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The handle http://hdl.handle.net/1887/20151 holds various files of this Leiden University dissertation.

Author: Enckevort, Harry van

Title: Gebundelde sporen : enkele kanttekeningen bij aardewerk en nederzettingen uit Romeins Nederland

Date: 2012-11-21

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zusammenfassunG

Die hier vorgelegte Arbeit untersucht auf der Drehscheibe gefertigte Keramik und Siedlungsformen auf den Sand- und Lehmböden der südlichen Niederlanden in den ersten drei Jahrhunderten unserer Zeitrechnung. Dabei wurde sowohl bei den Keramikformen als auch den Siedlungen eine sinnvolle Auswahl an Fallstudien ge- troffen, so dass die Arbeit wichtige Trends aufzeigen kann ohne die enorme Mengen an Material aller Formen oder Siedlungen komplett aufzuarbeiten.

Im ersten Kapitel wird die Auswahl der in dieser Arbeit im Mittelpunkt stehen- den Forschungsobjekte erläutert. Dabei war es aus Platzgründen nicht möglich, die detaillierten Beschreibungen der Keramik für alle in dieser Dissertation behandelten Siedlungen aufzunehmen, hierfür wird auf die dieser Arbeit zugrunde liegenden Materialpublikationen des Autors verwiesen.1 Auf die Anmerkungen zur Auswahl folgen die hauptsächlichen Fragenstellungen der Dissertation. In den hierauf folgenden Kapiteln 2 bis 11 wird versucht, diese mit Hilfe einiger anschaulicher Fallstudien zu beantworten. In den letzten beiden Kapiteln werden die Resultate der Forschungen zusammengefasst und in einen größeren Zusammenhang gestellt.

In Kapitel 2 wird die erst seit kurzem als eigene Keramikkategorie erkannte Graue batavische Ware untersucht. Innerhalb der breiten Scala an Formen und Warenarten wurden sechs Formgruppen unterschieden. Eine Zusammenstellung der Fundplät- ze lässt erkennen, dass die Verbreitung dieser Keramikart sich hauptsächlich auf die civitas Batavorum beschränkt. Durch naturwissenschaftliche Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass die Keramik zum Kochen ungeeignet ist und daher vermutlich als Behälter für die Aufbewahrung und den Transport eines noch un- bekannten (agrarischen) Produktes aus dem östlichen Flussgebiet der Niederlande verwendet wurde.

Im dritten Kapitel wird die Keramik der Siedlungen Steenakker und Huifakker (beide bei Breda) kurz präsentiert. Auffallend ist an diesen Orten die sehr lange Nutzungsperiode verzierter Terra-Sigillata Schalen, die teilweise über hundert Jahre liegt. Anhand des Fundes einer Miniatur-Amphore konnte zudem gezeigt werden, dass ein Bewohner der Siedlung dieses außergewöhnliche Stück wohl als Souvenir von einem Besuch an einen Kultplatz mitgenommen hat.

Die während der Grabungen in beiden Siedlungen gefundene Low Lands Ware 1 wird im folgenden vierten Kapitel analysiert und in Wort und Bild zusammengefasst.

Die Art und Weise der Präsentation wie auch die Anzahl der Zeichnungen, mit der die Verschiedenheit in den definierten Formtypen angegeben wird ermöglicht dabei einen Vergleich dieser Ware mit gleichartiger Keramik anderer Fundplätze.

In Kapitel 5 wird zunächst die Keramik der Siedlung Venray-Hoogriebroek behandelt. Anschließend wird kurz auf die in dieser Region produzierte orange rauwandige Keramik eingegangen. Im Anschluss werden die Elemente der Siedlung (Bauten und Brunnen) mit Hilfe der seinerzeit gebrauchten Maßführung (pes mo- netalis und pes drusianus) analysiert und miteinander in Beziehung gesetzt. Zum Schluss des Kapitels werden die Funde und Siedlungselemente innerhalb ihres historischen Rahmens besprochen.

Der in Kapitel 6 aufgenommene Vergleich der Keramikassemblagen aus diversen Siedlungen mit den Assemblagen aus den zugehörigen Gräberfeldern lässt deutliche Unterschiede erkennen. So ist die Menge an Tafelgeschirr (Trink- und Essgeschirr) im Gräberfeld Venray-’t Brukske bedeutend höher als in der nahe gelegenen Siedlung De Hulst. Dasselbe Bild bietet auch der Vergleich von Gräberfeldern und Siedlungen in der Region Weert-Nederweert. Aus den Unterschieden kann man wohl ableiten, dass man damals den Toten eine spezifische Geschirrauswahl mitgab.

Das siebte Kapitel präsentiert kurz die Keramik der Siedlung Nistelrode-Zwarte Molen und stellt im Anschluss den Zusammenhang zwischen den Brandspuren auf einigen Rändern der rauwandigen Keramik und der Nutzung des Geschirrs, von dem die untersuchten Scherben stammen her. Die Art der Brandspuren zeigt, dass die Ke- ramik sicher nicht immer als Kochgeschirr gebraucht wurde. Siedlungskeramik wird in den Niederlanden vornehmlich zur Datierung der Siedlungen und der einzelnen Elemente einer Siedlung verwendet. Die Datierung der Siedlungselemente mit Hilfe

1. Siehe für die Kapitel 3, 5 und 7 Van Enckevort 2004a (Breda- West) ; 2000b (Venray-Hoog- riebroek) ; 2007f (Nistelrode- Zwarte Molen). In Van Enckevort 2003 (Weert-Molenakker) wurde die Keramik auf eine vergleich- bare, aber leicht abweichende Art beschrieben.

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der Scherben aus den Befunden lieferte in der Siedlung Zwarte Molen allerdings nur enttäuschende Resultate. Daher wurde nach einer Alternative zur besseren Einordnung der verschiedenen Siedlungselemente in Phasen und in eine relative Chronologie gesucht. Schließlich wurde die horizontalstratigraphische Methode angewendet, bei der die genutzte Maßführung und die räumlichen Beziehungen zwischen den einzelnen Elementen der Siedlung im Mittelpunkt stehen. Dadurch war es möglich, die aufeinander folgenden Phasen der Siedlung zum größten Teil zu entwirren. Erstaunlicherweise scheint die viereckige Anordnung der Siedlung in der Mitte des 2. Jh. n. Chr. mit der einer Villa rustica überein zu kommen. Zudem lag auf einem eigenen Hofgelände ein freistehendes Haus mit einigen Nebengebäuden.

Im achten Kapitel wird die vorflavische Entwicklung einiger Grundstücke im Oppidum Batavodurum von Nijmegen untersucht. Eine Analyse der Maßführung und einzelner Fundgruppen macht die Entwicklung der Grundstücke, der Häuser und Toilettenhäuschen mit Senkgruben verständlich. Baumaterialien wie Grauwacke und Antefixe aus neronischer Zeit lassen eine Beziehung zwischen den Bewohnern einiger Häuser von Oppidum Batavodurum und der auf dem Fürstenberg bei Xan- ten liegenden Legion wahrscheinlich erschienen. Als Vergleich wird am Ende des Kapitels die Entwicklung einiger gleichzeitiger und gleichartiger Häuser im vicus Cuijk dargestellt. Während des batavischen Aufstandes 69–70 n. Chr. wird Oppidum Batavodurum in einem Feuersturm vernichtet.

In Kapitel 9 stehen die Fundamentreste einiger Gebäude im Mittelpunkt, die nach dem Aufstand auf den Trümmern des Hauptortes der Bataver errichtet wurden. Es handelt sich hierbei vermutlich um Gebäude, die zum Lager der Legio II Adiutrix gehörten, die sich bis zu ihrem Abzug nach Chester 71 n. Chr. in Nijmegen aufhielt.

Im zehnten Kapitel wird die Entwicklung eines kleinen hölzernen Kultbaus auf dem Temenos von Elst-Westeraam zu einem monumentalen gallorömischen Um- gangstempel beschrieben. Mit Hilfe der Horizontralstratigraphie konnten viele der Befunde an aufeinander folgende Bauphasen zugewiesen werden. Die Nutzung von Grauwacke in den Fundamenten deutet möglicherweise darauf, dass die in Nijmegen stationierten Truppen am Bau beteiligt waren.

In Kapitel 11 wurden die Grundrisse der Villae rusticae von Wijchen-De Tienak- ker, Druten-Klepperhei und Ewijk-De Grote Aalst analysiert. Auch hierbei war die Horizontalstratigraphie von Nutzen. Die auf diese Weise ermittelten Bauphasen der Villa von Druten weichen stark von zwei früheren Versuchen der Feststellung von Bauphasen ab. Der rekonstruierte Grundriss zeigt, dass diese größtenteils aus Holz und Lehm gebaute Villa rustica aus der ersten Hälfte des 2. Jh. n. Chr. zu den Villen vom Typ Anthée gehört. Auf dem Hof nimmt ein zum Teil aus Grauwacke errichtetes Mausoleum eine besondere Position ein. Um die Mitte des 2. Jh. n. Chr.

wird diese Villa ersetzt durch eine Villa nach rheinländischem Muster.

Das zwölfte Kapitel ist eine Metaanalyse der Art und Weise, wie gedrehte Kera- mik in den Niederlanden publiziert wird. Aus einer ersten Bestandsaufnahme wird deutlich, dass zwischen 40% und 60% der auf Ausgrabungen gefundenen Randfrag- menten in den häufig gebrauchten Keramikpublikationen nicht oder nur unzurei- chend formentypologisch beschrieben sind. Weitere Untersuchungen zeigen, dass in ungefähr zwei Drittel der modernen Keramikpublikationen die Beschreibungen der Formen der gefundenen Keramik unzulänglich sind. Zudem ist auffällig, dass in den Niederlanden keine allgemeingültige Art der Keramikquantifizierung genutzt wird.

Dadurch können Keramikassemblagen oder die Nutzung der auf Siedlungsflächen ausgegrabenen Keramik nicht oder nur schlecht miteinander verglichen werden. Es wird vorgeschlagen, für zukünftige Keramikforschungen Richtlinien zu entwickeln, nach denen die Formen und Warenarten beschrieben und die Quantifizierung vorgenommen wird. Am Ende des Kapitels wird trotz des Mangels an Referenzpu- blikationen versucht, die in den vorigen Kapiteln vorgestellten Keramikkomplexe miteinander zu vergleichen. Schnell wird deutlich, dass die regionale, handgeformte Keramik in den südöstlichen Niederlanden um das Jahr 100 ungebräuchlich wird und durch gedrehte Keramik – oft nicht lokaler Herkunft – ersetzt wird. Innerhalb der Keramikassemblagen wird das Tafelgeschirr im Laufe der Zeit immer wichtiger, wie die Untersuchungsergebnisse aus Breda und Nistelrode zeigen.

Eine Zusammenfassung der Informationen zum Gebrauch von Baumaterialien wie Grauwacke und gestempelte Dachziegel verdeutlicht in Kapitel 13, dass die

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römische Armee am Beginn des 2. Jh. n. Chr. beim Bau öffentlicher Gebäude in Nijmegen und diverser Villae rusticae und Tempel im batavischen Umland beteiligt gewesen sein muss. Aus diesen und anderen archäologischen Angaben kann ge- schlossen werden, dass die civitas Batavorum innerhalb einer Generation (zwischen 85 und 122 n. Chr.) eine große Transformation erfuhr. Die Umformung des militäri- schen Bezirks am Niederrhein in die Provinz Germania inferior, die Verleihung von Stadtrechten und einem kaiserlichen Namen an die städtische Siedlung in Nijmegen, der Bau von öffentlichen Gebäuden in der Stadt und von Tempeln und Villen im Umland, der Niedergang der Schafhaltung und der Aufschwung der Pferdezucht, Veränderungen im Ackerbau sowie die völlige Verdrängung der handgeformten

durch die gedrehte Keramik sind wichtige Zeugnisse diesen Wandels.

Neben den erwähnten Villae rusticae kommen auf den Sand- und Lehmböden der südöstlichen Niederlande auch andere ländliche Siedlungen vor. Eine (heterogene) Gruppe zeichnet sich durch die verwendete Maßführung und Baumaterialien aus.

So ist die Siedlung Nistelrode-Zwarte Molen in der Mitte des 2. Jh. n. Chr. auf dieselbe Weise angelegt wie gleichzeitige Villen im Rheinland. Die Maßführung und die Nutzung von Dachziegeln zeigen, dass es sich hierbei wohl um eine einfache, regionale Villenform handelt. Vermutlich können Portikushäuser und andere Ge- bäude, bei denen eine römische Maßführung und / oder Ziegel, Steine, Fensterglas und Eisennägel verwendet wurden auch in diese Richtung interpretiert werden. Eine Weiterentwicklung und Anwendung der horizontalstratigraphischen Analyse, unter stärkerer Einbeziehung architektonischer und städtebaulicher Erkenntnisse kann verdeutlichen, ob und wieweit sich diese Siedlungen wirklich von anderen ländlichen Siedlungen unterscheiden. Zusätzliche Informationen zu den Unterschieden und Gemeinsamkeiten können durch gute Vergleiche mit den dort gefundenen Kera- mikassemblagen und den zoologischen und botanischen Funden geliefert werden.

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