• No results found

1.Das Fries Museum

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Share "1.Das Fries Museum "

Copied!
24
0
0

Bezig met laden.... (Bekijk nu de volledige tekst)

Hele tekst

(1)

4

Einleitung

Während des Studiums und ganz besonders während der Zeit der Masterarbeit, arbeitet und forscht man vor allem für sich allein. Man stellt sich einen eigenen Zeitplan auf, verschwindet für Monate hinter Bergen von Büchern und anderen Dokumenten und tauscht sich meist nur mit dem eigenen Masterarbeitsbegleiter aus. Diese Art der Arbeit und Forschung hat natürlich seine Reize. Man kann sich voll und ganz in ein Thema vertiefen, seinen Tag selbst einteilen, muss nicht alles, was man tut mit anderen absprechen und ist nicht an feste Arbeitsstrukturen und -zeiten gebunden – das Genie beherrscht schließlich das Chaos.

Und doch, so spannend das eigene Forschungsthema auch ist und so sehr man die Gesellschaft von Büchern schätzt, mit der Zeit beginnt man doch, sich nach sozialen Kontakten und der Arbeit im Team zu sehnen. So steigt die Vorfreude auf den Beginn des Praktikums mit all seinen neuen Herausforderungen und einem geregelten Tagesablauf.

Im Rahmen meines Bachelorstudiums durfte ich bereits ein längeres Praktikum bei den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden machen, wobei ich viel lernen konnte und welches mir deutlich gezeigt hat, dass das Kunstgeschichtsstudium nur bedingt auf den wirklichen Arbeitsalltag in einem Museum vorbereitet. Genau deshalb war ich so begeistert davon, dass der Studiengang Kunstgeschichte an der RUG in der Spezialisierung ‚conservatorenopleiding‘ ein sechsmonatiges Betriebspraktikum vorschreibt. In Praktika kann man die an der Universität erlernten akademischen Fähigkeiten mit praktischen Erfahrungen und neuen Fähigkeiten ergänzen. Ich war darüber hinaus gespannt darauf, welche Unterschiede zwischen deutschen und niederländischen Museen ich entdecken würde und inwiefern ich schon bereit für meinen Traumberuf bin.

In meinem Falle sollte ich während des Praktikums Einblick in den Beruf des Kurators und die Arbeit in einem Museum bekommen, um zu erfahren, ob dies tatsächlich der richtige Karriereweg für mich ist. Gelegenheit dazu bot eine Praktikumsstelle beim Fries Museum in Leeuwarden, die wie für mich gemacht zu sein schien. Ich sollte die Kuratorin für Alte Kunst, Marlies Stoter, vor allem bei den Vorbereitungen der Ausstellung Rembrandt en Saskia, Liefde in de Gouden Eeuw unterstützen und nebenbei alle täglich anfallenden Arbeiten im Museum kennenlernen. Da die Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Gemäldegalerie Alte Meister der Museumslandschaft Hessen Kassel stattfindet, sollten auch meine Deutschkenntnisse von Nutzen sein, da ich einen Großteil der Korrespondenz mit den deutschen Kollegen übernehmen konnte. Im Rahmen meiner Masterarbeit habe ich mich mit dem Sohn Rembrandts, Titus van Rijn (1641-1668), als Modell in der Kunst des berühmten Vaters auseinandergesetzt. So kam mir das Ausstellungsthema, welches sich vor allem auf das Familienleben Rembrandts sowie das Eheleben im 17. Jahrhundert allgemein konzentriert,

(2)

5

sehr gelegen, da es ein Thema ist, in dem ich mich Zuhause fühle und welches mich noch stets sehr interessiert.

Das Fries Museum hatte ich vor Beginn des Praktikums erst einmal besucht. Es war im Rahmen eines vom Fachbereich Kunstgeschichte organisierten Besuchs der Ausstellung Alma Tadema – klassieke verleiding, bei dem wir von der Kuratorin Marlies Stoter persönlich eine Führung bekamen und anschließend eine ausführliche Gesprächsrunde stattfand. Die Ausstellung hatte damals viel Eindruck auf mich gemacht, nicht ohne Grund ist es die erfolgreichste Ausstellung des Fries Museums aller Zeiten geworden. Das erste Kennenlernen mit dem bis dahin unbekannten Museum hätte also kaum besser sein können. Der Ausblick auf ein Praktikum hier, weckte daher schnell meine Begeisterung.

Der Tag meines Bewerbungsgespräches wurde dann etwas unerwartet auch direkt mein erster Arbeitstag und so wurde ich unvermittelt in das geschäftige Treiben des Museumsalltags geworfen, der die kommenden sechs Monate zu meinem Alltag werden sollte.

Dieser Bericht besteht aus drei Teilen. Im ersten Teil soll die Geschichte und Organisation des Fries Museum beschrieben werden, um meinen Praktikumsbetrieb vorzustellen. Da im Mittelpunkt dieses Berichts jedoch nicht eine Museumsanalyse, sondern vor allem meine Arbeit und persönliche

Erfahrungen stehen sollen, werde ich in diesem Kapitel nicht allzu sehr in die Tiefe gehen. Im zweiten Teil werfe ich einen Blick auf meine Tätigkeiten und die Erfahrungen, die ich im Museum sammeln durfte. Dabei möchte ich keine chronologische Wiedergabe jedes einzelnen Arbeitstages

durchdeklinieren, sondern lieber einzelne Arbeitsbereiche ausführlicher besprechen. Zum Schluss steht die Evaluation meines Praktikums. Hier werde ich auswerten, welche Lernziele während des Praktikums erreicht worden sind und welche neuen Kenntnisse und Erfahrungen für meine persönliche Entwicklung von besonderer Bedeutung sind.

(3)

6

1.Das Fries Museum

1.1 Die Geschichte des Fries Museums in Leeuwarden

Wie der Name des Museums bereits verrät, entstand das Museum aus dem Anliegen heraus, die Friesische Kunst und Kultur pflegen und bewahren zu wollen. Die Idee einer ‘Friesischen Identität‘

nahm, ebenso wie viele andere nationale wie regionale Identitäten, erstmals unter Einfluss der Romantik Form an. Ab dem frühen neunzehnten Jahrhundert orientierte man sich nicht mehr nur an der europäischen Geschichte des klassischen Altertums, sondern auch am nationalen Erbe der eigenen Heimat.1 Man begab sich auf die Suche nach der eigenen Geschichte, die eigene Herkunft, die vorrangig in der Volkskultur, zu dieser Zeit gleichbedeutend mit der provinziellen Kultur, gefunden wurde.2 In Friesland war es vor allem die bürgerliche Elite, die sich mit der Friesischen Kultur beschäftigte.3 Die Elite wollte im Volk ein Bewusstsein schaffen für die charakteristischen Eigenschaften und Geschichte der Friesen. Dieser Wunsch hatte unter anderem zur Folge, dass im Jahre 1827 die Provinciaal Friesch Genootschap ter beoefening der Friesche Geschied-, Oudheid- en Taalkunde (im weiteren Verlauf: Fries Genootschap) gegründet wurde. Dies geschah vor allem aus Angst davor, dass die eigene Kultur im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten könnte.4 Um dem entgegen zu arbeiten wurden bestimmte Eigenschaften und Bräuche in einem Kanon des typisch

‘Friesischen‘ versammelt, ein Vorgang, der später durch Eric Hobsbawn als ‚the invention of

traditions‘ bezeichnet wird.5 Bereits vor der Gründung der Fries Genootschap schrieb Julius Matthijs van Beyma thoe Kingma (1781-1847), späterer Vorsitzender der Fries Genootschap, einen Plan, um ein Museum zur Förderung der Liebe für Friesland aufzubauen.6 Doch dauert es noch bis ins Jahr 1853 bevor tatsächlich eine erste museale Präsentation Friesischer Objekte stattfand. In diesem Jahr wurde das Friesch Kabinet van Oudheden gegründet. Zur Gelegenheit des 50-jährigen Bestehens der Fries Genootschap wurde 1877 die Historische Tentoonstelling van Friesland in Leeuwarden

veranstaltet, die erste folkloristische Ausstellung in den Niederlanden.7

1 Van der Laarse, Rob, ‘Erfgoed en de constructie van vroeger’, in: Van der Laarse, Rob (Hg.), Bezeten van vroeger. Erfgoed, identiteit en musealisering, Amsterdam 2005, S. 1-28, S. 2.

2 De Jong, Ad, De dirigenten van de herinnering. Musealisering en nationalisering van de volkscultuur in Nederland 1815-1940, Uitgeverij SUN, Nijmegen 2001, S. 13.

3 Jensma, Goffe, Het rode tasje van Salverda. Burgerlijk bewustzijn en Friese identiteit in de negentiende eeuw, Fryske Akademy, Leeuwarden 1998.

4 De Jong 2001, S.42.

5 Hobsbawm, Eric & Terence Ranger, The Invention of Tradition, Camebridge 1983.

6 De Jong 2001, S. 19-23.

7 Ibd. S.69.

(4)

7

Historische Tentoonstelling van Friesland im Jahre 1877

Aufgrund des Erfolgs dieser Ausstellung, die den überraschend hohen Betrag von 17.000 Gulden einbrachte, konnte das Eysingahuis auf der Koningstraat in Leeuwarden gekauft werden, in dem 1881 das Fries Museum eröffnet wurde.

Eysingahuis, Koningstraat 1 an der Ecke zum Turfmarkt

(5)

8

In den Jahrzehnten danach wuchs die Sammlung des Fries Museum stets weiter an. Die zahlreichen Schenkungen und Ankäufe ließen das ursprüngliche Museumsgebäude im Eysingahuis schnell zu klein werden. So folgten mehrere kleine Ausbreitungen der Museumsräumlichkeiten.8

In Jahre 1970 fand eine große Veränderung in der Organisation des Museums statt. In diesem Jahr wurde die Stiftung Het Fries Museum gegründet, wodurch das Museum sich löste von der Fries Genootschap und die Provinz finanziell verantwortlich wurde.9 Obwohl die Museumsmitarbeiter weiterhin für das tägliche Geschäft zuständig blieben, wurde der Einfluss der Provinz auf das Museum so größer. Der bedeutendste Umbau nach Gründung des Museums, fand in den Jahren 1992 bis 1997 statt. Das Gebäude der alten Kanselarij, das sich auf der gegenüberliegenden Seite des Turfmarkts befindet, wurde durch das Fries Museum angekauft und sollte eine dringend notwendige Ausbreitung des Museumsgebäudes ermöglichen. Durch einen Tunnel unter der Straße, entworfen von dem Architekten Gunnar Daan, wurden die zwei voneinander getrennt stehenden

Museumsgebäude miteinander verbunden.10 Auch die Innenräume wurden umgebaut. In diesem neuen Gewand durfte das Fries Museum im Jahre 2006 sein 125-jahriges Bestehen feiern, während sich bereits die nächsten Umbaupläne ankündigten.

Im Jahre 2001 vermachte der friesische Architekt Abe Bonnema (1926-2001), der unter anderem das Bürogebäude der Nationale Nederlanden in Rotterdam und den Achmeatoren Leeuwarden

entworfen hat, dem Fries Museum die enorme Summe von 18 Millionen Euro. Allerdings hingen an diesem Erbe einige Bedingungen: Der Betrag durfte ausschließlich für einen Museumsneubau am Wilhelminaplein, auch bekannt als das Zaailand, in Leeuwarden verwendet werden, der entworfen werden sollte von dem Architekten Hubert-Jan Henket. Hätte eine dieser Bedingungen nicht erfüllt werden können, wäre das Geld an einen guten Zweck gespendet worden. Obwohl Henket den Auftrag sofort annahm, sollte es - aufgrund von Widerstand gegen den Neubau aus verschiedenen Bereichen - noch neun Jahre dauern, bis der Bau tatsächlich begonnen werden konnte. An der Ostseite des Zaailand fand das Fries Museum nun einen Platz inmitten des geschäftigen Treibens der Provinzhauptstadt. Über den modernen Museumsbau sagt der Architekt selbst: ‘Het is voor mij een tijdloos gebouw, een gebouw dat met beide benen op de grond staat, geen opsmuk kent en eigenzinnig is. In die zin typisch Fries. [...] Licht en luchtig en toch beschermend. Het Fries Museum straalt optimisme uit en biedt daarnaast ook geborgenheid.’11 Im Jahre 2013 wurde das neue Fries Museum von Königin Maxima eröffnet.

8 Eine ausführliche Beschreibung der Entwicklung des Museums findet sich bei: H. de Leeuw, Friesland in voorwerpen. Over de verbeelding van de Friese identiteit in het Fries Museum (Masterarbeit Museumstudies, Universiteit van Amsterdam 2011), S. 11-73.

9 Ibd. S. 50.

10 ‘Jaarverslag Fries Museum 1991’, S.173

11 https://www.friesmuseum.nl/over-het-museum/partners/abe-bonnema-stichting-1/ (29.07.2018)

(6)

9

Auf dem neuen Standort und dank des modernen Museumsgebäudes mit all seinen Fazilitäten hat das Fries Museum in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung gemacht und ist der wichtigste touristische Anziehungspunkt der Stadt. Im Jahre 2018 erlangte das Fries Museum noch einmal extra Aufmerksamkeit als Kulturelle Hauptstadt Europas 2018.

1.2 Die Sammlung

In der Sammlung eines Museums liegt dessen Kraft. Das Fries Museum besitzt eine der zwei größten Sammlungen materiellen Erbguts von Friesland. Die Sammlung des Fries Museums hat sich

entwickelt, um die Geschichte Frieslands zu bewahren, sie für ein breites Publikum zugänglich und begreifbar zu machen. So formt ganz natürlich die Vision des Museums seine Sammlung. Diese umfasst Objekte aus Kunst, Kultur und Geschichte von und aus Friesland. Bereits im neunzehnten Jahrhundert begonnen, hat die Sammlung inzwischen einen Umfang von rund 170.000 Objekten.

Doch Friesland und die friesische Kultur wandeln und entwickeln sich immer weiter und so muss auch die Sammlung des Museums dafür sorgen, dass diese Entwicklungen sichtbar werden. Seit 1997 wird daher auch zeitgenössische Niederländische Kunst angekauft, die den aktuellen Kontext

friesischer Kultur wiederspiegelt.12

Zwei wichtige Schlagwörter, die das Profil der Sammlung des Fries Museums umschreiben und das Friesische in Verbindung mit dem Universellen setzen sind ‚Raum & Identität‘.13 Dieses Profil findet sich in allen Teilen der Sammlung zurück und steht zentral bei der Wahl von Neuankäufen.

Kollekjessintrum Fryslân 2012

12 ‘Collectievisie Fries Museum’, 2010.

13 ‘FM beleidsplan 2017-2020‘, 2016.

(7)

10

Im Jahre 2016 wurden 150.000 Objekte in das neu gebaute Depot (Kolleksjesintrum Fryslân=KSF), in dem auch die Sammlungen anderer Institute für friesisches Erbgut (Tresoar, Natuurmuseum Fryslân, het Fries Scheepvaartmuseum en het Frysk Lânbou Museum) aufbewahrt werden. Aufgrund seiner zukunftsorientierten nachhaltigen Bauweise und die Zusammenarbeit verschiedener Institutionen unter einem Dach bekommt das Depot viel nationale und internationale Beachtung. Zuvor waren viele Teile der Sammlung in veralteten Depots oder in ungeeigneten Außendepots untergebracht.

Diese Art der Lagerung sorgte für Wasserschäden, Schimmel, Insektenbefall und anderes Unheil bei den wertvollen Objekten. Die Provinz sah die Notlage und ermöglichte mit Zuschüssen den Neubau eines Depots. Wie alle Museen steht auch das Fries Museum vor der Aufgabe, die über Jahrhunderte gewachsene Sammlung nicht nur zu pflegen, sondern – der heutigen Zeit angemessen – auch zu digitalisieren und so für eine noch breitere Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

1.3 Mission des Museums

Historische und kulturhistorische Museen haben durch das Ausstellen musealer Objekte schon immer eine große Rolle beim Kreieren und Bewahren von Identitäten gespielt. In den vergangenen zwanzig Jahren wurde in diesem Zusammenhang der Begriff der ‘Identitätsfabrik’ introduziert.14 Die Mission des Fries Museums lautet:

Het Fries Museum vergroot de waardering voor kunst en geschiedenis van en in Friesland. Bewoners en bezoekers worden op een persoonlijke en dynamische manier betrokken bij de authentieke cultuur van Friesland in de wereld van vandaag en morgen.15

14 Henrichs, Hendrik, ‘Identiteitsfabriek of Warenhuis van het Verleden / Inburgering en het Nationaal Historisch Museum’, Tijdschrift voor Geschiedenis 120, Nr. 4 (2007), S. 608-622, hier S. 610, Verweis 8.

15 ‘FM beleidsplan 2017-2020‘, 2016

(8)

11 1.4 Organisation

Teile der Museumsorganisation sind neben dem Fries Museum auch noch das Keramiekmuseum Princessehof und das Fries Verzetsmuseum. Während das Keramiekmuseum Princessehof in einem eigenständigen Gebäude untergebracht ist, teilt sich das Verzetsmuseum die Räumlichkeiten mit dem Fries Museum im neuen Museumsbau am Wilhelminaplein 92. Die drei Institutionen arbeiten end miteinander zusammen und teilen sich auch das Depot (KSF-Kollektie syntrom Fryslân). Meine Tätigkeit hat sich ausschließlich auf die Bereiche des Fries Museums beschränkt und innerhalb dessen auf die Abteilung der Sammlungen (Afdeling Collectie).

Seit 2014 ist die Organisation des Fries Museums wie folgt eingeteilt:

Directie

Finance & Control Human Resources

Afdeling Publiek & Presentaties Afdeling Collecties Afdeling Facilitaire Zaken Tentoonstellingen

Onderwijs Activiteiten Marketing & Communicatie

Conservatoren, Behoud, beheer &

kennismanagement

Huisvesting &

tentoonstellingsbouw Beveiliging

Officemanagement

Receptie, horeca & winkels Evenementen ICT (Tresoar)

Die einzelnen Abteilungen des Museums arbeiten sehr eng zusammen und befinden sich im

ständigen Austausch miteinander. Dieses Ineinander-übergehen der einzelnen Abteilungen wird auch durch die offene Gestaltung des Werkraumes im Fries Museum verstärkt. Alle Mitarbeiter arbeiten in einem großen Büroraum ohne feste Arbeitsplätze. Obwohl manchmal ein fester Platz, an dem man auch seine Arbeitsmaterialien liegen lassen kann, wünschenswert wäre, ist es sehr schön, dass man auf diese Weise immer mit anderen Mitarbeitern ins Gespräch kommt und den Kontakt zu anderen Abteilungen aufrechterhält.

(9)

- 12 - 1.5 Abteilung ‘Collecties’

Der Schwerpunkt meiner Arbeit während des Praktikums befand sich innerhalb der Abteilung

‘Collecties‘, in enger Zusammenarbeit mit der Kuratorin für Alte Kunst, Marlies Stoter. Diese Abteilung befasst sich inhaltlich und konservatorisch intensiv mit den einzelnen Objekten der Museumssammlung. Hier wird die Basis für Ausstellungen gelegt und Wissen versammelt, welches später von beispielsweise den Kollegen der Publikumsbegleitung und des Marketings für weitere Projekte gebraucht wird.

(10)

- 13 -

2. Meine Tätigkeiten

2.1 Die Ausstellung Friezen

Meine Hauptaufgabe während des Praktikums war die Assistenz bei den Vorbereitungen zur Ausstellung Rembrandt en Saskia, Liefde in de Gouden Eeuw. Als Vorbereitung auf die Arbeiten diesbezüglich ließ mich Marlies gleich zu Beginn am Aufbau einer kleineren Ausstellung mithelfen.

Diese wurde vom Kurator für Moderne und Zeitgenössische Kunst, Eelco van der Lingen, kuratiert. Es handelt sich um eine Porträtausstellung, in der die Gesichter Frieslands zentral stehen. Hierin werden in drei Sälen 55 Werke aus verschiedensten Epochen und Zusammenhängen präsentiert. Neben Porträts auch vereinzelt Landschaftsmalereien, da für Eelco diese beiden Genres sehr eng miteinander verbunden sind. Der Mensch lebe immer in einem Umfeld, er sei Teil der ihn

umgebenden Natur. Neben Malerei waren auch Fotografien und Collagen vertreten. Die Mischung verschiedener Epochen, Genres und Techniken sollte beispielhaft für die Vielfältigkeit unserer Kultur stehen. Meine Aufgabe war es vor allem, gemeinsam mit Andre Zandstra vom Team des KSF, die rund fünfzig Kunstwerke für die Anfang April beginnende Ausstellung zu verpacken und ins Fries Museum zu transportieren. In diesem Zusammenhang habe ich viel lernen können über die Arbeitsabläufe in einem Museumsdepot sowie über das korrekte Verpacken von Kunstwerken auf den verschiedensten Bildträgern und Dimensionen. Dabei kam ich auch in Kontakt mit sehr

praktischen handwerklichen Tätigkeiten, die man im Studium natürlich selten lernt. So hatte ich viel Freude am Transport von Europaletten und anderen sperrigen Hilfsmitteln. Meinen Kollegen im Depot habe ich damit auch einen Grund zum Lachen gegeben.

Ein Problem bei den Vorbereitungen war, dass zwei Fotografien, die für die Ausstellung vorgesehen waren, nicht im KSF zu finden waren. So fuhren Andre und ich auf der Suche nach den fehlenden Fotografien in das Übergangsdepot des Fries Museum in Wolvega, wo noch einige Kisten mit Kunstwerken zwischengelagert sind, die bisher noch keinen Platz im neugebauten Depot gefunden haben. Leider war unsere Suche vergeblich und wir mussten Eelco mitteilen, dass er eine Alternative für die beiden Werke finden muss. Einige Tage später wurden die verpackten Werke ins Fries

Museum in ein Transito Depot gebracht, wo sie bis zu Beginn der Ausstellung aufbewahrt und gesäubert werden. Drei der verpackten Gemälde lösten wir aus ihren Rahmen, da der auf Rahmen spezialisierte Restaurator Jan Zijlstra diese noch vor Beginn der Ausstellung restaurieren sollte. Im weiteren Verlauf ging es darum, alle Werke wieder auszupacken und gemeinsam mit dem Team vom technischen Dienst in die Ausstellungssäle zu bringen und sie nach den Plänen des Kurators an den Wänden anzubringen. Hierbei konnte ich sehr viel über unterschiedliche Aufhängungssysteme

(11)

- 14 -

lernen. Vor allem aber war es für mich spannend, Eelco bei seiner Arbeit zu beobachten. Er nahm für seine Arbeit einen alles andere als klassischen Ansatz, was sicher auch mit seiner Ausbildung als Bildender Künstler anstelle eines klassischen Kunstgeschichtsstudiums zu tun hat. Es ging ihm nicht so sehr um die Geschichte hinter den abgebildeten Personen oder gar um die Künstler, die die Werke zu einer bestimmten Epoche gefertigt hatten. Er schaute allein nach der Art und Weise, wie die Menschen präsentiert werden und wie sie als Kunstwerke und Individuen zugleich miteinander in Verbindung gesetzt werden können. Das Ergebnis ist eine relativ schlichte aber ausdrucksstarke Ausstellung, die den Besucher einzunehmen weiß.

(12)

- 15 -

2.2 Assistenz bei der Ausstellung Rembrandt en Saskia, Liefde in de Gouden Eeuw

In der Arbeit rund um die im November 2018 startende Ausstellung lag der Schwerpunkt meiner Tätigkeit am Fries Museum. Anhand der Vorbereitungen kam ich ganz natürlich mit allen den Beruf des Kurators betreffenden Arbeitsgebieten in Kontakt. Da erst im November 2017 im Fries Museum die Entscheidung getroffen worden ist, dass diese Rembrandtausstellung nur ein Jahr später

stattfinden sollte, hatte ich das Privileg an einer Vielzahl von Entwicklungsschritten der Ausstellung teilhaben zu dürfen, die normalerweise nicht alle in die kurze Periode eines Praktikums gefallen wären. Normalerweise sollte man ungefähr vier Jahre für die Vorbereitungen einer solchen A- Ausstellung (= Ausstellung, die viele Besucher anspricht) einplanen. Da die Ausstellung jedoch den Auftakt zum Rembrandtjahr 2019 darstellen sollte, war nun Eile geboten und ich als zusätzliche Hilfe war sehr willkommen. Vor allem meine deutsche Herkunft war für dieses Projekt von Vorteil, da die Ausstellung in enger Zusammenarbeit mit der Gemäldegalerie Alte Meister der Museumslandschaft Hessen Kassel stattfinden sollte. Nachdem die Ausstellung von 24. November bis 17. März in Leeuwarden zu sehen sein wird, reist sie weiter nach Kassel.

Kuratiert werden sollte die Ausstellung von Marlies. Jorrit Huizinga, Projektmitarbeiter und ein ehemaliger Kommilitone, und ich sollten ihr bei diesem spannenden Projekt assistieren. Da es eine nahezu unmögliche Aufgabe war, so kurzfristig genügend Werke Rembrandts zu leihen, entschied Marlies sich dafür, keine reine Rembrandtausstellung zu konzipieren. Vielmehr sollte anhand des berühmtesten (halb-)friesischen Brautpaares aller Zeiten – Rembrandt & Saskia – die Liebe und Ehe im 17. Jahrhundert beleuchtet werden. Den glanzvollen Höhepunkt sollte das prächtige Porträt von Saskia aus der Kassler Gemäldegalerie bilden, welches seit fast dreihundert Jahren nicht mehr in den Niederlanden zu sehen gewesen ist. Daneben sollten so viele Objekte wie möglich aus der eigenen Sammlung einen Platz in der Ausstellung finden. Auch wenn die Hoffnung, einige weiter Werke Rembrandts ausleihen zu können gering war, bestand die wichtigste Aufgabe zunächst darin, Leihanfragen an verschiedenste Museen zu verschicken. Mir wurden dabei vor allem die Museen in Deutschland zugeteilt. Da ich bisher noch keine Erfahrung im Verfassen von

Leihversuchen hatte, orientierte ich mich zunächst noch sehr an den Anfragen, die bereits versandt worden waren. Mit der Zeit wurden meine Briefe jedoch eigenständiger. Es ging schließlich vor allem darum, an die Museen auszulegen, was wir in unserer Ausstellung erzählen wollen und warum gerade ihr Kunstwerk eine entscheidende Bereicherung darstellen würde – wichtige

Überzeugungsarbeit also. Es gab kleine Erfolge und große Gegenschläge, doch nach und nach nahm die Ausstellung tatsächlich Form an. Daran mitzuarbeiten war spannend und lehrreich.

Neben dem Verfassen von Leihanfrage war in diesem Stadium der Vorbereitung auch Forschung zu verschiedenen Themen und Objekten, die in der Ausstellung einen wichtigen Platz einnehmen sollte, entscheidend. So beschäftigte ich mich unter anderem mit dem Künstler Abraham

(13)

- 16 -

van den Tempel, verfasste eine Beschreibung, eine Art ‘kijkwijzer‘ des fantastischen Huwelijksfuik von Hendrik Noorderwiel aus dem Rijksmuseum und suchte eine Antwort auf die Frage, warum das Thema der brieflesenden Frau so beliebt war in der Genremalerei des 17. Jahrhunderts. [siehe Beilage A] Diese Aufgabe hat mir sehr viel Spaß gemacht, da sie mir die Möglichkeit gab, mal wieder komplett in eine neue Bildwelt einzutauchen. Darüber hinaus habe ich wieder ein bisschen mehr über die Hochzeitssymbolik und Allegorik des 17. Jahrhunderts gelernt, was mir im weiteren Verlauf der Ausstellungsarbeiten hilfreich war. Auch mein niederländisches Schreiben wurde trainiert, was niemals schaden kann. In dieser Art der Literaturrecherche war ich noch aus meinem Studium gut trainiert und so viel es mir nicht schwer. Die Bilddatenbank adlib, in der die Ergebnisse meiner Recherche schließlich einen Platz finden sollte, war dagegen noch eine Unbekannte für mich. Dank einiger Assistenz der Kollegen von ‘behoud & beheer‘ wurde die Arbeit mit der Datenbank jedoch immer problemloser und ich erkannte schnell die vielen Vorteile einer solchen Datenbank. Über den ganzen Verlauf meines Praktikums wurde sie mein ständiger Begleiter und da die meisten

niederländischen Museen mit adlib arbeiten, ist es sicher von Vorteil für meinen weiteren Arbeitsweg, dass ich weiß wie das System funktioniert.

In regelmäßigen Abständen gab es ‘projectgroepbijeenkomsten‘. Neben Marlies, Jorrit und mir gab es natürlich noch weitere Mitarbeiter am Projekt Rembrandt & Saskia. Dazu gehörten Lisa Klompe (projectleider), Femke Haijtema (hoofd publiek en presentaties), Emmi Visser (events en educatie) und Grytsje Klijnstra (publieksinformatie tentoonstellingen). Hier sprach man über die jeweiligen Aufgabenbereiche und legte fest, was zu welchem Zeitpunkt passieren musste. Für mich war es eine Möglichkeit, um einen Eindruck von den anderen Arbeitsbereichen zu bekommen, die im Zuge einer Ausstellung entstehen. Zugleich wurde deutlich, wie die Organisation hinter einer solchen Ausstellung aussieht und wie die einzelnen Bereiche miteinander verknüpft waren. Vor allem mit Grytsje, die für die Texte in der Ausstellung verantwortlich ist, arbeitete ich im weiteren Verlauf viel zusammen. Zusammen mit Marlies erstellten wir ein sogenanntes IP (=interpretive plan) oder auch

‘vlekkenplan‘ für die Ausstellung, in dem wir ausarbeiteten, wie die Ausstellung aufgebaut werden sollte und wo, welche Geschichte anhand welcher Objekte am besten erzählt werden konnte. Auf diese Weise bekam auch Grytsje bereits einen guten Eindruck vom Inhalt für ihre begleitenden Texte.

Für Marlies und mich entstand so eine deutliche Gliederung, an der wir uns in der weiteren Arbeit entlanghangeln konnten.

Auch für den Formgeber der Ausstellung war es natürlich von Belang möglichst genau zu wissen, wie die Ausstellung aufgebaut werden muss und was die wichtigsten Erzählstränge sind.

Darüber, wer die Formgebung der Ausstellung übernehmen durfte, wurde bei einem Pitch entschieden. Dabei waren die folgenden Menschen anwesend: Kris Callens

(directeur/opdrachtgever), Femke Haijtema (hoofd Publiek & Presentaties), Deirdre Oosterhoff

(14)

- 17 -

(hoofd Facilitair), Daniel Hoogterp (teamleider Huisvesting en Presentaties), Lisa Klompe

(projectleider), Marlies und ich. Es wurden drei Entwerfer eingeladen: Caspar Conijn, Peter de Kimpe und Theo Tienhooven. Da es für mich der erste Pitch überhaupt war, war alles neu und interessant.

Besonders spannend machte es, dass alle drei ganz unterschiedliche Vorstellungen hatten. Nach eingehender Besprechung entschied man sich im Anschluss für Peter de Kimpe als Formgeber für die Ausstellung. Er hatte seine Präsentation nicht so sehr auf Ideen zu der geplanten Ausstellung basiert, sondern präsentierte vielmehr von ihm gemachte Ausstellungen der vergangenen Jahre, um uns einen Eindruck von seiner Arbeitsweise zu geben. In diesem Zuge wurde auch deutlich, wie viele Zusammenarbeiten zwischen ihm und dem Fries Museum bereits erfolgreich stattgefunden hatten.

Er wurde nicht sehr konkret bezüglich seiner Vorstellungen im Rahmen der Rembrandt und Saskia Ausstellung, machte jedoch deutlich, dass er sich eine Zusammenarbeit sehr gut vorstellen könnte und für jegliche Wünsche des Museums offenstand. Er wurde begleitet von einem grafischen Formgeber, Rolf Toxopeus, mit dem er schon lange zusammenarbeitet und der auch bereit wäre uns im Rahmen der Publikation zu unterstützen. Für mich war dieser Pitch eine sehr spannende neue Erfahrung, bei der ich gelernt habe, was bei der Auswahl eines Ausstellungs-Designers alles zu beachten ist. Nicht nur die inhaltliche Komponente spielt eine Rolle. Man muss sich auch bewusst machen, wie realisierbar die Ideen praktisch sind und inwiefern die Persönlichkeit des Entwerfers mit den Arbeitsweisen im Museum harmoniert.

Unter den Werken aus unserer eigenen Sammlung, die in der Ausstellung zu sehen sein sollen, befanden sich auch einige, die dringend restauriert werden mussten. Dank eines Zuschusses der Wassenbergh-Clarijs-Fontein Stichting, konnten 21 Gemälde und ein Holzkistchen restauriert werden. Da die Werke spätestens Beginn September wieder zurück im Museum sein mussten, damit genug Zeit blieb um neue Fotos machen zu lassen und die Werke für die Ausstellung vorzubereiten, entschied Marlies sich dafür sechs unterschiedliche Restauratoren für diese Aufgabe zu beauftragen.

So verteilte sich die Arbeitslast. Da ich während der Arbeit an der Ausstellung Friezen bereits Erfahrungen gesammelt hatte, durfte ich wieder im Depot beim Einpacken der Werke helfen. Zum Teil mussten die Werke aus ihren Rahmen geholt werden, was eine spannende Aufgabe ist. Dabei habe ich entdeckt, wie viele unterschiedliche Einrahmungstechniken es gibt. Die schönste Erfahrung im Rahmen der Restaurationen war allerdings, dass ich gemeinsam mit Dirk Boomsma (teamleider behoud, beheer en kennismanagement) und Marlies zum Holzrestaurator Hans Wieringa nach Wehe- den-Hoorn fahren durfte. Im Depot hatten wir herausgefunden, dass das herrliche ‘trouwkistje‘, was wir gerne in der Ausstellung hätten, in viel schlechterem Zustand war, als zuerst gedacht. So wurde eine Restauration nötig und wir brachten das Schmuckkästchen direkt persönlich vorbei, um eine erste Einschätzung zu hören. Es war eine schöne Erfahrung, in die Werkstatt eines Holzrestaurators zu blicken. Ein Chaos aus wunderbaren, alten Möbeln, kaum Platz sich zu bewegen und der Geruch

(15)

- 18 -

von Leim und Politur in der Luft. Hans Wieringa ist ein sehr netter Mann, der ein gutes Gespür für angemessene Restaurierungen zu haben scheint, die dem Original noch Raum lassen Geschichten zu erzählen.

Alle unterschiedlichen Aufgaben im Rahmen der Ausstellungsvorbereitungen verlangten über die gesamte Zeit meines Praktikums hinweg immer wieder unsere Aufmerksamkeit und das Projekt befand sich natürlich in ständiger Entwicklung. Es war schön zu sehen, wie all unsere Ideen langsam Form annahmen und die Verwirklichung immer greifbarer wurde. Leider sind viele der

Arbeitsschritte, von denen ich hier berichtet habe zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen, sodass ich kein Endergebnis präsentieren kann. Die Erfahrungen, die ich im Zuge der verschiedensten Tätigkeiten machen durfte, sind allerdings vielfältig und bestätigen meinen Wunsch, den Beruf des Kurators auch weiterhin ausführen zu wollen.

2.3 Redaktionelle Arbeit an der Publikation Rembrandt en Saskia, Liefde in de Gouden Eeuw Neben der intensiven Arbeit rund um die Ausstellung, wurde mein Praktikum vor allem bestimmt von der redaktionellen und organisatorischen Arbeit für das Buch, welches die Ausstellung begleiten sollte. Hier war ich nicht nur an sämtlichen Vorbereitungen beteiligt, sondern durfte meinen Beitrag an der Publikation außerdem als Bildredakteurin und sogar als Autorin eines Artikels leisten.

Ähnlich wie die Ausstellung musste auch das Buch innerhalb viel zu kurzer Zeit entstehen.

Daher waren klare Absprachen mit den Autoren und ein gut strukturiertes Konzept für den Inhalt entscheidend. Marlies wollte keinen Katalog für die Ausstellung gestalten, sondern ein Buch, das den interessierten Museumsbesucher noch weiter über die Inhalte der Ausstellung informiert. Natürlich sollen trotzdem so viel wie möglich Werke aus der Ausstellung als textbegleitende Abbildungen durch die Autoren gebraucht und thematisiert werden. Herausgegeben werden sollte das Buch von WBOOKS, ein für seine Kunstbücher bekannter Verlag aus Zwolle. Direkter Ansprechpartner wurde Johan de Bruine. Bereits vor Beginn meines Praktikums hatte Marlies mögliche Autoren für das Buch gesucht und von den meisten auch bereits Zusagen für die Zusammenarbeit bekommen. Als

Redakteur sollte uns Leo Boekraad zur Seite stehen.

Jorrit und meine Aufgabe war es zunächst, Richtlinien und Verträge für die Autoren, die ich im Anschluss für unsere Kollegen in Kassel ins Deutsche übersetzte, zu erstellen. [siehe Beilage B]

Eine relativ trockene Arbeit, bei der man allerdings viel über allgemein üblichen Vereinbarungen im Zuge von Autorentätigkeiten lernen konnte. Gemeinsam mit Marlies erstellten wir zudem ein inhaltliches Konzept für das Buch [Beilage]. Es sollte aus fünfzehn Beiträgen von vierzehn Autoren bestehen, wobei es sich um sechs lange (4.000 Worte) und neun kurze (1.500 Worte) Artikel handeln sollte. Inhaltlich sollte es wie in der Ausstellung zwei Erzählstränge geben: ein Teil bilden Texte, die

(16)

- 19 -

direkt oder indirekt mit dem Leben von Rembrandt und Saskia zu tun haben, ein anderer Teil besteht aus Texten über verschiedene Aspekte des ehelichen Lebens des 17. Jahrhunderts. Gemeinsam sollten sie ein informatives, aber auch leicht zu lesendes Buch formen, welches vor allem auch von prächtigen Abbildungen leben sollte. Bis Beginn Juli die ersten Texte der Autoren bei uns ankommen sollten, konzentrierten Marlies, Jorrit und ich uns vor allem auf die Arbeit an unseren eigenen Texten.

Ich sollte basierend auf meiner Masterarbeit einen kurzen Artikel über die Darstellungen von Titus van Rijn in Rembrandts Kunst schreiben. Natürlich war es für mich war eine ganz besondere Chance, da zum ersten Mal ein Text von mir veröffentlicht werden würde. Das war spannend und formte auch einigen Druck beim Schreiben. Ich fand es auch schwierig, ein Thema, mit dem ich mich so ausführlich und über längere Zeit auseinandergesetzt hatte, in nur 1.500 Worte zusammenzufassen.

Schließlich gelang es mir glücklicherweise und ich konnte den erst auf Deutsch verfassten Text ins Niederländische übersetzten. So gelang mein kleiner Text zu unserem Redakteur Leo, der von meinem Thema begeistert war. Als ich jedoch zum ersten Mal meinen redigierten Text empfang, musste ich erstmal schlucken. Nach einigen Anpassungen, die dann anders als die vielen

Anmerkungen zunächst vermuten ließen, nicht weiter eingreifend waren, war der Text viel stärker und deutlicher. Ich verstehe nun viel besser, wie wichtig ein guter Redakteur für den Erfolg eines Buches ist – zumindest, wenn er so gut ist wie Leo. [siehe Beilage C]

Als die Texte der übrigen Autoren langsam eintrudelten, begann für Marlies und mich die redaktionelle Phase und es wurde deutlich, dass sich leider nicht alle Autoren an unsere Vorgaben gehalten hatten. Texte waren zu lang oder viel zu wissenschaftlich geschrieben, es wurde die

doppelte Menge Abbildungen gebraucht oder am gewünschten Thema vorbeigeschrieben. Bevor die Texte an Leo weitergeleitet wurden, versuchten Marlies und ich sie im Gespräch mit den Autoren näher an unsere ursprünglichen Vorstellungen heranzubringen. Dabei war einiges Feingefühl gefragt und die einen Autoren reagierten besser auf unsere Kritik als die anderen. In dieser Phase der Arbeit am Buch wurde mir zum ersten Mal deutlich, wie viel Arbeit wirklich hinter dem Herausbringen eines Buches steckt. Die größte Herausforderung war es, alle Texte auf ein inhaltlich ansatzweise

vergleichbares Niveau zu bringen. Vor allem die drei Kollegen aus Kassel, die einen Beitrag leisten sollten, hatten leider nicht verstanden, dass wir uns an ein nicht unbedingt kunsthistorisch vorgeschultes Publikum richten wollten. Nach einigem hin und her immer neuer Versionen der einzelnen Artikel nahm das Buch jedoch seine Form an. Die Redaktionstage waren intensiv, da man sich beim Lesen der Texte voll konzentrieren muss, um alle Fehler und Unklarheiten zu entdecken.

Vor allem meine sprachlichen Fähigkeiten wurden weiter geschult. Auch das Formulieren

begreiflicher Anmerkungen für (vor allem die deutschen) Autoren erforderte einige Zeit und Mühe, doch zahlte es sich in deutlich verbesserten Artikeln durchaus aus.

Die Arbeit an einem Buch war schon lange ein Wunsch von mir und ich bin sehr glücklich,

(17)

- 20 -

dass Marlies mir die Chance gegeben hat, mich auf verschiedenen Bereichen wirklich mit

einzubringen. Als Autorin habe ich gelernt wie das Annehmen von Kritik und die Zusammenarbeit mit anderen die eigenen Texte deutlich verbessern kann. Als Assistentin bei der redaktionellen Arbeit durfte ich selbst üben, Kritik angemessen zu formulieren. Außerdem war es besonders, dabei zusehen zu können, wie anfänglich schwache Arbeiten sich mithilfe sorgfältiger Redaktionsarbeit in wissenschaftlich fundierte, verständliche Texte verwandelten. Als Bildredakteurin schließlich habe ich, neben vielen neuen praktischen und technischen Fähigkeiten, einmal mehr gelernt, wie sehr ein gut platziertes Bild ein Buch bereichert.

2.3 Weitere Erfahrungen

Auch wenn die meiste Zeit des Praktikums tatsächlich in die Arbeit an der Ausstellung und dem Buch über Rembrandt en Saskia floss, durfte ich daneben noch andere interessante und schöne

Erfahrungen am Fries Museum machen.

- Kontakt mit Künstlern:

Ein interessantes Ereignis war die Begegnung mit dem Rotterdamer Künstler und Designer Chris Kabel, der sein neuestes Kunstwerk im Fries Museum zeigt und selbst aufgebaut hat. Es handelt sich dabei um eine spannende Arbeit mit modernem Design und Licht, die eine Brücke zwischen traditioneller Innenbeleuchtung im 18. Jahrhundert und modernster Gestaltungstechniken wie 3D-Drucker schlägt. Das Ergebnis ist ein besonderes Licht- und Raumerlebnis, was einen besonderen Platz im Anschluss an die Hindeloopen-Kammer findet.

(18)

- 21 - - Teilnahme an mehreren ‘conservatorenoverleggen‘

Im Fries Museum, Keramiekmuseum Princessehof und dem Fries Verzetsmuseum arbeitet ein Team von insgesamt acht Kuratoren: Marlies Stoter (Kuratorin Alte Kunst), Eelco van der Lingen (Kurator Moderne und Zeitgenössische Kunst), Eveline Holsappel (Kuratorin Erbgut des 16. bis 20. Jahrhundert), Hans Groeneweg (Kurator Erbgut des 20. und 21. Jahrhunderts), Diana Spiekhout (Kuratorin Terpenkultur), Eveline van den Berg (Kuratorin Asiatische

Keramik), Karin Gaillard (Kuratorin Europäischer und Moderner Keramik) und Tanya Rumpff (Kuratorin Moderne und Zeitgenössische Keramik). Einmal im Monat kommen sie zu einer Besprechung der aktuellsten Dinge zusammen. Hier erfuhr ich, womit alle Kuratorin derzeit beschäftigt waren und welche Projekte für die kommenden Jahre geplant sind. Darüber hinaus wurden auch mögliche Neuankäufe des Museums besprochen, die von den Kuratoren vorgeschlagen werden. Hierbei konnte ich viele für mich bis dahin unbekannte Künstler auf verschiedensten Bereichen entdecken. Auch negative Aspekte des Berufs des Kurators (Arbeitsüberlastung, Kommunikationsprobleme innerhalb der Organisation und sich wiederholende Enttäuschungen bezüglich der Ausstellungsplanung) kamen zur Sprache. So wurde ich auch aufmerksam auf mögliche Probleme, mit denen ich in der Zukunft eventuell ebenso zu rechnen habe.

- Kleinere und größere Übersetzungsarbeiten

Meine Deutschkenntnisse waren – anders als anfangs befürchtet – gern gesehen beim Fries Museum. Neben den zahlreichen deutschen Mails und Übersetzungen unterschiedlicher Texte im Rahmen des Buches und der Ausstellung, kamen auch wiederholt Kollegen aus anderen Bereichen mit kleinere Übersetzungsarbeiten auf mich zu. Auch wenn diese Übersetzungen nicht unbedingt zu den Lernzielen des Praktikums zählen, war es für mich doch schön in meinem mittlerweile doch sehr niederländischen Alltag ab und an auch meine Muttersprache in professionellem Kontext gebrauchen zu können.

- Kennenlernen des Keramiekmuseums Princessehof

Keramikkunst fand im Rahmen meines Studiums nicht wirklich viel Aufmerksamkeit, wodurch ich über kaum Wissen auf diesem Gebiet der Kunstgeschichte verfüge. So war ich sehr erfreut als Elina van den Berg, Kuratorin Asiatischer Keramik, mir anbot, mir eine Führung durch das Museum Princessehof, nur wenige hundert Meter entfernt vom Fries Museum, zu geben. Während dieser Führung erfuhr ich viel über sowohl Niederländische als auch Asiatische Keramik und die zahlreichen allegorischen Darstellungen auf den Objekten.

Darüber hinaus erzählte Eline auch über die Entstehung des Museums und von der vor

(19)

- 22 -

kurzen stattgefundenen Sanierung und Neueinrichtung der festen Aufstellung. Sie weckte während dieser Führung mein Interesse besonders die Asiatische Keramik und ich hoffe, dass ich in Zukunft noch mehr über dieses Gebiet erfahre.

- Arbeiten im Team

Eine weitere schöne Erfahrung, die deutlich macht, wie gut das Verhältnis zwischen den vielen Mitarbeitern im Fries Museum ist, war der Abschied von der ehemaligen Kuratorin für Textil, Gieneke Arnolli, die auch einen Artikel für unser Buch geschrieben hat. Nach 38 Jahren wurde sie, die leidenschaftliche Strickerin, mit einem Mützen-High-Tea verabschiedet:

Dies hat mir nochmal gezeigt, wie gerne ich in einem solch engagierten Team arbeiten würde. Jeder hat seinen eigenen Bereich, in dem er arbeitet. Doch durch gute

Kommunikation und Zusammenarbeit gelangt man mit gegenseitiger Unterstützung auf vielen Bereichen weiter.

(20)

- 23 -

3. Lehrziele des Praktikums

Kenntnis über und Einblick in die verschiedenen Abteilungen des Museums erlangen

Durch die offene Gestaltung des Büroraums des Fries Museums und die ‘freie Platzwahl‘, kommt man ganz natürlich in Kontakt mit den verschiedenen Abteilungen und deren Mitarbeitern. So hat man auch immer eine ungefähre Idee, womit die anderen gerade beschäftigt sind und welche Probleme sich möglicherweise stellen. Die Arbeitsabläufe der Abteilungen sind allgemein eng miteinander verbunden beim Fries Museum.

Darüber hinaus hatte ich vor allem Dank meiner Position als Bildredakteurin viel mit den

unterschiedlichen Bereichen des Museums zu tun. Da ich über hochaufgelöste Fotos vieler Werke der Ausstellung sowie deren Bildrechte verfügte, wurde ich zum Ansprechpartner für jeden, der für seine Arbeit an Ausstellung und Buch auf Bildmaterial angewiesen war. So arbeitete ich auch verstärkt mit dem Team für Marketing zusammen und auch für passende Merchandise-Artikel saß ich häufig mit Tanja Sterk, Leiterin des Museumsladens, zusammen. Auf diese Weise bekam ich einen guten Einblick in die Arbeit abseits der des Kurators.

Den Praktikumsbetrieb analysieren und aus der kunsthistorischen Kenntnis eine Meinung über die Sammlung, die Sammlungsformung und Auswahl formen

Im Rahmen der Arbeiten an den beiden Ausstellungen, an denen ich beteiligt sein durfte, habe ich sehr viel mit der Sammlung gearbeitet und konnte mir auf diese Weise einen guten Einblick verschaffen. Vor allem während der Arbeiten im Depot konnte ich verschiedenste Objekte

kennenlernen und die schiere Größe der Kunstsammlung bewundern. Dabei sind mir nach und nach auch die vielen Schätze der Sammlung aufgefallen – feinstes Silberwerk, Wikingerschätze und rührende Gemälde. Die Kraft der Sammlung des Fries Museums besteht meiner Meinung darin, dass ganze Familiengeschichten anhand von Kunstwerken erzählt und erlebt werden können. Sie verfügt über zahlreiche Kunstwerke, an die eine persönliche Geschichte geknüpft werden kann.

Sich vertraut machen mit den physischen Aspekten der Objekte - durch unter anderem das Erstellen eines Zustandsberichts – und Erfahrungen sammeln im Bereich von technischen Untersuchungen, Konservierung und Restauration

Beim Verpacken, Transportieren und Auspacken zahlreicher Objekte konnte ich sehr viel Lernen über den Umgang mit unterschiedlichen Kunstwerken. Ich hatte die Chance, viele verschiedene

Kunstobjekte in die Hände zu bekommen: Gemälde, Aquarelle, Kupferstiche, Fotos, Keramik,

(21)

- 24 -

Skulpturen, Textil und Silber. So habe ich einige Erfahrung im professionellen Hantieren von Kunst aufgetan. Während einer Führung durch den modernen Depotbau des Fries Museums durfte ich außerdem einiges über neueste Konservierungstechniken und die angemessene Lagerung

unterschiedlicher Materialien erfahren. Einen Zustandsbericht konnte ich im Zuge meines Praktikums leider nicht verfassen.

Vertraut werden mit der Arbeit mit der Bilddatenbank der Sammlung

Während meines Praktikums habe ich fast täglich mit der Bilddatenbank der Sammlung gearbeitet. In adlib habe ich auch viele Objekte, vor allem Leihgaben anderer Museen für die Rembrandt-

Ausstellung neu eingeführt. Auch mit den verschiedenen Suchoptionen habe ich mich im Laufe der Zeit vertraut gemacht. Eine der wichtigsten Funktionen von adlib für meine Arbeit war die

Möglichkeit, Listen von Objekten (pointerfiles) erstellen und anschließend in ein Worddokument überführen zu können. So habe ich Routine im Umgang mit einer solchen digitalen Datenbank entwickelt und fühle ich mich sicher auf diesem Gebiet.

Erfahrung im Schreiben von Texten für unterschiedliche Zielgruppen oder einer speziellen Zielgruppe

In diesem Bereich ist vor allem mein Artikel für das die Ausstellung begleitende Buch zu nennen.

Daneben habe ich mehrere kleine, beschreibende Texte zu einzelnen Objekten für adlib verfasst.

An einer Ausstellung, einem anderen Projekt oder einer Website beteiligt sein

Wie in Abschnitt 2.1 und 2.2 beschrieben, war ich beteiligt an den Vorbereitungen der Ausstellungen Friezen und Rembrandt en Saskia, Liefde in de Gouden Eeuw. Bei Friezen durfte ich erfahren, was in den letzten Wochen vor der Eröffnung einer Ausstellung geschehen und mit welchen Problemen man dabei umgehen muss. Im Zuge der Rembrandt-Ausstellung dagegen war ich vor allem bei den

früheren Phasen der Vorbereitungen mit dabei. Auf diese Weise habe ich einen guten Einblick in die verschiedenen Tätigkeiten und Herausforderungen rund um das Entstehen einer Ausstellung bekommen.

An einer Lesung vor Museumspublikum beteiligt sein

Dieses Lehrziel habe ich leider nicht erreicht. Allerdings wurde ich gefragt, um im November eine Lesung über Saskia Uylenburgh zu halten. Diese Lesung soll für Kinder zwischen sieben und zwölf geeignet sein und ungefähr eine Stunde (inklusive Fragezeit) dauern. Dies wird definitiv eine neue Herausforderung für mich, da ich nicht viel Erfahrung mit so jungen Zuhörern habe. Doch freue ich mich sehr darauf.

(22)

- 25 -

Zusammenfassung

Die sechs Monate meines Praktikums am Fries Museum sind unfassbar schnell vorbeigegangen.

Gleichzeitig hat mich das ganze Team so herzlich aufgenommen, dass ich das Gefühl habe, schon viel länger dort zu arbeiten. Das Praktikum war eine besondere und wertvolle Erfahrung, die eine

wichtige Bereicherung meines Kunstgeschichtsstudiums darstellt. Ich hatte die Möglichkeiten in die verschiedensten Bereiche des Museumsalltags zu schlüpfen und konnte so fast alle angestrebten Lehrziele erreichen. Bei den Vorbereitungen einer Ausstellung und einer Publikation mitarbeiten zu dürfen und dabei wirklich auch einen Beitrag liefern zu können, ist eine der wichtigsten Erfahrungen für mich. Dabei war es besonders schön, zu sehen, wie viel Vertrauen Marlies in mich und mein Können gesetzt hat. Selbst die Verantwortung für eine wichtige Aufgabe wie die Bildredaktion ihres Buches hat sie mir ohne Zögern zugetraut. So fühlte ich mich schnell als vollwertiges Mitglied des Teams. Dass ich dann auch noch die Chance bekam, einen eigenen Artikel veröffentlichen zu dürfen, war etwas ganz Besonderes für mich.

Neben den zahlreichen neuen Erfahrungen und Fähigkeiten, die ich im Zuge des Praktikums

gewonnen habe, bekam ich auch einen näheren Einblick in den Museumsalltag allgemein und konnte meinen Horizont bezüglich bisher von mir vernachlässigter Kunstrichtungen (Keramik & Silber) erweitern. Auch wenn es für mich natürlich noch viel mehr zu lernen gibt, habe ich doch das Gefühl, dass ich dank des Praktikums eine gute Basis für mein weiteres Berufsleben bekommen habe.

Der tägliche Umgang mit Kunst und der direkte Kontakt mit unterschiedlichsten Objekten hat mir sehr viel Freude und neue Faszination für mein Fachgebiet gebracht. Auch die Arbeit im Team war eine schöne Erfahrung nach den Monaten der Arbeit an meiner Masterarbeit.

Ich war überrascht wie schnell man in den Museumsalltag eingesogen wurde. In den ersten Wochen musste ich meinen Platz und meine Aufgaben noch etwas suchen, doch nach kürzester Zeit folgte eine Aufgabe der nächsten und die Tage flogen vorbei. Da es allen um mich herum ebenso erging, war es eine äußerst angenehme Arbeitsumgebung. Und obwohl jeder viel zu tun hatte, konnte ich mich immer mit Fragen und Unsicherheiten an meine Kollegen wenden. Durch diese Gewissheit gewann ich schnell mehr Sicherheit und Selbstständigkeit bei meinen Tätigkeiten.

Auch für das Verbessern meiner Sprachkenntnisse war das Praktikum eine sehr wichtige

Herausforderung. Ich war nun gezwungen täglich Niederländisch zu schreiben und zu sprechen und so erwischte ich mich bald dabei, auch wenn niemand zuhörte auf Niederländisch zu zählen oder plötzlich aus Versehen Nachrichten auf Niederländisch an deutsche Freunde zu versenden. Durch die gesteigerte Sicherheit im Niederländischen fühle ich mich jetzt noch besser angekommen in den Niederlanden. Ich habe nun die Erfahrung gemacht, dass die Sprache keine Barriere für die Arbeit an

(23)

- 26 -

einem Museum in den Niederlanden wäre und so wird die Möglichkeit einer beruflichen Zukunft hier greifbarer.

(24)

- 27 -

Literatur

Henrichs, Hendrik, ‘Identiteitsfabriek of Warenhuis van het Verleden / Inburgering en het Nationaal Historisch Museum’, Tijdschrift voor Geschiedenis 120, Nr. 4 (2007), S. 608-622.

Hobsbawm, Eric & Terence Ranger, The Invention of Tradition, Camebridge 1983.

Jensma, Goffe, Het rode tasje van Salverda. Burgerlijk bewustzijn en Friese identiteit in de negentiende eeuw, Fryske Akademy, Leeuwarden 1998.

Jong, Ad de, De dirigenten van de herinnering. Musealisering en nationalisering van de volkscultuur in Nederland 1815-1940, Uitgeverij SUN, Nijmegen 2001.

Leeuw, Henny de, Friesland in voorwerpen. Over de verbeelding van de Friese identiteit in het Fries Museum (Masterarbeit Museumstudies, Universiteit van Amsterdam 2011).

Laarse, Rob van der, ‘Erfgoed en de constructie van vroeger’, in: Rob van der Laarse (Hg.), Bezeten van vroeger. Erfgoed, identiteit en musealisering, Amsterdam 2005, S. 1-28.

Websites

‘Jaarverslag Fries Museum 1991’

https://www.friesmuseum.nl/over-het-museum/partners/abe-bonnema-stichting-1/ (29.07.2018)

‘Collectievisie Fries Museum’, 2010,

https://www.friesmuseum.nl/img/uploads/collectie/collectiestrategie/Collectievisie_Fries_Museum.

pdf (02.08.2018)

‘FM beleidsplan 2017-2020‘, 2016,

https://www.friesmuseum.nl/img/uploads/FM_beleidsplan_2017-2020.pdf (02.08.2018)

Referenties

GERELATEERDE DOCUMENTEN

forschung auch aus PR-Interesse zunehmend jene Produkte, die für sie selbst kommerziell uninteressant sind, aber für die nicht zahlungsfähigen Kleinbauern von Bedeutung sein

Die Beschreibung von Sturm und die U m z c i c h n u n g von Stiehen durch Pitzler /eigen aber, daB teilweise schon im Reiseland selbst die Wahrnehmung der Reisenden

Wenn ich down bin, sezte ich mich in mein Zimmer, höre Radio, weine mich aus, rede vielleicht mit meiner Mutter und schlage meine Zimmer- tür zu.. Manchmal werde ich

Die Kinderklinik der Uni München hat bei einer Untersuchung von mehr als 1000 Kindern aus Österreich, der Schweiz und Süd- deutschland festgestellt, dass Kinder mit Asthma

Zum Beispiel, für die Aussage „Wenn ich etwas Süßes gegessen habe, putze ich mir danach die Zähne“, kreuze bitte „nie“ an, wenn Du das in den letzten zwei Wochen nicht

Für 2022 habe ich mir selber versprochen, mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen und weniger Geld auszugeben.. Genauer gesagt werde ich deswegen abends nur eine Stunde mit meinem

Die Sendung beginnt damit, dass das Sandmännchen in einem besonderen Verkehrsmittel ankommt, zum Beispiel in einer Rakete oder auf einem Schlitten.

Auch waren viele offen für eine Freundschaft, weshalb ich mich sehr willkommen gefühlt habe..