Zusammenarbeiten für attraktive Innenstädte entlang der Deutsch- Niederländischen Grenze: Abschlussbericht zur ersten Phase

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University of Groningen

Zusammenarbeiten für attraktive Innenstädte entlang der Deutsch- Niederländischen Grenze

Merx, Erik; Edzes, Arjen

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Publication date:

2021

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Merx, E., & Edzes, A. (2021). Zusammenarbeiten für attraktive Innenstädte entlang der

Deutsch-Niederländischen Grenze: Abschlussbericht zur ersten Phase. Rijksuniversiteit Groningen. Faculteit

Ruimtelijke Wetenschappen.

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Z u s a m m e n a r b e i t e n a n a t t r a k t i v e

I n n e n s t ä d t e e n t l a n g a n d e r D e u t s c h

-N i e d e r l ä n d i s c h e n G r e n z e

Z w i s c h e n b e r i c h t v o n d e r E r s t e P h a s e

Erik Merx MSc | dr. Arjen Edzes

Faculteit Ruimtelijke Wetenschappen / vakgroep Economische Geografie

Groningen, 16 April 2021

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Kapitel 1: Einleitung

1.1 Hintergrund

1.2 Corona

1.3 Forschungsziele und -fragen

1.4 Konzeptioneller Rahmen

1.5 Das Forschungsgebiet

Kapitel 2: Skizzierung das Forschungsgebiet

2.1 Die Deutsche Innenstädte

2.2 Die Niederlandsiche Innenstädte

2.3 Bevölkerung

2.4 Bevölkerungsdichte & Urbanisierung

2.5 Arbeitslosigkeitheid

2.6 Einzelhandelsrelevante Kaufkraft

2.7 Verfügbares Einkommen

Kapitel 3: Grenzüberschreitende Mobilität

3.1 Grenzüberschreitender Verkehr

3.2 Grenzpendler

3.3 Tourismus

Kapitel 4: Vitalität

4.1 Branchenstruktur

4.2 Leerstand & Essgelegenheiten

Kapitel 5: Fazit

5.1 Fazit

INHALT

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EINLEITUNG

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HINTERGRUND

Der Verbraucher möchte einen guten Grund

haben, in die Innenstädte zu gehen, statt die

Produkte online zu kaufen.

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Deutschland

Verändertes Kaufverhalten

Das Kaufverhalten der Verbraucher hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. Verbraucher sind preisorientierter geworden und die Wahrnehmung spielt eine größere Rolle. Sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland steigt der Umsatz seit Jahren im Onlinehandel, oft auf Kosten des Umsatzes in den Innenstädten. Verbraucher nutzen Innenstädte zunehmend zum „funshoppen“ (Evers et al., 2020), was sich nachteilig auf die traditionellen „Handelszentren“ auswirken kann. Dies erfordert in der Zukunft nicht nur eine Vielzahl von Geschäften in den Innenstädten, sondern auch attraktive Einkaufsviertel mit einem einzigartigen Profil (Hospers, 2017).

Räumliche Situation

In Deutschland, insbesondere in den Kleinstädten und Dörfern, gibt es wenig innerstädtischen Raum für großflächigen Einzelhandel, so dass außerhalb der Stadtzentren neue Einkaufszentren entstehen. Aufgrund der Konkurrenz durch Indoor-Einkaufszentren und moderner Supermarktkomplexe bleiben Kunden dem Stadtzentrum fern. In den Niederlanden ist die räumliche Situation weniger ernst als in Deutschland, obwohl hier die wenigen Großstädte eine Bedrohung für den Einzelhandel in den Kleinstädten darstellen. Niederländischer Onlineumsätze 1997 - 2017 O n li n e o m ze t (x 1 m il ja rd ) Quelle: RetailInsiders (2021) Versandhandel Davon online

Quelle: bevh 2016, GMA-darstellung (in GMA, 2018)

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CORONA

Quelle: Statista (2020)

Die Coronapandemie erschwert die Lage des Einzelhandels zusätzlich. Die verschiedenen nationalen und regionalen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus erschweren die Situation. Es ist unklar, was die strukturellen, langfristigen Auswirkungen sein werden. Die langfristigen Auswirkungen durch Corona sind schwer vorherzusagen, aber wir können bereits erste Aussagen über die Folgen der ersten Lockdowns treffen.

Druck auf Gastronomie und Einzelhandel

Durch Corona sank die Zahl der Besucher in den Niederlanden im April auf etwa 20% des normalen Niveaus. In Deutschland war in dieser Zeit ein Rückgang in der gleichen Größenordnung zu verzeichnen. Beispielsweise betrug die Zahl der Besucher, die am ersten Wochenende (21. und 22. März) des Coronaausbruchs die Obernstraße in Bremen besuchten, nur 17% des Niveaus einer Woche zuvor (Statista, 2021). Trotz der verschiedenen unterstützenden staatlichen Maßnahmen erwartet man, dass der Einzelhandelsleerstand im Jahr 2022 in den gesamten Niederlanden um mehr als 40% steigen wird. Am stärksten wird es die größeren Städte treffen (Evers et al., 2020). Jedoch wurden in den kleineren Innenstädten mit lokaler Versorgungsfunktion auch positive Effekte durch Corona beobachtet. So stieg der Umsatz in den kleinen niederländischen Innenstädten im Lockdown vom 11. Mai bis 13. Juni 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12,5% (Retailinsinders, 2020). Eine Erklärung dafür ist, dass die Nachfrage nach Produkten des täglichen Bedarfs, die die kleineren Städte hauptsächlich anbieten, trotz der Pandemie anhält. Während der Pandemie lag der Schwerpunkt außerdem auf dem Kauf lokaler Produkte in lokalen Geschäften. Im letzten Quartal 2020 waren sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland Gastronomie und Einzelhandel vollständig geschlossen. Infolgedessen ist der Umsatz vieler Geschäfte eingebrochen. Geschäfte mit einem erfolgreich installierten Webshop oder Gastronomiebetriebe, die auf Abholung und Lieferung umgestellt haben, konnten den Schaden etwas begrenzen.

Die Pandemie wird die größeren Innenstädte am härtesten treffen. Obwohl erwartet wird, dass die Leerstandsquote in den kleineren Innenstädten weniger stark ansteigt, kann Corona die bestehenden Trends negativ verstärken. Dieser Leerstand kann nicht einfach durch Gastronomie ersetzt werden, da dieser Bereich ebenfalls schwer von der Coronapandemie betroffen ist.

Quelle: Evers et al., (2020)

Anzahl der Passanten in niederländischen Innenstädten am Samstag, 2020

Index (7 maart 2020 = 100)

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Das Projekt verfolgt zwei Ziele:

1. Wir wollen Ansätze entwickeln, um Innenstädte von Kleinstädten wieder attraktiv zu machen und / oder den Einzelhandel zu fördern.

2. Wir wollen die Zusammenarbeit zwischen deutschen und niederländischen

Grenzstädten in der nördlichen Grenzregion fördern, damit sie sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen können, ohne miteinander zu konkurrieren.

Dieser Zwischenbericht erläutert die Ergebnisse der ersten Forschungsfrage.

“Dazu tauschen wir Ideen, Erfahrungen und Maßnahmen aus,,

Die Forschungsfragen

1. Welche Fakten und Zahlen stehen zur Verfügung, um die Probleme der Innenstädte darzustellen?

2. Wie definieren Grenzstädte ihre„innenstädtischen“ Probleme, welche Lösungen werden dafür entwickelt und wie effektiv sind diese?

3. Was können Städte aus den Erfahrungen anderer lernen und wie kann dieses Lernen strukturell in einem städtischen Netzwerk gesichert werden?

FORSCHUNGSZIELE UND -FRAGEN

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KONZEPTIONELLER RAHMEN

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ITALITÄTSPYRAMIDE

Räumliche Gestaltung

In der Mitte der Pyramide steht die Attraktivität der Innenstadt. Die richtige räumliche Gestaltung kann dafür sorgen, dass der Einkaufsbereich attraktiv ist und somit mehr Konsumenten anzieht. Ein kompakter Einkaufsbereich ist häufig der Schlüssel dazu (Hospers, 2017). Die Geschäfte der Läden der gleichen Branche, die nahe beieinander liegen, laufen besser als die Geschäfte der Läden die weiter voneinander entfernt liegen (Nelsen, 1958).

Wahrnehmung

Wie ein Einkaufsbereich wahrgenommen wird, spielt eine große Rolle. Einkaufsbereiche werden zunehmend als Aufenthaltsort gesehen und nicht nur als Ort zum Shoppen. Oft können kleine Eingriffe in den öffentlichen Raum wie die Verbesserung von Fußgängerzonen, die Erweiterung der gastronomischen Außenbereiche oder die Renovierung der Fassaden die Wahrnehmung verbessern (Hospers, 2017).

Einzigartiges Profil

An der Spitze der Pyramide befindet sich der einzigartige Charakter einer (Innen)Stadt. Durch ihn unterscheidet sich die Innenstadt von anderen Einkaufsbereichen und er kann Touristen von außerhalb der Region anziehen. Dies können besondere Gebäude, eine interessante Geschichte, eine besondere Veranstaltung aber auch die Nutzung hervorragender Einrichtungen oder die Filiale einer großen Kette sein (Hospers, 2017).

Um die verschiedenen Städte des Netzwerkes auf die selbe Weise zu betrachten, benutzen wir die Vitalitätspyramide. Darin werden die unterschiedlichen Aspekte, die eine Innenstadt zu einer vitalen Innenstadt machen, dargestellt. Dies bietet auch Anknüpfungsmöglichkeiten für die Politik.

Potenzielles Einzugsgebiet

Ausreichendes Volumen und Kaufkraft der Käufer formen die Basis für eine vitale Innenstadt. Das potenzielle Einzugsgebiet wird durch die Einwohnerzahl und die Kaufkraft bestimmt, kann aber auch von Touristen von außerhalb der Region und einem starken Online-Profil beeinflusst werden.

Einzelhandelsangebot

Das Einzelhandelsangebot steht in einer gewissen Wechselwirkung zum potenziellen Einzugsgebiet, da Angebot und Nachfrage nicht voneinander getrennt betrachtet werden können. Das Angebot an Geschäften muss attraktiv genug sein, um Verbraucher anzulocken. Ein zu großes oder ein Angebot, dass nicht auf die Wünsche der Kunden zugeschnitten ist, kann zu Leerstand führen (Whysall, 2011).

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KONZEPTIONELLER RAHMEN

STRUKTURELLEVERÄNDERUNGEN VORRÜBERGEHENDEEINFLÜSSE

Dynamik in der Innenstadt

Durch die Annäherung an die verschiedenen Bereiche, die die Vitalität von der Vitalitätspyramide aus beeinflussen, wird eine globale Rangordnung erstellt. Die Aspekte im unteren Bereich der Vitalität sind grundlegender während die Aspekte im oberen Bereich qualitativer Natur sind. Daneben gibt es eine gewisse Dynamik zwischen den verschiedenen Bereichen. Um zu klären, welche Themen kurz- und langfristig relevant sind, wurden dem Modell strukturelle und temporäre Faktoren hinzugefügt.

Vorrübergehende Einflüsse

Wegen der Coronapandemie ist der Umsatz im Einzelhandel und in der Gastronomie rapide gesunken. Das Coronavirus ist im März 2020 ausgebrochen. Daraufhin haben die nationalen Regierungen verschiedene Maßnahmen ergriffen, um das Virus einzudämmen. Obwohl die Herangehensweise in beiden Ländern unterschiedlich war, verfolgen beide Länder eine ähnliche Strategie zur Begrenzung der Zahl der Reisenden. Dies hat zu einem deutlichen Rückgang der Besucherzahlen in den Innenstädten geführt. Kleinere Innenstädte litten aufgrund ihrer Zentrumsfunktion weniger als die Großstädte, die auch von vielen Touristen besucht werden (Evers et al., 2020).

Strukturelle Veränderungen

Sobald die Corona-Pandemie vorbei ist, können die Innenstädte wieder ohne Einschränkungen besucht werden. Die Frage wird dann sein, ob Corona auch eine strukturelle Auswirkung auf das Kaufverhalten der Menschen haben wird, zum Beispiel weil sich die Menschen an Online-Einkäufe gewöhnt haben. In den Innenstädten wird eine erhebliche Räumung erwartet (Evers et al., 2020). Trotz alarmierender Berichte weist die Planungshistorikerin Thomas J. Campanella darauf hin, dass sich Städte oft erfolgreich neu erfunden haben. Das viel prophezeite „Innenstadtsterben“ ist bis jetzt ausgeblieben (Campanella, 2020). Es gibt nämlich auch Anzeichen dafür, dass Menschen während der Pandemie vor Ort eingekauft und lokale Produkte mehr geschätzt haben.

Der schon länger andauernde Trend Richtung Online-Shopping und somit der Veränderung des Einkaufsverhaltens erfordert dennoch eine andere Art von Innenstadt, in der die Wahrnehmung und ein unverwechselbarer Charakter eine zentrale Rolle spielen.

Der demografische Wandel und Veränderungen in der Infrastruktur können das potenzielle Einzugsgebiet sowohl vergrößern als auch verkleinern. Indem Städte für Touristen von außerhalb der Region zugänglicher gemacht werden und die Bekanntheit erhöht wird, kann ein Stadtzentrum möglicherweise mehr Besucher anziehen. Die Politik kann alle Aspekte beeinflussen, insbesondere aber diejenigen in der Mitte der Pyramide. Die Politik kann den einzigartigen Charakter in der Marketingstrategie der Stadt hervorheben. Dies kann mehr Besucher aus der Region sowie Tagesausflügler von außerhalb der Region anziehen. Die Politik kann auch für Veränderungen in der räumlichen Gestaltung und der Wahrnehmung des Stadtzentrums sorgen, obwohl die Kosten für Veränderungen im öffentlichen Raum oft beträchtlich und einschneidend sind. Darüber hinaus können Einkaufsbereiche in der Innenstadt durch Bebauungspläne vergrößert oder verkleinert werden, um mehr Geschäfte anzuziehen oder Leerstand zu bekämpfen.

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DAS FORSCHUNGSGEBIET

Abgrenzung

Das Forschungsgebiet für die räumliche Skizzierung wird auf der Grundlage der europäischen NUTS-Klassifikation abgegrenzt. Ausgangspunkt für diese Skizze sind die Gebiete NUTS3 (Corops/Kreisfreie Stadt/Landkreis), in denen die Städte des Städtenetzwerkes liegen.

Niederländische Innenstädte

Das Niederländische zentrale Amt für Statistik (Centraal Bureau voor de Statistiek, CBS) verwendet eine Einteilung nach den LAU-Gemeinde-, Bezirks- und Nachbarschaftsebenen. Infolgedessen stehen in einigen Fällen nach Stadtteilen aufgeschlüsselte Daten für die Analyse der niederländischen Innenstädte zur Verfügung. Das Gebiet um das Stadtzentrum ist dabei der Ausgangspunkt.

Deutsche Innenstädte

Das deutsche Gegenstück zum niederländischen CBS (für Niedersachsen) ist das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN). Die Daten, die hier zu finden sind, folgen einer Klassifizierung auf NUTS3- und Gemeindeebene. Die Städte selbst sind oft in Ortsteile und in den größeren Städten in Stadtbezirke oder Stadtteile eingeteilt. Daten auf dieser Ebene gibt es nicht oder sie sind nicht frei zugänglich.

DAS FORSCHUNGSGEBIET

Kreisfreie städte & Landkreise COROP DIENIEDERLANDE Gemeente Gemeinde DEUTSCHLAND Centrum buurt Regierungsbezirke Provincies NUTS2 NUTS3 LAU

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KIZZIERUNG DES

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DIE DEUTSCHEN INNENSTÄDTE

Das als Torfkolonie erbaute Stadtzentrum von Papenburg liegt an einem langen Kanal. Das macht das Stadtzentrum geräumig mit einem einzigartigem maritimen Charakter. Meppen war früher eine Festungsstadt. Dies ist im fußgängerfreundlichen historischen Stadtzentrum zu erkennen.

Leer hat aufgrund seiner Vergangenheit als Handelsstadt ein besonderes historisches Stadtzentrum, das untrennbar mit dem Hafen verbunden ist.

In der Innenstadt von Lingen gibt es einen attraktiven Marktplatz mit mehreren kleinen Straßen, in denen sich Einzelhändler befinden. Darüber hinaus verfügt Lingen mit dem „Lookentor“ über ein überdachtes Einkaufscenter im gehobenen Segment in seiner Innenstadt.

Nordhorn ist traditionell eine Textilstadt und ein eu-regionales Einkaufszentrum. Nordhorn hat seit der Jahrtausendwende stark in das Profil "Wasserstadt" investiert, das sich in der Freizeitnutzung des Flusses Vecht widerspiegelt, der sich durch die Stadt schlängelt.

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LEER

MEPPEN NORDHORN PAPENBURG

LINGEN

Bron: OpenStreetMap (2021)

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DIE NIEDERLÄNDISCHEN INNENSTÄDTE

Aufgrund seiner Geschichte als Festungsstadt hat Coevorden ein historisches Stadtzentrum, das von Wasser umgeben ist. Im Stadtzentrum befindet sich ein altes Schloss, das den Besuchern der Stadt die Möglichkeit bietet, in die Vergangenheit zu reisen. Emmen ist eine offene, grüne Stadt. Die Lage des Zugangs zum Tierpark im Stadtzentrum ist einzigartig. Die Stadt fungiert als Zentrum der Region und verfügt über ein umfangreiches Einzelhandelsangebot, viele Veranstaltungen und einen umfangreichen Warenmarkt.

Hardenberg liegt am Fluss Vecht. Im Stadtzentrum gibt es ein vollständiges Einzelhandelsangebot, Gastronomie und Veranstaltungen. Obwohl das Stadtzentrum als kompakt wahrgenommen wird, gibt es in der Sommersaison ausreichend Platz für den erheblichen Zustrom an Touristen.

Winschoten ist von jeher ein regionales Handelszentrum, das in einer strategischen Lage zwischen Deutschland und der Stadt Groningen liegt. Die Stadt hat in der Region eine Versorgungsfunktion und ist der Einzelhandelsfläche nach die zweitgrößte Einkaufsstadt der Provinz. Die Stadt, die an der Autobahn A7 liegt, zieht viele deutsche Touristen an.

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HARDENBERG WINSCHOTEN EMMEN COEVORDEN Bron: OpenStreetMap (2021)

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Quelle: CBS Grensdata (2020a) Bevölkerungsentwicklung in Grenzstädten / Gemeinden

Niederlande (index: 2013 = 100) Deutschland (index: 2013 = 100)

Coevorden Emmen Hardenberg Winschoten

Centrum 2.160 3.945 1.310 4.190

Stad 14.370 56.405 19.330 18.200

Leer Meppen Lingen Papenburg Nordhorn

Gemeinde 34.486 35.373 54.422 37.579 53.403 Landskreis / Kreisfreie stadt 169.809 325.657 325.657 325.657 136.511 Einwohnerzahl 2019

BEVÖLKERUNG

98 100 102 104 106 108 110 112 2013 2015 2017 2019 Coevorden Coevorden-Centrum Emmen Emmen-Centrum Hardenberg Hardenberg-Centrum Winschoten Winschoten-Centrum

Die niederländischen Innenstädte wachsen, aber die Städte stagnieren

Die niederländischen Städte im Netzwerk weisen mit Ausnahme von Hardenberg bezüglich der Bevölkerungsentwicklung einen leichten Rückgang auf. Die Innenstädte wachsen jedoch. Am schnellsten ist die Bevölkerung in Emmen gewachsen. Dies ist auf den nationalen Trend zurückzuführen, nach dem die Nachfrage nach Einkaufsmöglichkeiten sinkt und die Nachfrage nach Wohnraum in der Innenstadt steigt (Evers et al. 2020).

Die deutschen Gemeinden wachsen leicht

Daten zur Entwicklung des Bevölkerungswachstums deutscher Städte sind nur auf Gemeinde- und NUTS3-Ebene konsistent. Die deutschen Gemeinden, in denen die Städte des Netzwerkes liegen, wachsen im Einklang mit den Landkreisen oder kreisfreien Städten, zu denen sie gehören.

Leer Lingen Meppen Nordhorn Papenburg Grafschaft Bentheim Emsland Leer, Landkreis

Quelle: CBS Grensdata (2020a); CBS KWB (2020)

Quelle: CBS KWB (2020)

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Urbanisierung

BEVÖLKERUNGSDICHTE &

URBANISIERUNG

Bevölkerungsdichte per km2

Quelle: Eurostat (2020a)

Urbanisierung

Das nördliche Grenzgebiet ist relativ dünn besiedelt und mäßig urbanisiert. Das Forschungsgebiet befindet sich nördlich des sehr dicht besiedelten Ruhrgebiets und nordöstlich der ebenfalls sehr dicht besiedelten Randstad [Region um Amsterdam, Rotterdam, Utrecht, Den Haag].

Bevölkerungsdichte

Auf europäischer Ebene sind die Gemeinden und gemeenten, in denen die Städte des Netzwerks liegen, ländliche oder mäßig städtische Gebiete.

Quelle: Eurostat (2020a)

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Sehr urban Mäßig urban Ländlich Nördliches Grenzgebiet Nördliches Grenzgebiet

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ARBEITSLOSIGKEIT

ARBEITSLOSIGKEIT

Höchststand der Arbeitslosigkeit nach der Kredit- und Bankenkrise

Die Arbeitslosigkeit sinkt und die Konvergenz steigt. Groningen (5,1 %) hat relativ gesehen die höchste Arbeitslosenquote.

Quelle : Eurostat (2020b)

2015

2019

Nach der Kredit- und Bankenkrise erreichte die Arbeitslosigkeit in den Niederlanden und in Deutschland um 2015 ihren höchsten Stand. Im Jahr 2015 gab es im nördlichen Grenzgebiet noch Unterschiede bei der Arbeitslosigkeit. Diesbezüglich hatte die Niederlande in den meisten Regionen die vergleichsweise höchste Arbeitslosenquote. In den letzten Jahren ist die Arbeitslosigkeit in beiden Ländern gesunken und auch die Unterschiede zwischen den Ländern haben sich in den Grenzregionen verringert.

Das Städtenetzwerk

Die Arbeitslosigkeit im nördlichen Grenzgebiet im Jahr 2019 ist vergleichbar mit der Arbeitslosenquote der Länder, in denen sie liegen. Die Unterschiede in dem Gebiet, in dem die Städte des Netzwerks liegen, sind ebenfalls relativ gering. In Groningen war die Arbeitslosigkeit sowohl 2015 als auch 2019 am höchsten.

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Nördliches Grenzgebiet

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EINZELHANDELSRELEVANTE KAUFKRAFT

In Deutschland wird gemessen, wieviel Geld vom Nettoeinkommen im Einzelhandel und für den Onlinehandel ausgegeben wird. Diese Zahlen werden pro Wohnort registriert, so dass auf der Grundlage der Bevölkerungsstatistik ein Durchschnitt pro Einwohner einer Gemeinde ermittelt werden kann. Auf diese Weise kann ein Eindruck von den Ausgaben pro Einwohner in einem Gebiet vermittelt werden. Regionale Zahlen zu den Ausgaben im Einzelhandel sind für die Niederlande nicht (öffentlich) verfügbar.

In den deutschen Städten unseres Netzwerks wurden im Jahr 2019 durchschnittlich die meisten Pro-Kopf-Ausgaben in den Städten Lingen und Meppen getätigt. Diese Städte liegen in einem Gebiet, in dem auch grundsätzlich relativ viel im Einzelhandel ausgegeben wird. Die Ausgaben im nordwestlichen Teil von Weser-Ems sind im Allgemeinen geringer. Als regionales Handelszentrum ist die Stadt Leer an höheren Ausgaben pro Einwohner zu erkennen. Die Ausgaben in den Städte Papenburg und Nordhorn sind am niedrigsten.

Bron: IHK Emden (2020) Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft je Einwohner in Euro, 2019 Leer: €6.680 Papenburg: €6.424 Meppen: €6.915 Lingen: €6.889 Nordhorn: €6.312

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VERFÜGBARES EINKOMMEN

Emmen: €26.600 Hardenberg: €28,700 Coevorden: €28.700 Oldambt: €25.600 Bron: CBS (2021a) Standardisiert verfügbares Einkommen je Einwohneri in €, 2018 Leer: €19.703 Emsland: €21.529 Grafschaft Bentheim: €20.452

Am verfügbare Einkommen kann die Kaufkraft der Haushalte abgelesen werden. In den Niederlanden setzt sich das verbleibende Haushaltseinkommen zusammen aus Einnahmen abzüglich der verschiedenen Steuern. Dann wird diese Zahl ins Verhältnis zur Haushaltsgröße und zur Familienzusammensetzung gesetzt. Obwohl in den deutschen Zahlen grundsätzlich auch das steuerpflichtige Nettoeinkommen der privaten Haushalte enthalten ist, wurde dieser Betrag nicht an die Haushaltsgröße und -zusammensetzung angepasst. Infolgedessen sind die Zahlen zwischen den Niederlanden und Deutschland nicht vergleichbar. Die deutschen Zahlen sind selbst auf Kreisebene verfügbar.

Das Städtenetz aus unserem Projekt

Die niederländischen Städte im Städtenetz befinden sich in einer Region mit einem relativ geringen verfügbaren Einkommen pro Haushalt. Die Einwohner können am meisten in Coevorden und Hardenberg spendiere. In den Niederlanden sind die höheren verfügbaren Einkommen im westlichen Teil des Landes, der „Randstad“ (Speckgürtel rund um die großen Metropolen), zu finden. Die Verteilung der verfügbaren Einkommen in Deutschland zeigt, dass es lange gravierend Unterschiede zwischen Ost und West gab. Betrachtet man nur den westlichen Teil Deutschlands, fällt auf, dass sich die Städte im Projekt in einem Gebiet befinden, in dem die verfügbaren Einkommen relativ etwas niedriger sind. Insbesondere in den süddeutschen Regionen Bayern, Baden-Württemberg, aber auch Hamburg, sind Regionen, in denen Menschen mit einem hohen verfügbaren Einkommen leben.

Verfügbares Einkommen je Einwohnerin €, 2018

Bron: Statistische Ämter (2019)

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Nördliches Grenzgebiet

Keine Zahlen _{Nördliches Grenzgebiet}

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GRENZÜBERSCHREITENDE MOBILITÄT

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GRENZÜBERSCHREITENDER VERKEHR

Geschäftlichen Gründen Shopping & Einkäufen Freizeit-aktivitäten Bildung Persönliche

Versorgung Besuch Andere

Ingesamt, 2019 23% 20% 25% 8,2% 3,2% 10% 11%

Grenzüberschreitende

Bewegungen* 31% 46% 8,9% 0,5% 0,9% 9,6% 2,9%

Gesamte niederländische Transportleistung nach Motiv

* Die Zahlen von 2018 und 2019 wurden für grenzüberschreitende Bewegungen kombiniert. Trotz dieser Aggregation umfassten Bildung, Körperpflege und andere Gruppen

weniger als 50 Befragte. Die Ergebnisse sollten daher mit einiger Vorsicht interpretiert werden. Die Anzahl der Befragten pro Gruppe ist in Anhang II angegeben. _{Quelle : ODiN & RWS (2020) & ODiN & RWS (2018)}

Mobilität der Niederländer: ODiN-Forschung

Das niederländische zentrale Amt für Statistik (CBS) führt in Zusammenarbeit mit der nationalen Straßen- und Wasserbaubehörde (Rijkswaterstaat) eine jährliche Umfrage zur Mobilität von Niederländern ab 6 Jahren durch: die Onderweg in Nederland-Umfrage [= unterwegs in den Niederlanden], kurz ODiN. Obwohl sich diese Forschung auf Inlandsreisen konzentriert, enthält sie auch Informationen zum grenzüberschreitenden Verkehr. Die Anzahl derjenigen, die angegeben haben, die Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland überschritten zu haben, beträgt 578. Obwohl dies genügend Befragte sind, um eine nationale Aussage machen zu können, bleiben zu wenig Befragte (N <50) über, um eine Aufschlüsselung nur für das nördliche Grenzgebiet vornehmen zu können. Die Daten können jedoch verwendet werden, um ein nationales Bild der grenzüberschreitenden Bewegungen der Niederländer zu skizzieren. Ein deutsches Gegenstück zu dieser Forschung ist leider nicht verfügbar.

Bewegungen über die niederländisch-deutsche Grenze sind begrenzt

An einem durchschnittlichen Tag in den Jahren 2018 und 2019 bewegten sich rund 20.300 Einwohner der Provinzen Groningen, Drenthe und Nord-Overijssel über die deutsch-niederländische Grenze. Bewohner niederländischer Grenzgemeinden (ca. 1 Million Einwohner in diesem speziellen Gebiet) zogen ca. 24.000 mal täglich aus den Niederlanden über die deutsche Grenze. Zum Vergleich: Dieselbe Gruppe Einwohner der niederländischer Grenzgemeinden bewegte sich auf niederländischem Gebiet ca. 3,6 Millionen mal am Tag. Berücksichtigt man alle befragten Niederländer in diesem Zeitraum, so wird die niederländisch-deutsche Grenze von den Niederlanden nach Deutschland durchschnittlich etwa 82.000 mal überquert. Das ist nur ein kleiner Anteil im Hinblick auf die Gesamtzahl der täglichen niederländischen Reisebewegungen. Die Niederländer bewegten sich in 2019 durchschnittlich rund 43 Millionen mal pro Tag auf niederländischem Gebiet.

Aber die Niederländer, die die Grenze überqueren, kaufen oft ein!

Niederländer, die die Grenze überqueren, tun dies am häufigsten zum Bummeln und Einkaufen (46%), gefolgt von geschäftlichen Gründen (31%). Freizeitaktivitäten (8,9%) und Verwandtenbesuche (9,6%) sind weitere genannten Gründe. Weniger wird die Grenze für persönliche Dienstleistungen überfahren. Beispiele sind u.a. Besuch im Rathaus, beim Friseur, in Gesundheitseinrichtungen (Wellness, Physiotherapie o.ä.) oder bei einer Bank. Im Vergleich zu Inlandsreisen, wird das Einkaufen bei Niederländern, die die deutsch-niederländische Grenze passieren, mehr als doppelt so häufig als Grund genannt. Dies zeigt, dass die Niederländer, die die Grenze überqueren, daran interessiert sind, im Nachbarland einzukaufen. Dies macht es für die deutschen Städte im Städtenetz attraktiv, in die weitere Gewinnung niederländischer Besucher zu investieren.

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GRENZPENDLER

Grenzpendler in Deutschland

Genauso wie bei den Grenzpendlern in den Niederlanden können wir sehen, wie viele Menschen aus den Niederlanden in den deutschen Gemeinden arbeiten. Ein Vergleich mit den ODiN-Zahlen hat gezeigt, dass dies schätzungsweise die Hälfte der Menschen betrifft, die die Grenze aus geschäftlichen Gründen überqueren.

Deutschland als Arbeitsplatz

Es gibt 1.120 Menschen, die im Bezirk Weser-Ems arbeiten und in den Niederlanden leben. Der Anteil davon, der im deutschen Teil des Städtenetzwerks arbeitet, ist allerdings gering. Insgesamt arbeiteten 330 in den Niederlanden lebende Personen 2017 in einer der Netzwerkstädte.

Obwohl diese Zahl zwischen 2011 und 2017 gestiegen ist, machen Grenzpendler nur einen Bruchteil des Kaufkraftpotenzials aus. Insgesamt leben nur 0,05% der Beschäftigten im Bezirk Weser-Ems in den Niederlanden.

Leer: 60 + 20% Papenburg: 20 0 % Meppen: 100 + 233% Lingen: 30 + 50% Nordhorn: 120 + 50% Quelle: CBS (2020b)

Mitarbeiter mit Wohnsitz

in Deutschland Mitarbeiter mit Wohnsitz in den Niederlanden

Emmen: 270 - 16% Hardenberg: 540 - 23% Coevorden: 170 - 6% Oldambt: 260 - 16%

*Personen, die aufgrund ihres Arbeitsvertrages in einem anderen Land gemeldet sind als in dem, in dem sie Sozialversicherungsbeiträge zahlen, gelten als Grenzgänger. Quelle: CBS (2020b)

Grenzpendler in den Niederlanden

Basierend auf den Abweichungen zwischen Wohnort und wo Menschen ihre Sozialversicherungsbeiträge zahlen, kann eine Schätzung vorgenommen werden, wie viele Grenzpendler in einer niederländischen Gemeinde arbeiten.

In Deutschland lebende Niederländer

Im Jahr 2017 lebten 7.610 Menschen in Deutschland, die in den nördlichen Niederlanden arbeiteten. Dies sind überwiegend Niederländer, 4.760 von ihnen haben die niederländische Staatsangehörigkeit. Dies lässt sich durch die für die Niederländer attraktiven Immobilienpreise in Deutschland erklären (Nerb et al. 2009). Mitarbeiter aus dem Nachbarland machen einen sehr geringen Teil des Arbeitsvolumens aus. Auf nördlich-niederländischer Seite sind dies 0,8% der Gesamtzahl der Beschäftigten. Von den Städten im Netzwerk hat Oldambt (2,6%) die meisten Beschäftigten, die in Deutschland wohnen. Der Trend bei der Zahl der Grenzpendler ist zwischen 2011 und 2017 zurückgegangen.

Mitarbeiter mit Wohnsitz in Deutschland 2011 – 2017*

Mitarbeiter mit Wohnsitz in den Niederlanden 2011 – 2017*

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TOURISMUS

Groningen: 133.000 + 93% Drenthe: 207.000 + 138% Overijssel: 247.000 + 149%

Deutsche Touristen in den Niederlanden 2012 – 2019*

Niederländische Touristen in Deutschland 2012– 2019**

** Die Anzahl der Ankünfte von Gästen in Unterkünften oder auf Campingplätzen mit mehr als 10 Schlafplätzen. *Anzahl der Gäste und deren Übernachtungen in Hotels, Motels, Pensionen, Appartements mit Hotelservice, Jugendherbergen und Frühstückspensionen mit mindestens 5

Schlafplätzen, Campingplätzen mit mindestens 4 touristischen Stellplätzen und Hüttenplätzen sowie in Gruppenunterkünften mit mindestens 10 Schlafplätzen.

Leer: 1.819 + 7% Papenburg: 2.424 - 12% Meppen: 1.562 - 7% Lingen: 3.066 + 213% Nordhorn: 3.133 + 205%

Deutsche Touristen Niederländische Touristen

Übernachtungen der Deutschen

Anhand der Zahl der Übernachtungen in den registrierten Unterkünften kann die Anzahl der deutschen Touristen pro Provinz skizziert werden.

Overijssel zieht die meisten Deutschen an

Obwohl die Grenzregion bei Deutschen beliebt ist, zieht die Provinz Nord-Holland die meisten deutschen Touristen an. Im Jahr 2019 besuchten 2.063.000 Deutsche die Provinz, um unter anderem die historische Stadt Amsterdam zu besichtigen.

Deutsche Touristen reisten 2019 hauptsächlich nach Drenthe und Overijssel. Die Provinz Groningen zieht sowohl in absoluten Zahlen als auch beim Wachstum weniger Touristen an, die übernachten.

Dies verschleiert jedoch die Beliebtheit der Stadt bei deutschen Tagesausflüglern. Im gesamten Grenzgebiet ist die Zahl der Ankünfte deutscher Touristen in den letzten 7 Jahren gestiegen.

Quelle: LSN (2021)

Quelle: CBS (2021b)

Übernachtungen der Niederländer

Für die meisten Gemeinden liegen Daten darüber vor, wie viele niederländische Touristen in Deutschland übernachten.

Niederländer besuchen vor allem die Städte

Mit 69.268 niederländischen Besuchern im Jahr 2019 ist der touristische Kurort Bad-Bentheim das meistbesuchte Reiseziel im nördlichen Grenzgebiet.

Beliebte Städte des Städtenetzwerks sind vor allem Lingen und Nordhorn. In absoluten Zahlen ziehen sie die meisten Niederländer an und zeigen eine Verdreifachung der Touristenzahl. Papenburg folgt mit 2.424 niederländischen Touristen. Allerdings geht der Trend in den letzten Jahren zurück.

Die Städte Leer und Meppen haben eine ähnliche Besucherzahl. Während in Leer eine leichte Steigung zu erkennen ist, nimmt die Anzahl in Meppen ab.

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BRANCHENSTRUKTUR NIEDERLANDE

Anteil der Arbeitsplätze nach Branchen im Stadtteil centrum, 2019

Über die Anzahl und Art der Arbeitsplätze in den Innenstädten kann ein allgemeines Bild darüber ermittelt werden, welche Unternehmungen sich in den niederländischen Innenstädten befinden. Leider sind für die deutschen Städte keine vergleichbaren Daten (öffentlich) verfügbar. Die niederländische Innenstadt als Arbeits- und Wirtschaftsstandort für Menschen und Unternehmen folgt dem Trend der nationalen Wirtschaft (Evers et al. 2020). Die Innenstädte weisen jedoch eine andere Branchenzusammensetzung auf als in den übrigen Niederlanden. So sind die für die Innenstadt wichtigen Bereiche Gastronomie und Handel stärker vertreten.

Die Städte im Forschungsgebiet weisen unterschiedliche Branchenstrukturen auf. In Winschoten und Hardenberg liegt die Hälfte der Arbeitsplätze im Groß- und Einzelhandel. Auch die Gastronomie ist in diesen Städten relativ stark vertreten. In den Innenstädten Emmen und Coevorden hingegen haben die öffentliche Verwaltung und die Branche Gesundheitswesen/Sozialarbeit eine höhere Repräsentanz.

Liegt der Schwerpunkt der Innenstadt also auf Einzelhandel und Gastronomie, oder auf persönlichen Dienstleistungen, ist davon auszugehen, dass Corona eine stärkere Auswirkung auf Beschäftigung und Leerstand in der Innenstadt im weitesten Sinne haben wird (Evers et al. 2020).

Bron: LISA (2019)

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Groß- und Einzelhandel

Beherbergun, Ess- und Trinkgelegenheit Beratung, Recherche und dergleichen Finanzinstitutionen

Vermietung von beweglichen Sachen und anderen Unternehmensdienstleistungen Information und Kommunikation Öffentliche Verwaltung, Regierungsdienste Gesundheits- und Sozialfürsorge Bildung

Kultur, Sport und Erholung Andere Sektoren

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LEERSTAND & ESSGELEGENHEITEN

Prozentualer Anteil leerstehender Einzelhandelsimmobilien in Gemeinden 2015 -2019 Quelle : CBS KWB (2020) 5% 10% 15% 20% 25% 2015 2017 2019

Coevorden Emmen Hardenberg Oldambt

80 90 100 110 120 2010 2013 2016 2019 Coevorden Emmen Hardenberg Winschoten

Index der Nähe von Essplätzen im Zentrum (index: 2010 = 100)*

Essgelegenheiten in der Innenstadt

Für die Niederlande können Zahlen zur Nähe von Einrichtungen einen Trend für die Anzahl der Essgelegenheiten in der Nachbarschaft des Zentrums liefern. Diese Zahlen zeigen die Entwicklung der Anzahl der Essgelegenheiten seit 2010.

Die Anzahl der Essgelegenheiten ist in den letzten drei Jahren zurückgegangen, mit Ausnahme von Hardenberg

In Hardenberg hat die Anzahl der Essgelegenheiten im Zentrum seit 2010 am stärksten zugenommen. In Hardenberg gibt es jedoch nur 7 Essgelegenheiten, die vom Zentrum zu Fuß erreichbar sind. Dies bedeutet, dass eine einzelne Schließung oder Eröffnung von Essgelegenheiten die Zahlen im Vergleich zu zum Beispiel Emmen mit 28 Essgelegenheiten unverhältnismäßig beeinflusst. In der letztgenannten Stadt hat nach einem leichten Rückgang nach 2010 ein Aufwärtstrend begonnen, der seit 2016 abgeflacht ist und seit 2018 abnimmt. In Winschoten und Coevorden ging die Anzahl der Restaurants mit einigen Schwankungen in den letzten 9 Jahren leicht auf etwa 93% des Niveaus von 2010 zurück.

Quelle: CBS Leegstandsmonitor (2019)

* Anzahl der Cafés, Cafeterias & Restaurants, die weniger als 1 km vom Stadtteilzentrum entfernt sind

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Leerstand von Einzelhandelsflächen

Die Daten zu leerstehenden Einzelhandelsflächen in den niederländischen Gemeinden ergibt sich aus den Registrierungen im Leerstandsmonitor des CBS. Diese Zahlen zeigen die prozentuale Anzahl leerstehender Einzelhandelsflächen. Für die deutschen Städte des Städtenetzwerks stehen solche Zahlen nicht (öffentlich) zur Verfügung.

Zusätzlich stehen Angaben zu Leerständen in Emmen und Coevorden vom Forschungsbüro Locatus [sammelt u.a. Daten zum Handel] zur Verfügung. Diese Daten zeigen, dass in Coevorden 2019 16,8% der Verkaufsflächen leer standen. In Emmen standen am 1. Oktober 2020 17,7% der Verkaufsflächen leer (Evers et al. 2019). Das ist ein Unterschied von 7% verglichen mit den Daten des Leerstandmonitors der beiden Städte. Darum wird unserer Meinung nach die Anzahl der tatsächlich leerstehenden Einzelhandelsflächen im Leerstandsmonitor als zu gering geschätzt.

Geschäftsleerstand in Oldambt am größten

Die meisten leerstehenden Geschäfte befinden sich in der Gemeinde Oldambt (15,4%). Der Anteil der in dieser Gemeinde leerstehenden Einzelhandelsimmobilien ist in den letzten vier Jahren um ein Viertel gesunken. Dies kann teilweise dadurch erklärt werden, dass auch die Anzahl der Einzelhandelsimmobilien in dieser Gemeinde zurückgegangen ist. In Coevorden ist die Zahl der leerstehenden Geschäfte leicht gestiegen und anschließend gesunken. In Emmen und Hardenberg ist die Zahl der leerstehenden Geschäfte in den letzten Jahren relativ stabil geblieben. In diesen drei Städten liegt der Leerstand bei rund 10%.

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Ein besonderes Netzwerk mittelgroßer Städte

Die Städte des Netzwerks befinden sich in einem relativ dünn besiedelten und mäßig urbanisierten Gebiet. Einige Städte im Netzwerk sind alte Festungsstädte, andere haben (zusätzlich) eine besondere Beziehung zum Wasser und es gibt Städte, die sich vor allem zu einem regionalen Verkaufszentrum mit einer besonderen Attraktion wie einem Zoo oder einem hochwertigen Einkaufscenter entwickelt haben.

Leicht wachsende Bevölkerung in Deutschland und den niederländischen Innenstädten

Emmen ist mit ca. 56.000 Einwohnern die größte Stadt in dieser Region, gefolgt durch Lingen und Nordhorn die mit 53.000 – 55.000 Einwohnern zu den größeren Gemeinden gehören. Die anderen Städte des Netzwerks haben eine vergleichbare Größe zwischen 14.000 und 38.000 Einwohnern, oder liegen in einer Gemeinde dieser Größe. Die Einwohnerzahl der niederländischen Städte, ist zwischen 2013 und 2019 stabil geblieben oder leicht gesunken. Die Einwohner in den niederländischen Innenstädten ist in dieser Zeit jedoch gewachsen. Dies zeigt, dass die Innenstädte als Wohnort beliebt sind. Die Bevölkerung aller Gemeinden, in denen die deutschen Städte liegen, ist zwischen 2013 und 2019 gewachsen, was einen günstigen Trend für das Kaufkraftpotenzial des Stadtnetzes darstellt.

Arbeit(slosigkeit) und Pendelverkehr

Die Arbeitslosigkeit in der nördlichen Grenzregion ist zwischen 2015 und 2019 gesunken. Im Allgemeinen ist die Anzahl der Grenzpendler überschaubar. Die Zahl der in Deutschland tätigen Grenzpendler ist stabil geblieben und die Zahl der in den Niederlanden tätigen Grenzpendler ist leicht zurückgegangen. Die Grenzpendler, die in Deutschland leben, aber in den Niederlanden arbeiten, sind überwiegend Niederländer, die ins Ausland gezogen sind, auch wegen der attraktiven Immobilienpreise in Deutschland.

Touristen bringen Möglichkeiten von außen

Die Niederländer überqueren die Grenze hauptsächlich zum Shoppen und aus geschäftlichen Gründen. Grenzüberschreitende Reisen machen jedoch nur einen Bruchteil des gesamten Reiseverhaltens der Niederländer aus. In beiden Ländern steigt jedoch die Zahl der touristischen Übernachtungen aus dem Nachbarland, was weitere Möglichkeiten bietet, Menschen von außerhalb der Region anzulocken. Mehr als doppelt so viele niederländische Touristen besuchten Nordhorn und Lingen mit einer Übernachtung im Jahr 2019 als im Jahr 2012. Die Städte liegen beide in der Nähe des beliebten Kurortes Bad Bentheim. Obwohl auch Papenburg und in geringerem Maße Leer und Meppen beliebte Ziele für Niederländer sind, die das Weser-Ems-Gebiet besuchen, blieb die Zahl der Übernachtungen in den Gemeinden zwischen 2012 und 2019 relativ stabil.

Corona verheißt in näherer Zukunft wenig Positives

Aufgrund der Coronapandemie sind die Aussichten für die Innenstädte ungewiss. Bei vielen Unternehmern ist zumindest ein Teil ihres Umsatzes weggebrochen. Gleichzeitig sind Anzeichen einer verstärkten Wertschätzung des lokalen Einkaufs und lokaler Produkte zu beobachten. Die ersten Prognosen über einen Anstieg des Leerstandes in Einzelhandel und Gastronomie in den Niederlanden, ein großer Schlag für den Umsatz des Einzelhandels in Deutschland sowie eine große Entlassungswelle in der Industrie in Papenburg, verheißen allerdings wenig Positives. Innenstädten, die stark auf Einzelhandel und Gastgewerbe angewiesen sind, bekommen die Auswirkungen der Coronapandemie in Form von Leerstand wahrscheinlich stärker zu spüren als Städte, in denen die Branchen Verwaltung, Bildung und Gesundheit stärker repräsentiert sind.

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