsrahmen nicht zu groß werden zu lassen.

Zudem hat sich eine Arbeitsgruppe von Mitarbeitern des LWL – Jugendheim Tecklenburg bereits mit dem Thema Gewalt in der Kinder- und Jugendhilfe beschäftigt und einen Leitfaden zum gewaltfreien Umgang entwickelt.

1.4

H

AUPTFRAGE UND

T

EILFRAGEN

Aus dem unter 1.2 genannten Forschungsziel leitet sich folgende Forschungshauptfrage ab. Diese Frage ist für diese Forschungsarbeit zentral, um herauszufinden, ob es

körperliche Gewalt von den Kindern und Jugendlichen gegenüber Mitarbeitern in stationären Einrichtungen beim LWL – Jugendheim Tecklenburg, und wenn welche Möglichkeiten sie haben, sich davor zu schützen. Die Auswertung wird in der Forschung ein wesentlicher Bestandteil sein um das Ziel bearbeiten zu können.

Gibt es körperliche Gewalt von den Kindern und Jugendlichen gegenüber Mitarbeitern beim LWL, in stationären Angeboten in der Kinder- und Jugendhilfe und wenn ja welche Möglichkeiten haben Mitarbeiter sich davor zu schützen?

Aus der oben genannten Forschungshauptfrage entwickeln sich weitere Teilfragen, die mit Hilfe der durchgeführten Forschung beantworten werden sollen. Diese sind wichtig, um die Forschungsfrage zu beantworten.

1. Wo liegen die Ursachen und Auslöser von Gewalt?

2. Welche rechtlichen Grenzen gibt es für die Mitarbeiter? 3. Welche Handlungsmöglichkeiten haben Mitarbeiter, sich vor Gewalt durch Klienten zu schützen?

Die erste Teilfrage ist wichtig, um deutlich zu machen, wo die Ursachen von Gewalt bei Kindern- und Jugendlichen entstehen und was die Gewalttaten dieser auslöst. In 2.1.2 werden die Ursachen, die zu Gewalt vorgestellt.

(17)

Die zweite Teilfrage bezieht sich auf die rechtlichen Grenzen der Mitarbeiter, wo diese liegen und wie weit die Mitarbeiter gehen dürfen. Darauf wird in Abschnitt 2.3

eingegangen.

In der dritten Teilfrage geht es um die Handlungsmöglichkeiten, die den Mitarbeitern zur Verfügung stehen um sich vor Gewalt zu schützen und was diese können und dürfen. Anhand des Forschungsinstrumentes wird deutlich, wie die momentane stand der Gewalt wahrgenommen wird.

Durch die Gesamtauswertung des Forschungsinstrumentes, können Antworten auf die Teilfragen gegeben werden und die Beantwortung der Hauptfrage durchgeführt werden.

1.5

B

EGRIFFSBESTIMMUNGEN

In der Begriffsbestimmung operationalisieren die Autoren die Begriffe, um diese für nicht fachkundige Personen verständlich zu unterbreiten (Strauß & Zifonun, 1985).

Zur Begriffsbestimmung wurde die tabellarische Form gewählt. Es werden Wörter, die für die Forschung eine hohe Relevanz haben, definiert und die Bedeutung für die Forschung dargestellt.

Wort Definition Operationalisierung

Körperliche Gewalt Unter körperlicher Gewalt zählen schlagen, treten, kratzen, beißen, spucken.

Wenn die Autoren in dieser Arbeit von Gewalt sprechen , meinen sie damit körperliche Gewalt Mitarbeiter des LWL

Jugendheim Tecklenburg

Alle pädagogischen Kräfte, die im Bereich der stationären Einrichtungen tätig sind. Dazu zählen Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, pädagogische Ergänzungskräfte, Psychologen, Praktikanten in pädagogischer Ausbildung, Erzieher, Kinderkrankenschwestern, Heilpädagogen, Therapeuten. Diese Beschreibung nutzen die Autoren, wenn sie von Mitarbeiten sprechen. Ebenso ist dies die Ausgangslage für die Befragung.

(18)

Stationäre Angebote Alle Gruppen, die laut Definition des LWL

Jugendheim Tecklenburg dazu zählen. Dies sind

Regelwohngruppen, Intensivgruppen,

Verselbstständigungsangebote sowie Angebote für Mütter, Väter und ihre Kinder.

Auf diesen Bereich

beziehen die Autoren ihre Forschung

Kinder- und Jugendliche Menschen männlichen und weiblichen Geschlechts unter 18 Jahren. (§7 SGB VIII)

Wenn in der

Forschungsarbeit von Kindern- und Jugendlichen die Rede ist, wird darunter verstanden, dass es sich um ein Mädchen und Jungen zwischen 0 und 18 Jahren handelt, die in den stationären Systemen des LWL Jugendheim

Tecklenburg leben. In der Forschungsarbeit werden die Kinder- und

Jugendlichen auch oft unter dem Synonym Klienten oder Klientel verwendet.

Ursachen und Auslöser Unter Ursachen und Auslösern von Gewalt versteht man „etwas (Sachverhalt, Vorgang, Geschehen), was eine

Erscheinung, eine Handlung oder einen Zustand bewirkt, veranlasst“ (Duden, 2013, Abs.2)

Die Autoren nutzen diese um zu beschreiben, wie Gewalt entsteht

Rechtliche Grenzen Vorgaben, die der

Gesetzgeber. Sie sind in den verschiedenen Gesetzbüchern festgelegt Im Rahmen dieser Vorgaben können Mitarbeiter in den stationären Einrichtungen handeln

(19)

Handlungsmöglichkeiten Unter

Handlungsmöglichkeiten versteht man die Möglichkeit zu Handeln.

Verhalten in Situationen in denen es zu Gewalt

kommt.

schützen Schützen bedeutet, dass man

jemanden in einer Sache Schutz gewährt und ihn vor Schaden bewahrt.

In der Forschungsarbeit nutzen die Autoren dies, wenn es darum geht zu benennen wie Mitarbeiter in der Lage sind, sich vor Schaden bewahren.

Abbildung 4: Operationalisierung

1.6

S

CHLUSSFOLGERUNG

Im ersten Kapitel wurde der Forschungsanlass mit den Zielen beschrieben. Die Haupt- und die Teilfragen wurden aufbauend auf das Ziel aufgeführt. Die Beantwortung der Haupt- und Teilfragen wird anhand des Forschungsinstrumentes möglich sein. Anschließend wurden die Begriffe, die für die Haupt- und Teilfragen relevant sind, definiert und operationalisiert.

2.

D

IE

T

HEORIE

In diesem Abschnitt möchten die Autoren theoretische Aspekte, die für die Beantwortung der Hauptfrage und Teilfragen von Bedeutung sind, darstellen. Zunächst wird der Begriff Gewalt beschrieben. Da sich intern im LWL – Jugendheim Tecklenburg bereits eine Arbeitsgruppe mit dem Thema beschäftigt hat, erachten die Autoren es als wichtigen Baustein, die entstandene Ausarbeitung vorzustellen.

Daran anknüpfend werden rechtliche Grundlagen, die in der stationären Jugendhilfe sowie im Hinblick auf Gewalt, eine Relevanz haben, vorgestellt.

Einen Blick über den Tellerrand wagen die Autoren im Anschluss, bevor die Theorie abschließend zusammengefasst wird.

(20)

Zunächst wird der Begriff Gewalt definiert, daran anschließend werden Formen von Gewalt dargelegt.

2.1.1DEFINITION

Wie alle Handlungen ist auch Gewalt eine Form des sozialen Handelns von Menschen. „Der Begriff Gewalt bedeutet Etwas mit Zwang vor allem psychisch und physisch durchzusetzen. Dabei gibt es zwei Parteien. Zum einen den Täter, der die Gewalt ausübt und auf der anderen Seite das Opfer. In der Rechtsprechung wird Gewalt definiert als körperlich wirkender Zwang durch die Entfaltung von Kraft oder durch sonstige physische Einwirkung, die nach ihrer Intensität dazu geeignet ist, die freie Willensentschließung oder Willensbetätigung eines anderen zu beeinträchtigen. (BGH NJW 1995, 2643)“ (Precise Moves Online Marketing LLC, o.J., Definiton Gewalt, Abs.1).

2.1.2URSACHEN

„Gewalt, die durch junge Menschen ausgeübt wird, ist immer im Kontext ihrer lebensweltlichen Bedingungen zu betrachten“ (Netzwerk gegen Gewalt, o.J., Das Netzwerk, Warum?. Abs.4).

Die Gründe, warum Kinder und Jugendliche Gewalt ausüben bzw. für sich nutzen sind vielfältig. Auch ist es häufig so, dass nicht ein Faktor als Auslöser für gewalttätiges

Verhalten benannt werden kann, sondern dass die Kombination aus verschieden Faktoren dazu geführt hat.

Mögliche Faktoren, die ein gewalttätiges Verhalten begünstigen sind vielfältig. Unter anderem gehört hierzu, dass Vorbilder, Werte und Normen nicht mehr vorwiegend im Elternhaus vermittelt werden, sondern häufig durch Medien, Internet oder Cliquen (Peergroup). Ebenfalls Gewalt in der Familie, verbunden mit problematischen

(21)

Verhältnissen wie Arbeitslosigkeit, Elternkonflikte und fehlende menschliche Wärme sind zu nennen.

Hinzu kommen Persönlichkeitsmerkmale der Kinder und Jugendlichen wie mangelnde Selbstkontrolle, geringes Selbstwertgefühl, Probleme im Umgang mit Wut und Ärger oder ein fehlender Zugang zu den eigenen Gefühlen (Bundesministerium für Kultus, Jugend und Sport, 2005, S.8).

Abbildung 5: Zusammenhänge und Risikofaktoren für Gewalt (Schueler-Mobbing, 2013), Gewalt, Warum?, Abs. 1,3)

(22)

Es gibt viele Formen von Gewalt, die Autoren haben sich dazu entschieden, die drei gängigsten bzw. bekanntesten Formen vorzustellen, um so die Vielseitigkeit dieses Begriffes darzustellen.

PHYSISCHE GEWALT

Bei dieser Form der Gewalt geht es um die körperlichen Formen, die Gewalt haben kann. Dem Opfer werden dabei Schmerzen zugefügt. Im Äußersten kann es bei physischer Gewalt zum Tod des Opfers kommen.

Zur physischen Gewalt zählen unter anderem keifen, treten, schlagen, beißen, spucken, boxen.

Bei dieser Form der Gewalt werden die Körpergrenzen des anderen durchbrochen und verletzt (Lang, 2013, S.310).

Neben den sichtbaren, physischen Spuren können durch diese Form der Gewalt auch psychische Schäden verursacht werden.

Schwabe (2010, S.18) verbindet mit körperlicher Gewalt einen Akt mit intensiver emotionaler Erregung.

PSYCHISCHE GEWALT

Die psychische Gewalt ist schwerer nachzuweisen als physische Gewalt, da diese in der Regel (zunächst) ohne sichtbare Spuren stattfindet. Auch hier gibt es, ähnlich wie bei der physischen Gewalt eine Vielzahl an Möglichkeiten diese zum Ausdruck zu bringen. Dazu zählen z.B. Mobbing oder Beleidigungen.

„Psychische Gewalt hinterlässt zwar keine augenscheinlich sichtbaren „Narben“ wie es z.B. bei der physischen Gewalt der Fall sein kann, hat aber für das Kind ebenso

„dramatische“ Folgen“ (Kapella, Cizek, 2002, S.83).

(23)

Übergriffe sexueller Art gegen den Willen des anderen bezeichnet man als sexuelle Gewalt. Häufig von sexueller Gewalt betroffen sind Kinder. Aber auch Ehepartner können Opfer von sexueller Gewalt werden.

Ähnlich wie die physische Gewalt ist dies eine Form der Gewalt, bei der die

Körpergrenzen des anderen durchbrochen und verletzt werden (Lang, 2013, S. 310).

2.2

L

EITLINIEN ZUM

G

EWALTFREIEN

U

MGANG IM

LWL

J

UGENDHEIM

T

ECKLENBURG „ "Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung" (§ 1631 Abs. 2 BGB) - auch und gerade in Erziehungshilfeeinrichtungen. Selbstverständlich ist ein gewaltfreies

Miteinander Grundprinzip und Ziel der Erziehung in Einrichtungen der Jugendhilfe. Sie sollen Modell sein für gewaltfreie Konfliktlösungen, Modell für Kinder und Jugendliche, wie auch für ihre Eltern. Angesichts von mitgebrachten Gewalterfahrungen und

Verhaltensmustern ist Gewalt in Jugendhilfeeinrichtungen ein Thema, das immer wieder bearbeitet werden muss.“ (LWL – Jugendheim Tecklenburg, 2013, Aktuelles, Abs.6) Die „Leitlinien zum gewaltfreien Umgang im LWL – Jugendheim Tecklenburg“,

nachfolgend Leitlinien genannt, sind in einer hierarchieübergreifenden Arbeitsgruppe erarbeitet worden. Die Bearbeitung der Leitlinien hat über einen längeren Prozess stattgefunden.

In den Leitlinien werden Leitfäden zum Umgang mit kritischen Situationen dargestellt und somit Handlungsstrategien angeregt.

„Sie sollen Orientierung geben und beitragen zum Schutz der Kinder und Jugendlichen in der Einrichtung vor Gewalt - durch andere Jugendliche und Mitarbeitende - sowie zum Schutz der Mitarbeitenden selbst“ (LWL - Jugendheim Tecklenburg, o.J.b, S.4)

Ursprung ist das Selbstverständnis eines gewaltfreien Miteinanders. Kinder und

Jugendliche sollen vor weiterer oder drohender Gewalt geschützt werden. Auch soll ihnen geholfen werden, die Folgen von gelebter Gewalt zu verarbeiten.Durch beispielhafte Vorfälle sind die Mitarbeiter im Arbeitskreis zu bestimmten Fragen ins Gespräch

gekommen, um durch deren Beantwortung den Mitarbeitern mehr Handlungssicherheit zu geben(LWL- Jugendheim Tecklenburg, o.J.b, S.3).

(24)

Die kompletten Leitlinien sind im Anhang II zu finden.

2.3

R

ECHTLICHE

G

RUNDLAGEN IN DER STATIONÄREN

J

UGENDHILFE

Stationäre Jugendhilfe ist rechtlich im SGB VIII geregelt. Sie ist ein Teil der Kinder- und Jugendhilfe und eine Form der Hilfen zur Erziehung. Diese kommen zum Einsatz, „wenn eine dem Wohl des Kindes nicht zuträgliche Erziehung vorliegt.“ (Hechler, 2001, S.10). Neben dem SGB VIII gibt es noch weitere rechtliche Grundlagen, nach denen Kinder und Jugendliche in stationären Einrichtungen des LWL – Jugendheim Tecklenburg

untergebracht werden können.

Die unterschiedlichen Wohngruppen haben, je nach Konzept, unterschiedliche rechtliche Kriterien, nach denen eine Aufnahme dort erfolgen kann. In den meisten Fällen ist es eine Kombination aus verschieden rechtlichen Grundlagen. Die häufigsten werden im

Folgenden kurz beschrieben. Für die Beschreibung liegt dem Forschungsteam „Gesetzte für Sozialberufe“ in der 16. Auflage (2008) vor.

§27 SGB VIII Hilfe zur Erziehung

Hier wird geregelt, wann Hilfe zu Erziehung zu erbringen ist und was diese beinhaltet. Dabei richtet sich die Art und der Umfang nach dem erzieherischen Bedarf im Einzelfall Auch wird hier beschrieben, dass ein Kind/eine Jugendliche, die während einer

Maßnahme der Hilfen zur Erziehung Mutter wird, diese Hilfe auch dem Kind zukommt.

§ 34 SGB VIII Heimerziehung, sonstige betreute Wohnform

Die Entwicklung soll durch die Verbindung von Alltagserleben mit pädagogischen und therapeutischen Angeboten gefördert werden.

„Sie soll entsprechend dem Alter und Entwicklungsstand des Kindes oder des

Jugendlichen sowie den Möglichkeiten der Verbesserung der Erziehungsbedingungen in der Herkunftsfamilie

(25)

1. eine Rückkehr in die Familie zu erreich versuchen oder 2. die Erziehung in einer anderen Familie vorbereiten oder

3. eine auf längere Zeit angelegte Lebensform bieten und auf ein selbstständiges Leben vorbereiten.“

§35 SGB III Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung

Diese Form der Hilfe zur Erziehung ist auf längere Zeit angelegt, um so den individuellen Bedürfnissen Rechnung tragen.

Sie ist für Jugendliche und wird denjenigen gewährt, die einer intensiven Unterstützung zur sozialen Integration und zu einer eigenverantwortlichen Lebensführung bedürfen.

§35 a SGB VIII Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche

Anspruch hierauf haben Kinder und Jugendliche, wenn

„1. ihre seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für ihr Lebensalter typischen Zustand abweicht, und

2. daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtig ist oder eine solche Beeinträchtigung zu erwarten ist.“

Wenn Eingliederungshilfe und Hilfe zu Erziehung gleichzeitig erbracht werden, soll dies in Einrichtungen erfolgen, die beide Aspekte gewährleisten. Dabei kann die Hilfe ambulant, teilstationär oder stationär erfolgen.

§ 41 SGB VIII Hilfe für junge Volljährige, Nachbetreuung

Benötigt ein Jugendlicher über das 18. Lebensjahr hinaus Unterstützung, kommt dieser Paragraph zur Geltung. In der Regel wird die Hilfe bis zum 21. Lebensjahr gewährt bzw. solange es aufgrund der individuellen Situation des jungen Menschen notwendig ist, in Einzelfällen kann sie auch darüber hinaus gewährt werden.

(26)

$19 SGB VIII Gemeinsame Wohnformen für Mütter/Väter und Kinder

„Diese Hilfeform ist nicht an das Alter der Schwangeren, der Mutter oder des Vaters gebunden, sondern an das Alter des Kindes und soll solange gewährt werden, wie die Mutter oder der Vater diese Form der Unterstützung bei der Pflege und Erziehung des Kindes bedürfen.

In die Betreuung sind auch ältere Geschwister, für die die Mutter / der Vater allein zu sorgen hat, mit einzubeziehen.

Ziel ist es, die Mutter / den Vater zu befähigen, mit ihrem /seinem Kind

selbstständig und eigenverantwortlich zu leben“ (Niedersächsisches Landesamt für Soziales, Jugend und Familie, 2011, S.1)

§§53, 54 SGB XII Eingliederungshilfe für behinderte Menschen

In diesen Paragraphen werden die Voraussetzungen erläutert, unter denen die

Eingliederungshilfe geleistet wird und welche Leistungen die Eingliederungshilfe umfasst.

2.4

R

ECHTLICHE

G

RUNDLAGEN IM

H

INBLICK AUF

G

EWALT

Nach § 1631 Abs.2 BGB haben Kinder „ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind nicht zulässig.“

„Bei der Betreuung schwieriger Kinder und Jugendliche müssen die zuständigen Ämter und Einrichtungen die gesellschaftliche und zivilrechtliche Erwartung erfüllen, durch ihre Aufsicht Gefahren für die Minderjährigen und andere Personen abzuwehren.

Andererseits haben die betreuten Kinder und Jugendlichen das Recht auf die "Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen Persönlichkeit" nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz“ (Landschaftsverband Rheinland, 2014, Abs.3.5)Der

Landschaftsverband Rheinland hat dazu das Positionspapier „Pädagogik und Zwang“ entwickelt, in dem es neben dem Schutz der Kinder und Jugendlichen darum geht, die

(27)

Handlungssicherheit der Erziehungsverantwortlichen zu Verbessern (Landschaftsverband Rheinland, 2007, S.4). Dort wird das Spannungsfeld zwischen Pädagogik und Aufsicht beschrieben, das in der Regel bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen zum Tragen kommen.

Dabei ist zu beachten, dass neben dem Erziehungsauftrag auch gesellschaftlichen

Erwartungen Rechnung getragen werden muss. Demnach sind die rechtlichen Grundlagen sehr unterschiedlich. So können Maßnahmen der Aufsicht Tatbestände des Strafrechts erfüllen.

Abbildung 6 Unterschied pädagogische Maßnahmen – Maßnahmen der Aufsicht (Landschaftsverband Rheinland, 2007, S.17)

„Deutlich wird, dass eine rechtliche Unsicherheit bleibt, da der Gesetzgeber keine abschließende Definition des Gewaltbegriffs vorgenommen hat. Im Gegenteil: Es existieren in den verschiedenen Gesetzesbüchern unterschiedliche Gewaltbegriffe. Das

(28)

Strafgesetzbuch definiert Gewalt anders, als zum das Bürgerliche Gesetzbuch (vgl. Schwabe 2008: 170f.)“ (LWL – Jugendheim Tecklenburg, o.J.b, S. 6).

2.5

B

LICK IN DAS

A

USLAND

Auch in England gibt es die stationäre Jugendhilfe, also den social service und die social worker, die sozusagen Sozialpädagogen bzw. die Sozialarbeiter sind.

“Social workers work with people to support them through difficult times and ensure that vulnerable people, including children and adults are safeguarded from harm.” Graduate Prospects Ltd, 2014, Abs.1).

Mit dem Blick ins Ausland wollten die Autoren den Vergleich zwischen England und Deutschland wagen und herausfinden, wie es um die Gewalt der Englischen Klienten gegenüber den Englischen Mitarbeitern steht.

Zum Bedauern der Autoren konnte nicht viel zu diesem Themenbereich gefunden werden.

„Jedes Jahr werden in Deutschland durchschnittlich zwei Ärzte oder Ärztinnen von Patienten schwer verletzt oder getötet. Kleinere Gewalttaten wie Beißen, Spucken, Schlagen ereignen sich insbesondere in Notaufnahmen regelmäßig. Damit liegt

Deutschland international im unteren Drittel der Gewaltvorkommnisse, ähnlich wie die Schweiz . Andere Länder wie USA, Australien, England, aber auch Israel und die Türkei verzeichnen ein deutlich höheres Maß an Übergriffen gegen Ärzte (Springer Medizin, 2014, Abs.1)

Dieses Zitat zeigt, dass es in England ein höheres Maß an Übergriffen von Patienten auf Ärzte gibt. Die Autoren können Ärzte nicht mit Sozialpädagogen vergleichen, aber dennoch parallelen ziehen, da die Ärzte wie die Sozialpädagogen täglich mit Patienten/ Klienten zutun haben und diese unberechenbar sein können

(29)

2.6

Z

USAMMENFASSUNG

Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass die Autoren erkannt haben, dass es sich bei der Thematik Gewalt um ein sehr breit gefächertes Gebiet handelt, das sehr vielseitig ist. Zudem ist zu beschreiben, dass es keine einheitliche Definition des Begriffes Gewalt gibt, was die Vielseitigkeit noch einmal beschreibt.

Die rechtlichen Grundlagen wurden dargelegt und erläutert. Die Autoren machen deutlich, dass es in der Kinder- und Jugendhilfe ein Spannungsfeld gibt, das sich bis auf die rechtliche Ebene erstreckt.

Der Blick ins Ausland, in diesem Fall haben sich die Autoren für Großbritannien entschieden, macht deutlich, wie unterschiedlich diese Problematik behandelt wird.

3.

F

ORSCHUNG

Unter dem Punkt der Forschung wird zunächst die Forschungsart, folgend vom Forschungsdesign und dem Forschungsinstument/ Methode, erläutert.

3.1

F

ORSCHUNGSART

Bei dem Forschungstyp handelt es sich um eine Problemsignalisierung. Zudem ist die Forschung in der Realität umsetzbar.

Des Weiteren wird ersichtlich, dass es sich um eine quantitative Sozialforschung handelt, die mit qualitativen Fragestellungen ergänzt wurde.

Es sollen insgesamt 180 Mitarbeiter der stationären Angebote des LWL Jugendheim Tecklenburg an der schriftlichen Befragung teilnehmen.

Insgesamt handelt es sich bei dem Forschungstyp um eine Problemsignalisierung. Diese zählt zur anwendungsorientierten Forschung und wird genutzt, „wenn die Fragestellung eines Forschungsvorhabens vornehmlich aus praxisrelvanten Problemstellungen in Wirtschaft und Gesellschaft abgeleitet werden kann“ (Sichler & Heimler, 2012, S.103)

(30)

3.2

F

ORSCHUNGSDESIGN

Das Forschungsdesign bei dieser Durchführung ist eine Querschnittsstudie. Der kurze Zeitraum der Befragung wie auch die Intensität der Forschung machen

ersichtlich, dass es sich bei dieser Forschung um eine Querschnittsuntersuchung handelt. Es handelt sich bei der Forschung um einen Fragebogen, so können schriftliche

Unterlagen für die Auswertung verwendet werden. Darüber hinaus ist durch den

Fragenbogen die Anonymität der Befragten gewährleistet, sodass diese den Fragebogen wahrheitsgemäß ausfüllen können. Die Möglichkeit der Anonymität ist bei einem

Face –to - face Interview nicht gegeben, da hier wahrscheinlich der Angst vor einen Gesichtsverlust die Aussagen verfälschen könnte. (siehe: 3.3 Forschungsinstrument/-methode).

Darüber hinaus machen die Autoren eine Feldforschung.

„Die Feldforschung ist eine empirische Forschungsmethodik, unter der die systematische Erforschung von Kulturen oder Gruppen in deren natürlichen Lebensraum verstanden wird. Sie ist primär deskriptiv (=beschreibend); das bedeutet, dass detaillierte

Informationen über die Verhältnisse in der Umwelt gesammelt und untersucht werden. Darüber hinaus wird bei der Feldforschung darauf geachtet, den Blickwinkel der

Untersuchung auf die Gesamtheit der Lebensverhältnisse zu richten und den

Gesamtzusammenhang bzw. die bestehenden Beziehungen zu betrachten“ (Institut für Medien und Bildungstechnologie, 2014, Abs.1)

3.3

F

ORSCHUNGSINSTRUMENT UND

METHODE

Im Punkt wurde 3.2 bereits beschrieben, dass es sich bei der Forschung um die Fragebogenmethode (siehe Anlage I) handelt. Die ersten Überlegungen der Autoren waren, face- to- face Interviews durchzuführen, jedoch erschien ihnen, nach Eingrenzung der Zielgruppe, eine schriftliche Befragung als sinnvoller, da sich die Mitarbeiter zum einen besser auf die Befragung einstellen können und zum anderen die Anonymität sichergestellt wird. Durch die Anonymität erhoffen sich die Autoren zu ehrlichen und aussagekräftigen Ergebnissen zu gelangen. Die Autoren führen somit eine indirekte Beobachtung wie auch eine schriftliche Befragung durch.

(31)

Schaffer 2009 schrieb darüber hinaus, dass „ Vollstandardisierte Fragebögen können nur dann entwickelt werden, wenn in einem Untersuchungsbereich bereits erhebliche theoretisches sowie empirisches Vorwissen vorhanden ist, so dass alle relevanten Frage- und Antwortaspekte zu einem Thema berücksichtigt werden können“ (Schaffer, 2009, S.107).

Es konnte Literatur zu dem Thema Gewalt gefunden werden, durch die weitreichende Recherche der Autoren. Augrund der hohen Anzahl der Befragten (180) bot sich ein Fragebogen in schriftlicher Form an. Den Fragebogen können die Befragten Mitarbeiter in Ruhe und auch anonym beantworten.

Bei der Durchführung ist es vorgesehen, dass er allen pädagogischen Mitarbeitern ausgehändigt wird. „Bei allen schriftlichen Fragebogenaktionen empfiehlt es sich zusätzlich den potentiellen Befragten durch ein Vorabschreiben die geplante Untersuchung anzukündigen, die Untersuchungsabsicht und den

Verwertungszusammenhang“ (Schaffer, 2009, S.128).

Mit der pädagogischen Leitung des LWL Jugendheim Tecklenburg wurde vorab ein Gespräch geführt, um die Forschungsfrage wie auch das Forschungsinstrument vorzustellen. Aufkommenden Fragen und Anregungen finden so einen passenden Rahmen, sodass diese beantwortet werden können.

Schaffer 2009 schrieb zu den Vorteilen von einem Fragebogen „Dazu kommt, dass es sich bei einem Interview mit wissenschaftlicher Zielsetzung stets um eine künstlich

geschaffene soziale Situation handelt, die durch ein asymmetrisches Verhältnis zwischen Interviewer/- in und interviewter Person gekennzeichnet ist, denn die wie auch immer geartete persönliche „Selbstenthüllung“ wird ausschließlich der oder dem Befragten abverlangt“ (Schaffer, 2009, S.113).

3.4

G

ÜTEKRITERIEN

Die Gütekriterien dienen dazu, die Daten aus der Befragung zu messen und auf Qualität zu prüfen. „Gütekriterien und andere Fehlerquellen erfordern, dass statistische

Untersuchungen stets mit äußerster Sorgfalt durchgeführt werden: von der Erhebung der Daten bis zu deren Analyse, dass also die richtigen Methoden angewandt werden, deren

(32)

Wahl auf der Eigenart der Daten und ihrer Verteilungen beruht und dass die

Interpretation keineswegs über die Aussagekraft der Daten hinausgeht“ (Ebermann, 2010, Abs.2.3).

Objektivität

Hier wird bei der Objektivität unterschieden zwischen der Durchführungsobjektivität, der Auswertungsobjektivität und der Interpretationsobjektivität. Bei unserer Befragung haben wir versucht möglichst viele Störfaktoren zu vermeiden. Aus diesem Grund haben wir unseren Fragebogen einer bestimmten Item Reihenfolge unterzogen. Das bedeutet, dass wir unsere Fragen nicht wild durcheinander gemischt, sondern diese in eine sinnige Reihenfolge gestellt haben. Des Weiteren haben wir darauf geachtet, dass unsere Fragen möglichst so gestellt werden, dass es nicht möglich ist verschiedene Interpretationen zu den jeweiligen Fragestellungen zu erlangen.

Reliabilität

Es geht bei der Reliabilität um die Zuverlässigkeit des Messinstruments. Damit wir die Reliabilität unseres Instruments schätzen können, gehen wir nach der Test – Retest Methode vor.

Verfahren zur Überprüfung der Zuverlässigkeit von Messinstrumenten, z.B. Skalen, gekennzeichnet durch wiederholte Anwendung des zu prüfenden Verfahrens in derselben Gruppe von Versuchspersonen nach angemessener Intervallzeit“(Wirtschaftslexikon, 2013, Abs.1).

Der Fragebogen kann in verschiedenen stationären Systemen immer wieder eingereicht werden, da die befragten Mitarbeiter vermutlich die gleichen Antworten abgeben, wie in der Vergangenheit. Das Instrument ist in dem Sinne Reliabel, da es dazu geeignet ist mehrfach verwendet zu werden.

Validität

Die Validität beschreibt die Gültigkeit einer durchgeführten Messung. Hier wird zwischen 3 Formen unterschieden. Zum einen die Inhaltsvalidität, wie der Konstruktvalidität so wie

(33)

der Kriteriumsvalidität (Hitzler, 2010-2012, S.9) Speziell in unserem Messinstrument arbeiten wir nach der Inhaltsvalidität. Uns ist es wichtig, dass die Fragestellungen, wie auch die zu messenden Eigenschaften in einem hohen Maße repräsentativ sind. Wir haben uns bemüht möglichst sinnvolle aber auch gleichzeitig einfache Fragen zu stellen, die unser Thema abdecken wie auch für uns einen hohen Informationsgewinn darstellen. Die Befragung wird zu einem bestimmten Zeitpunkt durchgeführt, das heißt, eine

Momentaufnahme des aktuellen Zustands soll dargestellt werden, die die Autoren in der Querschnittsstudie untersuchen werden.

3.5

E

XTERNE

G

ÜLTIGKEIT

„In der qualitativen Forschung bezeichnet die externe Gültigkeit den Realitätsgehalt von Befunden, die unter speziellen Erhebungsbedingungen erzielt wurden.“ (Geisler, 2008, S.5)

Bei der externen Gültigkeit geht es darum, dass der Realitätsgehalt der Forschung

überprüft wird und ob die Ergebnisse der für diese Arbeit durchgeführte Forschung auch auf andere Einrichtungen übertragbar sind. Diese Forschung bezieht sich zunächst

ausschließlich auf die Gewalterlebnisse, die die Mitarbeiter des LWL - Jugendheim Tecklenburg erfahren haben.

Die Forschungsergebnisse dieser Arbeit beziehen sich konkret auf das LWL - Jugendheim Tecklenburg und dessen Mitarbeiter und sind nicht auf andere Institutionen übertragbar. Darüber hinaus wäre es jedoch möglich, den Fragebogen an einigen Stellen zu verändern, um so die Gewalterlebnisse von Mitarbeitern in anderen Institutionen zu erfragen.

3.6

E

THISCHE

E

RWÄGUNGEN

Es sollte Sicher gestellt werden, dass die Forschung ethisch vertretbar ist und ob ein angemessener Umgang mit den gesammelten Daten der Befragten gewährleistet wird. Hierzu gehören die drei Punkte der Freiwilligkeit, des Datenschutzes und die möglichen Risiken für Teilnehmer, die hier zu beachten sind.

(34)

Freiwilligkeit

Zu Beginn der Forschungsplanung wurde das LWL Jugendheim Tecklenburg, in Person die stellvertretende Einrichtungsleitung, über das Vorhaben der Forschung wie auch der Durchführung des Fragebogens informiert.

Die Leitung des LWL - Jugendheim Tecklenburg bewilligte die Durchführung. Die

Mitarbeiter zeigten ihr Interesse an der Teilnahme dieser Befragung. Alle Befragten sind von Anfang an über die Untersuchung informiert worden und konnten entscheiden, ob sie an der anonymen Befragung teilnehmen möchten. Die Durchführung basierte auf absoluter Freiwilligkeit der Teilnehmer. Die Freiwilligkeit hat einen Einfluss auf das Ergebnis der Befragung.

Datenschutz

Der Datenschutz ist sehr ernst zu nehmen in einer Forschungsarbeit und sollte unbedingt sichergestellt werden. „Datenschutz ist ein grundlegendes Recht, das sowohl bei der manuellen als auch bei der maschinellen Datenverarbeitung zu beachten ist.“ (Witt, 2010, S.1). Die Fragebögen werden aus diesem Grund anonym beantwortet, sodass kein

unmittelbarer Personenbezug festzustellen sein wird. Auch aus den im Fragebogen gemachten Angaben können keine Rückschlüsse auf die Person gezogen werden.

Vermeidung von Risiken für die Teilnehmer

Risiken für die Teilnehmer sind auszuschließen, da mit den anonymisiert ausgefüllten Fragebögen ernsthaft und vertrauensvoll umgegangen wird und der Datenschutz gewahrt bleibt.

3.7

S

CHLUSSFOLGERUNGEN

Abschließend ist zu sagen, dass es sich bei dieser Untersuchung um eine ethisch vertretbare Forschung handelt, die den Anforderungen der Freiwilligkeit wie auch des Datenschutzes gerecht wird und eventuelle Risiken für die Teilnehmer der Befragung aufkommen könnten, ausschließt.

(35)

Die Ansprüche der Gütekriterien werden für eine qualitative Forschung ebenso erfüllt, denn die zu erforschenden Ziele stehen im Mittelpunkt und werden mit zuverlässigen Ergebnissen ausgewertet. Die Ergebnisse der Forschung sind nicht auf andere

Einrichtungen übertragbar, sondern beziehen sich lediglich auf das LWL Jugendheim Tecklenburg.

4. AUSWERTUNG DER FORSCHUNGSERGEBNISSE

In diesem Abschnitt werden die Ergebnisse der Befragung dargestellt. Zunächst wird die Befragung ausgewertet, dies geschieht in einer visuellen sowie schriftlichen Darstellung. Anschließend daran werden die Autoren die zuvor gestellten Teil- und Hauptfragen beantworten. In der Zusammenfassung werden die Erkenntnisse noch einmal kurz dargelegt.

4.1

A

USWERTUNG DER

B

EFRAGUNG

Zur Durchführung des Forschungsinstruments wurden alle Mitarbeiter des LWL – Jugendheim Tecklenburg, die in stationären Einrichtungen arbeiten, mit Hilfe des Fragebogens befragt. Der Rücklauf war, zur Enttäuschung des Forschungsteams, gering. Lediglich aus 53 % der befragten Gruppen kam eine Rückmeldung. Da auch nach

Rücksprache mit der stellvertretenden Einrichtungsleitung nicht endgültig zu ermitteln war, wie viele Mitarbeiter in den einzelnen Gruppen arbeiten, geht das Forschungsteam von einer Grundgesamtheit von 180 Mitarbeitern aus, die in den stationären

Einrichtungen tätig sind. Von diesen 180 Mitarbeitern haben nur 23% an der Befragung durch den Fragebogen teilgenommen.

4.2

D

ARSTELLUNG DER

E

RGEBNISSE

Für eine Verdeutlichung der Ergebnisse werden diese zunächst an Hand von Abbildungen dargestellt.

(36)

4.2.1ERGEBNISSE DER QUANTITATIVEN FRAGEN

Abbildung 7: Arbeit in der stationären Jugendhilfe

Abbildung 8: Berufsgruppen

(37)

Abbildung 10: Teilnahme an Fortbildung

(38)

Abbildung 12: Gruppen

(39)

Abbildung 14: Häufigkeit

(40)

Abbildung 16: Gewalt gegen den Mitarbeiter

(41)

4.2.2ERGEBNISSE DER QUALITATIVEN FRAGEN

Abbildung 18: Art der Fortbildung

(42)
(43)
(44)
(45)

Abbildung 23: Gewalt nach gewalttätiger Situation

(46)
(47)

Abbildung 26: Gewalt nach Auffassung der befragten Mitarbeiter

4.3

I

NTERPRETATIONEN DER

F

ORSCHUNGSERGEBNISSE

Nachdem die Ergebnisse an Hand von Abbildung dargestellt wurden, werden die Autoren nun die Ergebnisse interpretieren.

(48)

4.3.1INTERPRETATION DER QUANTITATIVEN ERGEBNISSE

Wie aus den Abbildungen deutlich geworden ist, haben aus fast allen Bereichen der stationären Einrichtungen Mitarbeiter teilgenommen, lediglich die

Jugendwohngemeinschaften haben nicht teilgenommen (Abb. 6).

Die meisten Teilnehmer arbeiten in der Einrichtung als Sozialpädagoge/ Sozial Arbeiter. Neben dieser Berufsgruppe sind jedoch auch noch weitere Berufsgruppen aus dem Bereich der Gesundheitspflege und dem sozialen Bereich. Mehr als die Hälfte arbeiten seit fünf Jahren und mehr im stationären Bereich. Ebenfalls arbeiten fast alle mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 30 – 40 Stunden 8 (siehe Abb. 1,3).

Ein Großteil der Befragten gab an, dass sie bereits eine Fortbildung im Bereich

„Gewalt/Gewaltprävention/ Deeskalation etc.“ besucht haben und einen Nutzen aus der Fortbildung ziehen konnten.

Des Weiteren ist zu beschreiben, dass bis auf wenige Mitarbeiter, bereits Gewalt in den eigenen Diensten erlebt haben, 45,23 % der Personen beantworten dies mit 11-mal und mehr in den letzen 6 Monaten.

Auch gaben 88% an, das ein Kind/Jugendlicher ihnen schon einmal gewalttätig

gegenübergetreten ist. Dazu passen die Angaben aus Abbildung 9, in der 39 Mitarbeiter angaben, dass sich die Gewalt auch gegen die Mitarbeiter gerichtet hat.

4.3.2INTERPRETATION DER QUALITATIVEN ERGEBNISSE

Die Angaben zur Altersstruktur sind sehr unterschiedlich, wie in Abbildung 13 zu erkennen ist. Dort werden Angaben in der Alterspanne von 0 – 47 Jahre (höchste und niedrigste Angabe) gemacht.

Auf die Frage, welche Fortbildung gemacht wurden, gab es eine hohe Nennung der „PART“ Fortbildung. Diese wurde 18-mal genannt, alle anderen Fortbildungsformen wurden jeweils einmal genannt. Dieses Ergebnis kann darauf zurückzuführen sein, dass das LWL – Jugendheim Tecklenburg diese Fortbildung intern für alle interessierten Mitarbeiter angeboten hat, so dass die Attraktivität dieser Fortbildung durch die Einrichtung gesteigert wurde.

(49)

Auf die Frage, warum eine absolvierte Fortbildung hilfreich war, wurde am häufigsten genannt, dass Methoden zur Deeskalation bekannt wurden. Weiter wurde häufig genannt, dass dadurch in Situationen besser reagiert und diese besser eingeschätzt werden konnten. Auch Sicherheit wurde als positiver Aspekt der absolvierten Fortbildung benannt. Als ein weiterer Punkt wurde häufig benannt, dass die Mitarbeiter durch die Fortbildung in Situationen besser reagieren und diese besser einschätzen konnten

4.4

B

EANTWORTUNG DER

T

EILFRAGEN

Aufgrund der dargestellten Ergebnisse aus dem Forschungsinstrument werden die Autoren nun zunächst die Teilfragen und dann die Hauptfrage beantworten.

4.4.1WO LIEGEN DIE URSACHEN VON GEWALT?

Wie in 2.1.2 dargestellt sind die Ursachen, die zu Gewalt führen können, fast genauso vielseitig wie die Formen, die sie annehmen kann.

Neben einem schwierigen familiären Umfeld, kann das soziale Umfeld, wie Peergroup und Lebenswelt, eine Rolle spielen. Ebenso ist die Schule ein Faktor der beachtet werden sollte.

Auch wird deutlich, dass es in den meisten Fällen nicht DIE eine Ursache gibt, sondern eine Vielzahl von Faktoren eine Rolle spielen. Von daher ist es von Bedeutung, dass die Mitarbeiter Wissen darüber erlangen, was für Erfahrungen und Erlebnisse die Kinder- und Jugendlichen geprägt haben um sich so ein Bild machen zu können.

4.4.2WELCHE RECHTLICHEN GRENZEN GIBT ES FÜR DIE MITARBEITER?

Die rechtlichen Grenzen für die Mitarbeiter sind nicht immer eindeutig. Im SGB VIII gibt es viele Hinweise darauf, was bei Hilfen zur Erziehung zu beachten ist. Jedoch wird nicht geregelt, wie mit Angriffen umgegangen werden muss/darf.

Im Positionspapier „Pädagogik und Zwang“ des Landschaftsverband Rheinland wird das Spannungsfeld beschrieben, in dem sich die Mitarbeiter befinden. Dort wird auch

(50)

deutlich, dass je nach Aufgabe, die rechtlichen Grenzen durch verschiedene Bereiche der Gesetzgebung geregelt werden.

4.4.3WELCHE HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN HABEN MITARBEITER, SICH VOR GEWALT DURCH

KLIENTEL ZU SCHÜTZEN?

Durch die Befragung wurde deutlich, dass viele Mitarbeiter durch Fortbildungen

Handlungsmöglichkeiten und Strategien entwickelt und erlernt haben, die im Umgang mit den Kindern und Jugendlichen als hilfreich eingestuft werden. Auch die Berufserfahrung spielt bei der Entwicklung von Handlungsmöglichkeiten eine wichtige Rolle. Als eine häufig genannte Fortbildung ist hier PART zu nennen, in der Deeskalationsstrategien eine wichtiger Bestandteil sind.

4.8

B

EANTWORTUNG DER

F

ORSCHUNGSFRAGE

(H

AUPTFRAGE

)

Die Hauptfrage, mit der sich die Autoren während der vergangenen Monaten beschäftigt hat lautet: Gibt es körperliche Gewalt von den Kindern und Jugendlichen gegenüber Mitarbeitern beim LWL, in stationären Angeboten in der Kinder- und Jugendhilfe und wenn ja welche Möglichkeiten haben Mitarbeiter sich davor zu schützen?

Der erste Teil dieser Frage ist eindeutig mit ja zu beantworten. Durch die Befragung der Mitarbeiter kam heraus, dass 96% der Befragten im Dienst Gewalt erlebt haben. Auch konnte belegt werden, dass es neben psychischer Gewalt wie beispielsweise

Bedrohungen oder Beleidigungen auch physische Gewalt in Form von treten, schlagen, kneifen stattfindet.

Durch Berufserfahrung und Fortbildungen haben die Mitarbeiter Strategien und

Handlungsweisen erlernt, die ihnen im Umgang mit den Kinder und Jugendlichen hilfreich sind. Dazu zählen unter anderem Deeskalationstrategien.

(51)

4.9

Z

USAMMENFASSUNG

Durch die Befragung anhand des Fragebogens wurde deutlich, dass es körperliche Gewalt ausgehend von den Kindern- und Jugendlichen gegenüber der Mitarbeiter gibt und die Mitarbeiter durch Fortbildungen Handlungsstrategien entwickelt haben. Weiter ist festzuhalten, dass das Fortbildungsangebot sehr vielseitig ist und auch in den stationären Einrichtung des LWL – Jugendheim Tecklenburg eine Vielzahl von unterschiedlichen Angeboten in Anspruch genommen wurde. Durch die intensive Literaturrecherche konnten die rechtlichen Grenzen und Ursachen soweit wie möglich beschrieben werden

5.

S

CHLUSSFOLGERUNGEN

Unter diesem Punkt werden die Schlussfolgerungen zu den Haupt- und den Teilfragen gezogen und Empfehlungen auf der Mikro-, Meso- und Makroebene ausgesprochen, wie auch die Stärken und Schwächen der Studie aufgezählt. Im Anschluss folgen eine

Diskussion und das Fazit der Autoren.

5.1

S

CHLUSSFOLGERUNGEN DER

H

AUPT

-

UND

T

EILFRAGEN

Durch die Beantwortung der Teil- und Hauptfragen ist nochmals zu erkennen, dass Fortbildungen im Bereich der Deesklation / Gewaltvermeidung sinnvoll und von

Bedeutung sind. Die Befragten Mitarbeiter konnten bis auf wenige einen Nutzen aus dem Besuch einer solchen Fortbildung ziehen.

Weiter wurde deutlich, dass es keine spezielle Altersgruppe gibt, die besonders gewalttätig ist.

5.2

E

MPFEHLUNGEN

Auf den Forschungsergebnissen basierend werden in diesem Teil der Forschungsarbeit Empfehlungen die sich auf die Mikro-, Meso- und Makroebene beziehen, aufgeführt.

(52)

5.2.1MIKROEBENE:EMPFEHLUNGEN FÜR DIE FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN

Für das LWL- Jugendheim Tecklenburg ist zu empfehlen, dass die Mitarbeiter durch weitere Fortbildungen weiterhin an Handlungssicherheit gewinnen. In diesem Sinn empfehlen die Autoren mehr Fortbildungen in diesem Bereich anzubieten und die Mitarbeiter darin zu unterstützen, sollten sie Interesse an einer Fortbildung in diesem Bereich hegen. Darüber hinaus empfehlen die Autoren, dass die Leitlinien in jedem System ausgelegt und von den Mitarbeitern gelesen werden sollten. Auch sollte es in jeder Einrichtung möglich sein, dass gewalttätige Situationen reflektiert werden, um so daraus zu lernen.

Mit dem Angebot der PART Fortbildung und der Entwicklung der Leitlinien hat das LWL – Jugendheim Tecklenburg wichtige Schritte bereits getan. Hier gilt es diese weiter aufrecht zu halten und weiterhin zu unterstützen.

5.2.2MESOEBENE:EMPFEHLUNGEN FÜR WEITERE EINRICHTUNGEN IM STATIONÄREN

BEREICH

Die erlernten Strategien der Mitarbeiter können an andere Institutionen, wie z.B. an die Schulen der Kinder- und Jugendlichen weiter gegeben werden. Somit kann das von den Mitarbeitern erlernte Verhalten übertragen werden und anderen Institutionen im stationären Bereich zu gute kommen.

Grade im Umgang mit Kinder, die bereits Erfahrung mit Gewalt haben, kann es sinnvoll sein, sich über die Grenzen der Einrichtung auszutauschen, um so dem Kind und den Mitarbeitern und andern Erwachsenen, die das Kind in seiner Entwicklung begleiten, einen gewaltfrei(er)en Umgang miteinander zu ermöglichen.

Auch ein Austausch mit andern Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, die stationäre Unterbringungen anbieten, kann sinnvoll sein. So können Probleme und Schwierigkeiten besprochen werden und möglicherweise neue Handlungsstrategien bekannt gemacht werden.

(53)

5.2.3MAKROEBENE:EMPFEHLUNGEN FÜR WEITERE FORSCHUNGEN UND DIE GESELLSCHAFTLICHE RELEVANZ

Die Schlussfolgerung und Empfehlung für weitere Forschungen ist, dass die Mitarbeiter, die die Deeskalationsstrategien beherrschen, diese an die zu betreuenden Kinder- und Jugendlichen vermitteln können. Durch diesen Punkt ist auch die Gesellschaftliche Relevanz belegt. Durch die z.B. Deeskalationsstrategien werden Handlungsalternativen aufgezeigt und somit könnten Straffälligkeiten vermieden werden.

Auch eine Vernetzung mit öffentlichen Institutionen wie z.B. der Polizei kann sinnvoll sein, da so den Kindern und Jugendlichen aufgezeigt werden kann, was Folgen von

gewalttätigem Handeln sein kann. Es könnten Präventionsangebote entwickelt werden, die in allen Bereichen durchgeführt werden können.

5.3

S

TÄRKEN UND

S

CHWÄCHEN DER

S

TUDIE

In der Stärken – und Schwächenanalyse werden die Faktoren aufgezeigt, die besonders positiv bzw. hilfreich für den Forschungsprozess verliefen wie auch die Faktoren, die sich negativ auf die Forschungsdurchführung auswirkten.

Stärken der Studie Schwächen der Studie

 Durch den Forschungsplan wurde die Forschung geplant und

strukturiert. Mit dem

Forschungsprozess wurde sich differenziert auseinandergesetzt und die forschungsethischen Aspekte wurden betrachtet. Durch den Fragebogen konnte gezielt mit den Aussagen der Befragten

gearbeitet werden. Die Schritte der Forschung wurden alle beschrieben, und es gab zu vielen Zeitpunkten eine Rücksprache mit der Leitung des LWL Jugendheim Tecklenburg. Auch die Mitarbeiter wurden über die Forschungsergebnisse

aufgeklärt.

 Die Forschung war nicht

repräsentativ, da nur eine geringe Rücklaufzahl der Fragebögen zurück kam. Die Forschung war klein, da sie lediglich auf Mikroebene stattfand.  Nur eine Seite der Beteiligten

wurde befragt. Es konnten sich lediglich die Mitarbeiter zu diesem Thema äußern, die Kinder- und Jugendlichen wurden zu diesem Thema nicht befragt.

(54)

 Die Mitarbeiter standen während der Forschung und bei der

Durchführung des Fragebogens im Mittelpunkt. Die Mitarbeiter bildeten die Experten für die Forschung.

 Ein aktuelles sowie ein

gesellschaftliches Thema wurden ausgewählt.

 Durch das Thema werden die Leitlinien zum gewaltfreien Umgang verbreitet und möglicherweise in anderen Einrichtungen abgewandelt eingesetzt.

 Der Datenschutz wurde während der gesamten Forschung beachtet.  Durch die Aufklärung über die

Gewalt gegenüber Mitarbeitern soll eine Schädigung vermieden werden.  Die Freiwilligkeit einer Teilnahme

war für die Mitarbeiter gegeben. Die Forschung war in ihrem Interesse und regt zu Änderungen innerhalb der Einrichtung bzw. der Strukturen an.

 Die Forschung hat auf der Mikroebene stattgefunden, lässt aber Rückschlüsse auf Mikro-, Meso- und Makroebene zu.

Abbildung 27: Stärken-/Schwächenanalyse

Es kann festgestellt werden, dass es mehr Stärken als Schwächen in der Forschung gibt.

5.4

D

ISKUSSION

Zum Abschluss wird eine Diskussion aufgeführt, diese bezieht sich auf die Ziele der Forschung. Die Forschung wird hierbei rückwirkend vorgestellt und auch reflektiert.

(55)

„Diskussion ist eine häufig lebhafte Auseinandersetzung über ein bestimmtes Thema, wobei das Diskussionsziel im hohem Maße die Diskussionsform, die Diskussionstechniken sowie die Anzahl und Zusammensetzung des Teilnehmerkreises bestimmt" (Knill, 1998 - 2009).

Zunächst werden die Autoren den persönlichen Standpunkt in Bezug auf die Forschung und das Thema erläutern.

Die Autoren würden empfehlen, dass die Leitlinien vom LWL Jugendheim Tecklenburg (siehe Anhang II) auch in anderen Einrichtungen bekannt werden bzw. dass jede Einrichtung Leitlinien zum Thema Gewalt besitzen sollte. Darüber hinaus ist es sinnvoll, dass jeder Mitarbeiter die Leitlinien kennt und auch gelesen hat und in jedem stationären Angebot zu finden sind, damit man immer rein schauen und z.B. neuen Kollegen an die Hand geben kann.

Des Weiteren sollten mehr Fortbildungen angeboten werden zum Thema Schutz und Gewalt, dafür sollte mehr Geld investiert und an die Motivation der Mitarbeiter appelliert werden, weil viele Mitarbeiter im Fragebogen geschrieben haben, dass sie Fortbildungen als hilfreich empfunden haben.

Folgend wir der professionelle Standpunkt der Forschung erläutert.

Es ist für jeden Mitarbeiter wichtig zu wissen, dass es Gewalt gibt und einem Gewalt in seinen Diensten wieder fahren kann. Die Mitarbeiter sollten vorab aufgeklärt werden, wie sie sich in Gewaltsituationen verhalten sollen und auch dürfen. Darüber hinaus sollte den Mitarbeitern mehr Sicherheit gegeben werden in Form von Handlungsstrategien. Ein weiterer Punkt wäre, dass die stationären Systeme allgemeine Gruppenregeln zum Thema Gewalt aufstellen, indem man eventuell die Regeln aufhängt in dem System oder eine Hausordnung bei dem Einzug in das System erhält, diese könnten auch

unterschrieben werden. Das Thema Gewalt wie auch die Gruppenregeln sollten ein offenes Thema zwischen allen Beteiligten, also unter den Kindern- und Jugendlichen wie auch unter den Mitarbeitern sein.

(56)

Auf der politischen Ebene sollte aus Sicht der Autoren mehr Geld für Fortbildungen der Mitarbeiter fließen und diese dadurch zu fördern. Durch Fortbildungen werden die Mitarbeiter Handlungssicher und stellen somit mehr und mehr Sicherheit für sich und auch für die Kinder- und Jugendlichen da. Darüber hinaus sollte es allgemeine rechtliche Linien zum Thema Gewalt in der Kinder- und Jugendhilfe geben, damit die Mitarbeiter wissen was geht und was nicht geht , dies sollte klarer geregelt werden, indem man z.B. weiß darf ich das Kind jetzt fixieren oder nicht?

5.5

F

AZIT

Dadurch, dass die Autoren im Laufe ihres Studiums in verschiedenen Einrichtungen tätig waren, konnten sie sich ein gutes Bild über das Arbeitsfeld in der Kinder- und Jugendhilfe machen wie sich über verschiedene Trends und Problemlagen informieren. Durch die Praxiserfahrung ist die Idee zu der Forschungsarbeit entstanden.

Durch Rücksprache mit der Leitung des LWL Jugendheim Tecklenburg und auch den Dozenten an der Saxion Hogeschool Enschede haben die Autoren ihre anfängliche Idee, das Thema Gewalt gegen Mitarbeiter zu behandeln, gefestigt und daraus eine konkrete Fragestellung entwickelt. Durch die Forschung kamen sie zu dem Ergebnis, dass Durch die Forschung kamen sie zu dem Ergebnis, dass die Mitarbeiter tatsächlich von körperlicher Gewalt, ausgehend von den Kindern- und Jugendlichen betroffen sind.

Durch das Verfassen der vorliegenden Forschungsarbeit haben die Autoren gezeigt, dass sie sich mit einem gesellschaftlichen Trend und mit Veränderungen innerhalb der

Sozialpädagogik auseinandergesetzt haben. Dabei haben sie durch die Aussagen der befragten Mitarbeiter des LWL Jugendheim Tecklenburg und durch ihre

Literaturrecherche im Vorfeld ihre Teilfragen und die Hauptfragen beantworten können und sind zu den Schlussfolgerungen für die vorgestellte Forschung gelangt. Die

Handlungsempfehlungen für das LWL Jugendheim Tecklenburg wurden zum Abschluss formuliert, danach kann in Zukunft dort daran gearbeitet und die gesamte Forschung mit ihren Stärken wie auch mit ihren Schwächen diskutiert werden.

Die Kernqualifikation neun „Zur Entwicklung des Berufs beitragen“ (Saxion, 2010) kann durch das Bestehen der Forschungsarbeit für die Autoren als erlangt angesehen werden,

(57)

denn die Autoren haben die Informationen zusammengestellt, die für die Entwicklung der Sozialpädagogik wichtig sind und in Zukunft im LWL Jugendheim Tecklenburg angewendet werden sollten.

Die Autoren sehen das ausgewählte Thema, der Gewalt gegen die Mitarbeiter, als ein sehr spannendes Thema. Mit der Wichtigkeit dieses Themas haben die Autoren sich gezielt auseinandergesetzt. Das Thema Gewalt gegen Mitarbeiter sollte in der Zukunft noch mehr in die alltägliche Arbeit mit eingebaut werden, wie auch die Einrichtungen und Kollegen sollten darüber mehr informiert werden.

Referenties

GERELATEERDE DOCUMENTEN

These organisations include Small Enterprise Development Agency (SEDA), National Youth Development Agency (NYDA), National Development Agency (NOA), etc. It can be deduced

ligung einiger Länder an der noch j u n g e n Vereinigung teilweise von Zufälligkeiten bestimmt, so von Persönlichkeiten, die an der Gründungsinitiative mit beteiligt wa- ren und

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