• No results found

Braille_Duits_VWO_2011_deel 2 van 2

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Share "Braille_Duits_VWO_2011_deel 2 van 2"

Copied!
1
0
0

Bezig met laden.... (Bekijk nu de volledige tekst)

Hele tekst

(1)

tevens oud programma Duits 1,2

deel 2 van 2

Tekstboekje tijdvak 1

(2)

Symbolenlijst

ß ringel s

" aanhalingsteken ( ronde haak openen ) ronde haak sluiten * sterretje

(3)

Tekst 1 Wessi und Ossi 2

Tekst 2 Robodoc, übernehmen Sie! 3 Tekst 3 Du bist, was du sagst 4

Tekst 4 Personaler suchen im Netz nach Bewerberdaten 6 Tekst 5 Gott ist tot. Oder nicht? 7

Tekst 6 Modernes Leben 8 Tekst 7 Blagen plagen 10

Tekst 8 Das Ende der Jugendkultur 11 Tekst 9 Soziale Netzwerke 12

Tekst 10 Ausverkauf in Karlsruhe? 14 Tekst 11 Gerülpste Pointen 15

(4)

bladzijde 2

* Noot van Dedicon:

Bij sommige teksten staan cijfers tussen twee punten. De cijfers verwijzen naar de betreffende vraag. Kies één van de daar gegeven mogelijkheden.

Tekst 1 Wessi und Ossi

Die Zeit

Wahrscheinlich weiß nur noch eine Minderheit der deutschen Sprachgemeinschaft, dass die Rede von Wessis und Ossis keineswegs mit der Wende von 1989 in die Welt gekommen ist. Geborene Westberliner werden sich erinnern, dass sie schon in den siebziger Jahren die Westdeutschen, wie sie allgemein die Bundesbürger nannten, auch kurz als Wessis titulierten. "Da kommen dann die Wessis mit ihren Billig-Bräuten", pflegte mein Zeitungsausträger zu sagen, wenn er an die feiertägliche Touristenflut dachte. In der Rede von den Wessis nahmen sich die Westberliner, die man heute mitdenkt, selbstverständlich aus; die Teilstadt pflegte, je länger sie

existierte, ein vergleichbares Distanzgefühl gegenüber beiden deutschen Staaten. Nach dem Muster Wessi wurde später das Wort Ossi gebildet, das aber erst mit der Maueröffnung weitere Verbreitung fand. Noch heute reden manche Westberliner über Ossis und Wessis, als ob sie selbst einer anderen Rasse angehörten.

(5)

Tekst 2 Robodoc, übernehmen Sie!

Die Zeit

alinea 1

Medizinische Roboter operieren schon seit Jahren Patienten, doch keiner ist so leicht wie "Raven" (englisch: Rabe). Dieses von der University of Washington entwickelte Gerät lässt sich überall hintragen. Während andere chirurgische Roboter schnell mal eine halbe Tonne und mehr wiegen, bringt Raven lediglich 25 Kilogramm auf die Waage. Sein Federgewicht war auch ein Hauptziel des abgespeckten Designs: Er soll als mobiler Roboterchirurg in Katastrophen- oder Kriegsgebieten zum Einsatz kommen.

alinea 2

Der Rettungsrabe lässt sich über das Internet steuern. Die US-Weltraumbehörde Nasa will seine Fähigkeiten Anfang Mai sogar für Weltraummissionen testen. Denn trotz gründlicher Gesundheitsprüfungen der Astronauten könnten auf Langzeitflügen medizinische Notfälle auftreten. Bevor etwa der Blinddarm platzt, würde Robodoc den siechen Mond- oder Marsastronauten vom Appendix befreien.

alinea 3

Zunächst muss sich jedoch zeigen, ob das Leichtgewicht auch in der

Schwerelosigkeit funktioniert. Das soll es jetzt im Aquarius-Unterwasserlabor vor der Küste Floridas unter Beweis stellen. Ferngesteuert von drei Ärzten, die im mehr als 4000 Kilometer entfernten Seattle sitzen, soll Raven versuchen, ein Stück Gummi zu nähen und einen Geschicklichkeitstest für angehende Ärzte zu absolvieren. Geprüft wird auch, ob er sich ohne die Hilfe von Spezialisten leicht zusammensetzen lässt. Denn Robotechniker sind im All wie im Busch eher rar gesät.

(6)

bladzijde 4

Tekst 3 Du bist, was du sagst

Psychologie Heute

An der Art, wie ein Mensch spricht, zeigen sich nicht nur Herkunft und Bildungsgrad, sondern auch Lebenseinstellung und Persönlichkeit alinea 1

1. "Achte auf deine Gedanken, denn 2. sie werden Worte. Achte auf deine 3. Worte, denn sie werden Taten." Sagt 4. der Talmud. "Achte auf deine Worte" -5. diese Mahnung erhält, im Lichte neuer 6. sprachpsychologischer Forschung 7. betrachtet, besondere Brisanz: Jedes 8. scheinbar neutrale Wort hat nämlich 9. neben seiner sachlichen Bedeutung 10. auch eine emotionale Aufladung, ver-11. mittelt ein Gefühl, das unfreiwillig mit-12. transportiert wird und Sprecher und 13. Zuhörer emotional beeinflusst. In einer 14. umfangreichen Studie des Sozial-15. psychologen Tobias Schröder von der 16. Humboldt Universität in Berlin wurde 17. deutlich, dass Menschen ganz genau 18. angeben können, wie positiv oder nega-19. tiv ein Wort auf sie wirkt, wie mächtig 20. oder schwach, wie passiv oder aktiv es 21. ist.

alinea 2

22. Schröder ließ 2000

Versuchs-23. personen über 1500 Wörter beurteilen 24. und fasste die Ergebnisse in einem 25. digitalisierten Lexikon der gefühlten 26. Sprache zusammen. Ob "Manager", 27. "Metzger" oder "Mutter" - jeder Begriff 28. hatte einen exakten emotionalen Wert, 29. der seit den 1950er Jahren innerhalb 30. der deutschen Sprache weitgehend 31. gleich geblieben ist. Ähnliche Studien 32. des Soziologieprofessors David Heise

(7)

35. Polen zeigen, dass die exakten emotio-36. nalen Wortbedeutungen auch in

37. anderen Kulturen existieren - und über 38. Jahrzehnte weitgehend gleich

39. geblieben sind.

alinea 3

40. Unterschiede ergeben sich erst, 41. wenn man die emotionalen Wort-42. bedeutungen zwischen den Kulturen 43. vergleicht. Das tat Schröder in

44. Zusammenarbeit mit dem Soziologen 45. Andreas Schneider von der Texas Tech 46. University. Die Wissenschaftler

47. speisten die verschiedenen Datensätze 48. in ein Computerprogramm ein und 49. stellten im Vergleich starke kulturelle 50. Unterschiede fest. So wurden beispiels-51. weise Wörter wie "Manager", "Geist-52. licher" oder "Präsident" in den USA als 53. sehr positiv und mächtig beurteilt, in 54. Deutschland hielt man diese Begriffe 55. für weniger machtvoll - und für viel 56. weniger positiv. Mithilfe der digitali-57. sierten Daten konnten Schröder und 58. Schneider ermitteln, dass das Wort 59. "Manager" in Deutschland emotional 60. mit den Werten des Wortes "Metzger" 61. beinahe vollständig übereinstimmt: 62. ziemlich dynamisch, ziemlich mächtig 63. und ziemlich negativ. "In den USA sind 64. Autoritäten emotional sehr positiv 65. besetzt, man räumt ihnen gerne die 66. Macht ein und zeigt Respekt. In 67. Deutschland ist man da eher skep-68. tisch", erklärt Schröder das Ergebnis. 69. Weitere eklatante Unterschiede zeigten 70. sich beim Wort "Gott", das für die 71. Amerikaner die positivste Bedeutung 72. überhaupt hatte. Für Deutsche waren 73. die positivsten Wörter solche, die mit 74. Familie zu tun hatten. "Mutter", 75. "Vater", "Bruder" und "Schwester" 76. lösten stärkere positive Gefühle aus als 77. der Begriff "Gott". Ein dritter wichtiger 78. Unterschied bezog sich auf sexuelle

(8)
(9)

"Jung-80. frau" oder "Geliebte". In den USA 81. wurden sie als mächtig erlebt, mischten 82. sich mit unguten Gefühlen, wurden mit 83. Aggression und Gewalt assoziiert. In 84. Deutschland bewertete man Wörter mit 85. sexueller Bedeutung eher positiv, 86. gleichzeitig waren sie emotional nicht 87. so stark aufgeladen. Das lasse darauf 88. schließen, so Schröder, dass in Amerika 89. sexuelle Themen stärker tabuisiert 90. seien. Deshalb produzierten sie mehr 91. Aufregung bei Zuhörern und

92. Sprechern. Alle diese Unterschiede 93. spiegeln verschiedene ..6.. wider. Sie 94. zeigen auch, wie sehr die Wahl der 95. Wörter das Gesprächsklima in der 96. interkulturellen Kommunikation 97. beeinflussen kann.

alinea 4

98. In der Sprachpsychologie streitet 99. man sich bis heute, ob es nun die 100. Sprache ist, die Gefühle und Persön-101. lichkeit beeinflusst, oder ob es

102. umgekehrt eine bestimmte Persönlich-103. keit ist, die durch ihre Art, zu denken 104. und zu fühlen, eine besondere Art der 105. Sprache produziert. "Natürlich laufen 106. Prozesse zwischen Sprache und Per-107. sönlichkeit immer in beide Richtungen 108. ab", sagt Franziska Schubert, Kommu-109. nikationspsychologin von der Universi-110. tät Dresden. Dennoch geht Schubert in 111. ihren Studien davon aus, dass sich 112. verschiedene Persönlichkeitsstile in der 113. Sprache niederschlagen. In einer

114. Studie ließ Schubert 45 Personen ein 115. stressiges Vorstellungsgespräch 116. absolvieren, über das sie später einen 117. Aufsatz schrieben. In den Texten zeigte 118. sich ein deutlicher Unterschied

119. zwischen Menschen, die im Persönlich-120. keitstest als ganzheitlich und kreativ 121. denkend eingestuft wurden, und 122. solchen, die eher analytisch-logisch 123. denken: Ganzheitlich orientierte

(10)

124. Personen benutzten zur Beschreibung 125. des stressigen Interviews eine blumige, 126. weitschweifige, metaphernhaltige 127. Sprache, während analytische Denker 128. eher präzise und faktenreich formu-129. lierten. Außerdem sprachen sie 130. dogmatischer, benutzten häufiger 131. Wörter wie "absolut", "auf jeden Fall" 132. oder "mit Sicherheit". Diese Unter-133. schiede zeigten sich übrigens beson-134. ders deutlich, wenn die Versuchs-135. personen unter Stress standen. In einer 136. entspannten zweiten Versuchsbe-137. dingung unterschieden sich die beiden 138. Persönlichkeitstypen kaum noch in 139. ihrem Sprachstil.

alinea 5

140. Dieses Ergebnis legt zum einen 141. nahe, dass sich die Persönlichkeit vor 142. allem dann im Sprachstil spiegelt, 143. wenn Menschen aufgeregt sind und 144. unter Stress stehen. Für Franziska 145. Schubert hat das Ergebnis aber auch 146. ganz praktische Konsequenzen: "Wir 147. sollten stärker darauf hören, ob unser 148. Gegenüber analytisch oder ganzheitlich 149. orientiert spricht, und uns dann

150. sprachlich darauf einstellen." Nur so, 151. findet die Psychologin, könne man eine 152. gelungene Kommunikation zwischen 153. unterschiedlich denkenden Persön-154. lichkeiten, beispielsweise einem analy-155. tischen Techniker und einem blumig 156. sprechenden Künstler, sicherstellen.

(11)

Tekst 4 Personaler suchen im Netz nach Bewerberdaten

Frankfurter Allgemeine Zeitung

alinea 1

1. Die Gruppe "Sex am Arbeitsplatz fördert die Arbeitsmoral" in dem sozialen 2. Netzwerk "MeinVZ" hat 38 Mitglieder. Viele von ihnen sind mit Foto abgebildet. 3. Immerhin 72 Mitglieder sind der Gruppe "Wenn man delegieren kann, wirkt 4. Faulheit wie Kompetenz" beigetreten. Nur sieben Mitglieder hat die Gruppe 5. "Faulheit - Sinn meines Lebens" zu bieten, dafür outet sich hier eine junge

Dame

6. mit dem Lieblingszitat: "Nichtstun macht nur dann Spaß, wenn man eigentlich 7. viel zu tun hätte."

alinea 2

8. Welcher Arbeitgeber würde nicht die Hände über dem Kopf

9. zusammenschlagen, würde er solcherlei Einlassungen über Bewerber lesen? 10. Wenig verwunderlich ist es deshalb, dass viele Personaler inzwischen das 11. Internet als Informationsquelle nutzen, um mehr über die Kandidaten 12. herauszufinden, die sich bei ihnen bewerben. Aber wie verbreitet ist das

13. Phänomen in der Praxis? Eine vom Bundesministerium für Verbraucherschutz in

14. Auftrag gegebene Umfrage des Instituts Dimap unter 500 Unternehmen gibt nun 15. einige Anhaltspunkte: Immerhin 28 Prozent der Unternehmen nutzen demnach 16. das Internet für die Auswahl von Bewerbern. Ein Viertel der Firmen gibt in der 17. Umfrage an, dass Bewerber wegen negativer Informationen aus dem Netz nicht 18. zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurden.

alinea 3

19. Wer den Google-Test nicht besteht, hat also wenig Chancen. In vielen Fällen 20. graben die Personaler aber nicht nur in den Internet-Suchmaschinen, sondern 21. auch in sozialen Netzwerken wie Facebook, StudiVZ, MeinVZ, Linkedin oder 22. Xing. 20 Prozent der Personaler, die grundsätzlich auf Informationen aus dem 23. Internet zurückgreifen, sind mindestens gelegentlich auch in sozialen

(12)

alinea 4

25. Besonders vorsichtig sein sollten die Anhänger der "Faulheits-Gruppen".

26. Denn negative Äußerungen über Arbeit oder das Arbeitsumfeld sind Gift für den 27. Bewerbungserfolg: 76 Prozent der Befragten erklären in der Studie, dass

28. solcherlei Einlassungen das Bild, das sie von dem Bewerber haben, 29. verschlechtern.

alinea 5

30. Allerdings zeigt die Studie auch, dass es für viele Personaler weiterhin 31. triftige Gründe gegen die Bewerberrecherche in der Onlinewelt gibt. Zu

32. aufwändig sei das, erklärten 35 Prozent der Firmen, die keine Informationen aus 33. dem Netz nutzen. 36 Prozent der Nichtnutzer haben Bedenken hinsichtlich der 34. Qualität der erlangten Informationen und sagen, es sei nicht sichergestellt, wo 35. diese herkommen und wie zuverlässig sie seien. Und weitere 35 Prozent 36. unterlassen eine Online-Recherche, um die Persönlichkeitsrechte der 37. Betroffenen zu achten.

(13)

Tekst 5 Gott ist tot. Oder nicht?

Die Zeit

Mit einem merkwürdigen Slogan wollen Großbritanniens Atheisten den

christlichen Glauben bekämpfen. Nun bekommen sie Beifall von der falschen Seite.

1. Manche Theologen glauben, der neue Atheismus sei das 2. Beste, was dem Christentum widerfahren konnte.

3. Denn die Bücher von Religionskritikern wie Richard 4. Dawkins (Der Gotteswahn) haben die Debatte um den 5. religiösen Glauben angeheizt und damit ein Thema wieder 6. intellektuell hoffähig gemacht, das im Herrgottswinkel oder 7. in Esoterik-Buchhandlungen zu verstauben drohte. Doch die 8. neueste Kampagne britischer Atheisten ist ein Geschenk, mit 9. dem selbst gottesfürchtige Christen nicht gerechnet haben 10. dürften.

11. Angekündigt war eine aufsehenerregende Aktion: Auf 12. roten Autobussen sollte ein starkes antichristliches State-13. ment durch London gefahren werden. Herausgekommen ist 14. der verzagte Slogan "Es gibt wahrscheinlich keinen Gott", 15. gefolgt von dem wohlmeinenden Ratschlag "Jetzt hören Sie 16. auf, sich Sorgen zu machen, und genießen Sie Ihr Leben". 17. Nun reiben sich Großbritanniens Christen verwundert die 18. Augen. Wie bitte? Selbst Atheisten meinen nur noch, Gott 19. existiere wahrscheinlich nicht? Zweifeln die Religionsgegner 20. etwa an ..15..?

21. Der Slogan solle "die Leute zum Denken bringen", 22. kommentiert Richard Dawkins, der die Aktion mit 5500 23. Pfund unterstützt (www.atheistcampaign.org). Gut möglich, 24. dass die Gedanken anders ausfallen als geplant. Schon loben 25. Kirchenvertreter die Buswerbung, weil sie die "Menschen 26. zum Nachdenken über Gott" ermutige, und fast könnte man 27. das Ganze für einen christlichen PR-Coup halten.

28. Die Erklärung der Atheisten selbst ist freilich noch 29. kurioser. Man habe sich an der Werbung der Brauerei 30. Carlsberg orientiert, die vorsichtshalber auch nur für das 31. "wahrscheinlich beste Bier der Welt" wirbt. Ach Gott. 32. Friedrich Nietzsche dürfte sich im Grabe umdrehen.

(14)

bladzijde 8

Tekst 6 Modernes Leben

Focus

"Nicht nur fantasieren!"

Psychologieprofessor Hans-Werner Wahl beschreibt Gewinner und Verlierer der Vereinzelung und den therapeutischen Nutzen einer Gruppenreise.

1. FOCUS: Professor Wahl, neuerdings verkünden Studien, Singles lebten ähnlich

2. zufrieden und gesund wie Verheiratete. Aus wissenschaftlicher Sicht spricht also

3. nichts gegen das Solo-Sein?

4. Wahl: Unsere Untersuchungen zeigen in der Tat: Partnerlose weisen nicht

generell

5. schlechtere Daten auf. Die Vorstellung, Singles seien einsam, krank und

pessimis-6. tisch, ist so pauschal wie falsch, ebenso das Stereotyp vom konsumorientierten 7. Egoisten, der sich denkt: nach mir die Sintflut. Ich denke, die ..16.. ändert sich 8. auch.

9. FOCUS: Inwiefern?

10. Wahl: Individualisierung und Wertewandel bringen größere Offenheit für 11. unterschiedliche Lebensformen, auch für Partnerlosigkeit. Man wird ernst 12. genommen als allein lebender Mensch: Werbewirtschaft, Lebensmittelindustrie

und

13. die Reisewirtschaft tun das längst. Es findet weniger Stigmatisierung statt. 14. FOCUS: Führt das zu mehr Gelassenheit?

15. Wahl: Singles äußern sich in unseren Untersuchungen zum großen Teil zufrieden

16. mit ihrer Autonomie. Sie schaffen es, mit ihren Ressourcen und sozialen Netzwerken

17. vieles zu kompensieren, was in Ermangelung einer Familie oder eines Partners fehlt.

18. Man hat eine Freundschaft für Aktivitäten am Wochenende, eine andere für Kultur

19. am Dienstag, und so gelingt es, sich mit einem anregungsreichen, durch sozialen

20. Austausch bestimmten Leben zu stabilisieren. Das ist eine Leistung, denn sie 21. erfordert permanente Aktivität.

(15)

24. Kontakte leichter als Männer. Sie scheinen mehr, länger dauernde und engere 25. Freundschaften zu unterhalten als Männer. Freundinnen sind oft von fast

partner-26. schaftsersetzender Bedeutung, auch der Kontakt zu Verwandten ist enger. Für das

27. Alleinleben scheinen sie besser gerüstet zu sein als Männer. Die weiblichen 28. Alleinlebenden haben sich stärker von der traditionellen Rolle entfernt als die 29. Männer, sie empfinden Autarkie und persönliche Entwicklung auch als ..18... 30. FOCUS: Gleichzeitig leiden 58 Prozent der Single-Frauen im mittleren

31. Erwachsenenalter an psychischen Erkrankungen wie Depressionen.

32. Wahl: Das ist richtig. Besonders gefährdet sind gebildete, berufstätige Allein-33. erziehende. Das ist durch die Belastung ein Risikoprofil. Bei den Männern sind

die

34. Verlierer eher die weniger gebildeten Geschiedenen ab etwa 40 Jahren. Bei ihnen ist

35. der Gesundheitszustand am schlechtesten, außerdem ist hier das Suizidrisiko am

36. höchsten. Interessanterweise negieren Männer diese Probleme stärker als Frauen.

(16)

bladzijde 9

37. Besonders zufrieden zeigt sich übrigens die Gruppe der älteren Witwen: Sie haben

38. meist noch Familie und ein gutes Netzwerk.

39. FOCUS: Gibt es psychologische Indizien, warum manche Menschen in Beziehungen

40. leben und manche ohne Partner?

41. Wahl: Wir haben Hinweise gefunden, dass es vielleicht kein Zufall ist, wenn man in

42. diese Lebensform geraten ist. Singles neigen in etwas stärkerem Maße zu

Neuroti-43. zismus, zeigen weniger Toleranz, etwas negativere Haltungen, auch etwas höhere

44. Raten in gesundheitlicher und psychischer Beeinträchtigung. 45. FOCUS: Bestätigt das nicht doch alte Vorurteile?

46. Wahl: Nein. Von generellem Leid können wir nicht sprechen. Eher von Ambivalenz:

47. Auf der einen Seite findet sich ein gutes Arrangement mit den Lebensumständen, auf

48. der anderen Seite steht die Frage: Wird das immer so bleiben? Da bleibt eine 49. Sehnsucht. 80 Prozent der Singles sagen uns: Sie würden eine Partnerschaft

nicht

50. ausschließen, wenn denn der Richtige käme. 51. FOCUS: Wie stehen die Chancen?

52. Wahl: Nun... Für die einzelne Person und ihre Zufriedenheit spielt die Perspektive

53. eines Partners eine große Rolle: Man hat sich in seinem Leben eingerichtet, hat 54. stabilen Boden unter den Füßen und lebt dennoch mit einer Hoffnung nach

vorn.

55. Man spürt ein Grunddefizit, aber es zieht einen nicht jeden Tag nach unten. 56. Dennoch, würde man es retrospektiv betrachten, müsste man wohl sagen: Die 57. Meisten werden mit großer Wahrscheinlichkeit allein bleiben.

58. FOCUS: Das zufriedene Arrangement basiert also auf einer Illusion?

59. Wahl: Auf einer Möglichkeit! Aber ich gebe zu, die Ambivalenz ist stark. Freiheit 60. und Autonomie stehen gegen Intimität und Geborgenheit. Und arrangieren

muss

61. man sich auch in Paarbeziehungen, die vielfach von stresshaften Konflikten 62. gekennzeichnet sind. Nur: Da kann man Beziehung auch üben. Wir wissen aus 63. Paarentwicklungsstudien, dass Beziehungen kein ..20.. sind. Da muss man

(17)

66. FOCUS: Das klingt tragisch. Was rät der Psychologe?

67. Wahl: Tragisch würde ich es nicht nennen, denn Singles haben oft eine 68. überzeugende Lebensform für sich gefunden. Wenn sie aber doch ein

intensives

69. Bedürfnis nach Partnerschaft spüren, wäre der naheliegende Rat, Partnerschaft zu

70. erleben. Man darf jedenfalls nicht nur fantasieren.

71. FOCUS: Was würden Sie tun, um jemanden kennen zu lernen?

72. Wahl: Mich einer Gruppenreise anschließen. Da ist man für sich, könnte sich aber

73. dosiert neue soziale Erfahrungen verschreiben.

74. FOCUS: Wird die Singularisierung unsere Gesellschaft psychologisch verändern?

75. Wahl: Ja. Das Leben wird zunehmend von längeren Phasen des Alleinseins geprägt

76. sein. Das ist eine Zukunftsentwicklung, von der wir noch nicht wissen, wie sie Leben

77. im Alter verändern wird. Ich würde mir wünschen, dass man sich mehr mit neuen

78. Lebensformen beschäftigt, mit Optionen wie Mehrgenerationenhäusern, Wohn-79. gemeinschaften für Ältere und Ähnlichem. Dieser Realität müssen wir ins Auge 80. sehen.

(18)

bladzijde 10

Tekst 7 Blagen plagen

Die Zeit

alinea 1

1. In Deutschland stagnieren die Geburtenzahlen, während die Auflagen von 2. Erziehungsratgebern rasant steigen. Das Erfolgsgeheimnis dieser

pädagogischen Fibeln

3. ist rasch erklärt. Furore machen nicht jene Titel, die Eltern das Äußerste abverlangen,

4. das gerade noch Menschenmögliche, nämlich unbeirrbare Liebe, maßlose Geduld, auch

5. Verzicht und Selbstbeherrschung. Furore machen Ratgeber, die das Einfallslose

6. predigen, also Dinge, die jeder Mensch aus dem Effeff beherrscht, zum Beispiel Härte,

7. Durchgreifen, Strenge, Regeln, Kontrolle, Gehorsam. Der Anführer dieser neuen

8. deutschen Durchgreifwelle ist der Pädagoge Bernhard Bueb, gefolgt vom Kinder- und

9. Jugendpsychiater Michael Winterhoff. Bei Bueb marschiert das Wort "führen" gleich in

10. Divisionsstärke durch die pädagogische Provinz, während Winterhoff viel geschmeidiger

11. ist (Tyrannen müssen nicht sein, Gütersloher Verlagsanstalt). Michael Winterhoff

12. verzichtet auf den wilhelminischen Schmock*1, geht auf Distanz zu Bueb, dennoch ist

13. seine Botschaft sonnenklar.

*1 wilhelminischen Schmock: leeres, geschwollenes Gerede nach Art und Auftreten Kaiser Wilhelms II. (27.01.1859 - 4.6.1941)

13. Kinder kommandieren ihre Erzieher, man muss die 14. Machtverhältnisse wieder umkehren.

alinea 2

15. Bueb und Winterhoff haben den Psychologen Wolfgang Bergmann gegen sich 16. aufgebracht, doch dieser hat einen schweren Stand, wenn er erklärt, Warum

(19)

18. Füßen stünden, sondern weil die Neuen Autoritären treffend beschreiben, dass mit den

19. Kindern "etwas nicht stimmt". Es gibt den von Winterhoff geschilderten Typus, es gibt

20. die lauernde Aggression der abgründig Verschlossenen, es gibt jene Totalverweigerer,

21. die ihre heillos rätselhafte Wut nach außen oder nach innen richten. Es gibt die 22. Selbstverletzer mit den "Körperselbstbildstörungen", die, umgeben von

verzweifelt

23. Wohlmeinenden, sich weder durch Zärtlichkeit noch durch Zorn berühren lassen. Diese

24. Kinder sind die schwarzen Löcher in der pädagogischen Galaxie, und sie geben uns nur

25. eins zu verstehen: dass sie in diesem Leben mit dieser Welt nichts mehr zu schaffen

26. haben wollen.

alinea 3

27. Aus Buebs Sicht handelt es sich um eine von Linken verursachte Wertekrise; 28. Winterhoff hingegen ahnt zumindest, dass es so viele fehlgeleitete 68er, so

viele

29. Superversagereltern gar nicht geben kann, um das Phänomen zu erklären. Bergmann

30. ist klüger. Er betrachtet Kinder als symptomatisches Feld, für ihn verkörpern sie ..27..

31. der Gesellschaft, hier zeigt sich im Kleinen, was im Großen schwer zu greifen ist. Weil

32. Eltern nicht außerhalb der wirklichen Welt leben, geben sie weiter, was ihnen selbst

33. widerfährt. "Wenn der Vater nicht mehr das Gefühl hat, er habe alles im Griff, dann hat

34. es sein Sohn auch nicht." Zwänge und Unsicherheit wachsen, gleichzeitig werden die

35. Kinder früh für den Überlebenskampf hergerichtet. Sie sind Evaluationsobjekte und

36. stehen unter Dauerbeobachtung. Haben sie genug geübt? Sind sie kognitiv valide und

37. fit für die Zukunft? Die Welt der Erwachsenen ist außer Kontrolle, und nun will man

38. wenigstens die Schutzbefohlenen in den Griff bekommen und der Welt gefügig machen.

(20)

bladzijde 11

Tekst 8 Das Ende der Jugendkultur

Rheinische Post

alinea 1

Die Jugend zeigt präzise, wie es um die Gesellschaft bestellt ist. Deshalb widmen sich Sendungen im TV, die von früheren Jahrzehnten erzählen, zu großen Teilen der Jugendkultur, um eine Epoche ins Bild zu bringen. Die 60er Jahre werden an

kreischenden Mädchen im Beatles-Konzert und an Woodstock entlang erzählt, die 70er an Rock und Punk, die 80er an HipHop und Pop. Mitte der 90er Jahre endet die Erzählung von der Jugendkultur als Universalkultur des Aufbruchs, etwa zeitgleich mit dem Selbstmord des Nirvana-Sängers Kurt Cobain am 5. April 1994. Wer heute wissen möchte, wie Jugend tickt, muss lange suchen. Was im Umkehrschluss bedeutet: Wer heute jung ist, hat es schwer, Möglichkeiten der Abgrenzung zu finden.

alinea 2

Eine "geradezu verzweifelte Vereinzelung" beobachtet Wolfgang Kaschuba unter heutigen Jugendlichen. "Viele suchen nach einer Gruppenform", sagt der Professor für Europäische Ethnologie an der Humboldt-Uni Berlin. Früher fand man sie vor allem über die Musik, die privilegierte Ausdrucksform von Jugendlichkeit. Die Gruppen und Milieus definierten sich bis vor etwa 15 Jahren über Stile wie Punk, kleideten sich in die Codes der jeweiligen Gemeinschaft und bedeuteten damit jedem: Wir sind anders als die. Wobei mit "die" wahlweise Eltern, Lehrer, verfeindete Gruppen oder überhaupt der ganze Staat gemeint waren. "Dieses Wechselspiel von Zuordnung und Differenz ist maßgeblich für die Entstehung von Jugendkultur", sagt Wolfgang Kaschuba, "aber es funktioniert nicht ohne den Zusammenschluss zu einem Wir." Das Dilemma heute: Vielen Jugendlichen gelingt die Zuordnung nicht mehr, nur mehr die Abgrenzung. Für sie gibt es nur noch das "Die". In der prekären Grauzone zwischen Kindheit und Erwachsensein fehlt oft die Geborgenheit durch Gleichgesinnte.

(21)

Zugriff des Marketings auf die Subkultur. Alles Neue und also alle Möglichkeiten, sich kreativ abzugrenzen, werden sofort aufgespürt und unmittelbar vermarktet. Beispiel Graffiti-Kunst: Um bei einer jungen Zielgruppe Glaubwürdigkeit zu erreichen, warb Sportartikelhersteller Nike zur Fußball-WM 2006 in Berlin mit seinem auf Wände gesprühten Logo. Die Kampagne war als solche nicht zu erkennen, sie wirkte wie von Jugendlichen illegal gesprayt. "Jugendkultur ist heute eine medial gelebte Kultur", sagt Wolfgang Kaschuba. "Deshalb ist es für Jugendliche auch schwer zu unterscheiden, was echt ist und was falsch."

(22)

bladzijde 12

Tekst 9 Soziale Netzwerke

Frankfurter Allgemeine Zeitung

Es war einmal im wilden Netzwesten alinea 1

1. Philipp Müller, sechsunddreißig, 2. hat am Morgen eine neue Freundin 3. gefunden. Im Internet. Sie heißt 4. Vanessa, sie ist elf Jahre alt, und 5. Müller kennt auch ihren Nachnamen 6. und ihren Wohnort. Er hat Fotos von 7. ihrer Familie und von ihren Freunden 8. gesehen, er weiß, welches ihre Hobbys 9. sind, welches ihr Lieblingsfilm ist und 10. dass sie gerade verliebt ist. Er weiß, 11. welche Schule sie besucht, er hat her-12. ausgefunden, in welcher Straße sie 13. wohnt - und er kennt damit auch ihren 14. Schulweg. Vanessa hingegen weiß 15. praktisch gar nichts über Philipp, 16. schon gar nicht, dass er ein erwach-17. sener Mann ist. Für sie, denn das hat 18. er bei der Registrierung auf der 19. Schülertreff-Website Spickmich.de 20. behauptet, ist er ein Schüler der 21. fünften Klasse.

alinea 2

22. Ihren Namen, ihre Schule und ihre 23. Hobbys hat Vanessa selbst auf der 24. Seite von Spickmich hinterlassen, die 25. Adresse hat Müller aus dem Telefon-26. buch. Und es ist ein Glück für Vanessa, 27. dass sein virtuelles Rollenspiel keinem 28. finsteren Plan dient, sondern der Vor-29. bereitung auf ein Mainzer Symposion, 30. bei dem der ZDF-Redakteur Müller 31. eine Moderation übernommen hat. 32. "Ach wie gut, dass jeder weiß" heißt die 33. Veranstaltung, und sie befasst sich mit

(23)

36. in Online-Communities wie Facebook, 37. StudiVZ oder eben auch Spickmich 38. betreiben - mit unabsehbaren Folgen.

alinea 3

39. Viele Eltern muss die ..33.., die

40. diese neue Jugendkultur auszeichnet, 41. irritieren. Eine Generation, der vor 42. zweiundzwanzig Jahren die an der 43. Haustür klingelnden Herrschaften mit 44. den Volkszählungs-Fragebögen als 45. Abgesandte des Teufels erschienen, 46. muss mitansehen, wie der eigene 47. Nachwuchs die Welt fröhlich über sein 48. Freizeitverhalten oder seine sexuellen 49. Präferenzen informiert. Wobei

50. "mitansehen" auf die wenigsten 51. Familien zutrifft, da in der Regel die 52. Eltern gar nicht genau wissen, was ihre 53. Kinder im Netz so treiben.

alinea 4

54. Seit jeher suchen sich Jugendliche 55. von den Erwachsenen abzugrenzen 56. durch eigene Mode, Sprache und 57. Kultur; nie aber schien der Versuch der 58. Eltern, an der Lebenswelt ihrer Kinder 59. teilzuhaben, so ..34.. wie angesichts 60. des digitalen Grabens, der zwischen 61. den Generationen klafft, zwischen 62. jenen, die über die Jahre den Umgang 63. mit Textverarbeitungsprogrammen 64. und mit E-Mails erlernt haben, und 65. den "Digital Natives", deren Vorstel-66. lungskraft es übersteigt, dass es einst 67. ein Dasein ohne DSL*1 gab.

(24)

67. Wie übt

68. man als Erziehungsberechtigter und -69. verpflichteter seine Rolle aus, wenn 70. die, die herangebildet werden sollen, 71. einen uneinholbaren Wissensvor-72. sprung haben?

alinea 5

73. Zudem scheinen die Plattformen 74. der eigenen Popularität nicht 75. gewachsen. Grobe Mängel in der 76. Datensicherung bescheinigt eine 77. Studie des Fraunhofer-Instituts nahezu 78. allen Anbietern. Die Netzwerke, sagt 79. der Kaiserslauterer Informatikprofes-80. sor Hendrik Speck, befänden sich eben 81. noch in ihrer "Wildwestzeit". Eine

82. Entschuldigung ist das nicht, gerade 83. angesichts des Erfassungswahns, mit 84. dem ein normales Netzwerk gemäß

(25)

85. Specks Zählung sechsundneunzig 86. verschiedene Informationen über 87. seinen Nutzer sammelt - von persön-88. lichen Daten bis zum Browser, mit dem 89. er sich ins Netz begibt. Dagegen wirken 90. die Volkszählungsbögen von 1987 mit 91. ihren achtzehn Punkten und selbst der 92. von Speck präsentierte Stasi-Erfas-93. sungsbogen*2 mit achtundvierzig 94. Fragen geradezu ..35...

*2 Stasi-Erfassungsbogen: formulier voor het verzamelen van gegevens over personen door de "Staatssicherheitsdienst" van de (voormalige) DDR

94. Zu allem Übel

95. fordern die Voreinstellungen angehen-96. den Netzwerkern bei der Registrierung 97. die größtmögliche Offenheit ab; wer 98. mehr Privatsphäre möchte, muss die 99. Einstellungen erst ändern. So flottiert 100. eine Vielzahl persönlicher Daten 101. durchs Netz, wird kopiert, verkauft 102. und ist praktisch nicht mehr zu 103. löschen.

alinea 6

104. Bei der kleinen ZDF-Plattform 105. tivi.de müssen die Eltern die 106. Registrierung ihrer Kinder per Fax 107. bestätigen. Eine Praxis, die für mehr 108. Sicherheit sorgt, das Ganze für die 109. jungen Surfer gleichwohl weniger

110. reizvoll macht - suchen sie doch gerade 111. den von den Eltern unkontrollierten 112. Raum. Für Plattformen, die auf eine 113. größere Reichweite zielen, wäre dies 114. kaum praktikabel: Ihren Zulauf

115. verdanken sie möglichst niedrigen 116. Hürden. Zudem, argumentiert der 117. Spickmich-Vertreter Thorsten

118. Feldmann, würde die Zahl der erhobe-119. nen Daten durch eine Fax-Registrie-120. rung noch vervielfacht, wo doch die 121. Plattformen zur "Datensparsamkeit" 122. angehalten seien. Tatsächlich, so

(26)

123. bestätigt der Kasseler Medienrechtler 124. Alexander Roßnagel, stehe ein Netz-125. werkbetreiber rechtlich um so besser 126. da, je weniger er sich um die Inhalte 127. kümmere.

alinea 7

128. Auch aus diesem Grund sieht Roß-129. nagel den Gesetzgeber in der Pflicht: 130. "Das geltende Recht ist nicht für die 131. Plattformen gemacht. Es ist zwanzig 132. Jahre alt, da hat noch kein Mensch ans 133. Internet gedacht." Dabei böten schon 134. die bestehenden Gesetze womöglich 135. Hebel für eine radikale Durchsetzung 136. des Jugendschutzes: Wer beschränkt 137. geschäftsfähig ist, und das sind

138. Menschen unter achtzehn Jahren, der 139. darf eigentlich keinen Vertrag

140. abschließen - genau das aber geschieht 141. bei der Registrierung in einem sozialen 142. Netzwerk. Doch Verbote, darüber sind 143. sich alle Teilnehmer des Symposiums 144. einig, sind noch nie das richtige Mittel 145. im Umgang mit Jugendkulturen 146. gewesen.

(27)

Tekst 10 Ausverkauf in Karlsruhe?

Der Spiegel

Heftige Empörung hat der geplante Verkauf bedeutender Teile der einzigartigen Handschriftensammlung der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe ausgelöst. Die Veräußerung ist Teil eines Deals zwischen dem Land Baden-Württemberg und dem Markgrafenhaus Baden, das bislang Ansprüche auf zahlreiche Kunstschätze erhebt. Der erhoffte Erlös von 70 Millionen Euro soll einer Stiftung zum Erhalt des

markgräflichen Schlosses Salem am Bodensee zugutekommen. "Wenn die Handschriften in alle Welt zerstreut werden, wäre das eine Katastrophe", klagt Sammlungschefin Ute Obhof. Die Kritiker monieren vor allem, das das Land die Eigentumsfrage nicht vor Gericht klären ließ, sondern die Kunstschätze "in einer Art vorauseilendem Gehorsam" abgeben wolle, so der Freiburger Mittelalter-Experte Felix Heinzer: "Das ist Staatsbesitz und immer so behandelt worden. Die Fürsten haben die Handschriften als Landesherren von den Klöstern übernommen, nicht als Familien." Käme es zum Verkauf, warnt Professor Eef Overgaauw, Leiter der

Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin, würde zudem die

Katalogisierung der Sammlung, über Jahrzehnte aus Steuergeldern in Millionenhöhe finanziert, "mit einem Schlag wertlos".

(28)

bladzijde 15

Tekst 11 Gerülpste Pointen

Süddeutsche Zeitung

Sie essen Tiefkühlpizza und schauen dabei Eventkochen im Fernsehen. Den Deutschen ist die Fähigkeit zum Genuss abhanden gekommen - eine Polemik

alinea 1

1. Es ist gut, dass es seit vergangener 2. Woche nun eine aktuelle Statistik über 3. die Essgewohnheiten der Deutschen 4. gibt. Um die diversen Hysterien zu be-5. nennen, die sich in den vergangenen 6. Jahren um kulinarische Themen her-7. ausgebildet haben, hätten wir die 8. "Nationale Verzehrstudie" jedoch nicht 9. gebraucht. Ein Blick auf die vielen 10. Kochshows im deutschen Fernsehen 11. hätte genügt, um zu zeigen, wie gestört 12. das Verhältnis der Deutschen zu den 13. kulinarischen Genussformen ist.

alinea 2

14. Die hohe Kunst des Kochens, der 15. immer auch ein Geheimnis innewohnt, 16. hat in allen Kulturen der Welt den 17. Zweck gehabt, Speisen von außeror-18. dentlicher Qualität hervorzubringen. 19. Nicht die grässlich banalen, ewig glei-20. chen Tätigkeiten des Waschens, Zu-21. schneidens, Umrührens und Abschme-22. ckens waren das Ziel der Übung, son-23. dern der allsinnliche Genuss, den eine 24. fertige Mahlzeit, ein schön arrangiertes, 25. verführerisch duftendes, hinreißend 26. schmeckendes, ja im Idealfall der 27. Mundhöhle mit taktilen Finessen

28. schmeichelndes Gericht dem Tafelnden 29. darbot.

(29)

31. Sender gibt es für die Zuschauer nichts 32. zu essen, nichts zu riechen, zu schme-33. cken oder zu beißen, es gibt, wenn es 34. hoch kommt, allenfalls manches zu 35. lachen. Entsprechend sind auch die 36. Akteure am Herd ausgewählt: Sie 37. mögen in irgendeinem Restaurant als 38. Köche kulinarisch kreativ gewesen sein 39. - hier müssen sie nur noch ..40.. sein. 40. Typen, denen pausenlos dumme 41. Sprüche aus dem Maul fallen, sind 42. darum als Zelebranten der Fernseh-43. Kulinarik besonders beliebt.

alinea 4

44. Und wenn sie zwischendurch mal 45. den Rührlöffel zum Mund führen, sab-46. bern sie reflexartig jenes Ekelwort "le-47. cker" heraus, das in seiner erbärmli-48. chen Unsinnlichkeit den Tiefstand des 49. kulinarischen Bewusstseins in

(30)

bladzijde 16

Lees bij de volgende tekst eerst de vraag voordat je de tekst zelf raadpleegt.

Tekst 12 Berichte aus der Wirtschaft

Second Life

SIEMENS

Berlin - Mitarbeiter der Bosch-Siemens-Hausgeräte GmbH in Berlin sind am

Donnerstag zu einem symbolischen "Marsch der Solidarität" nach München

aufgebrochen. Der Marsch soll am 19. Oktober mit einer Protestkundgebung vor der BSH-Zentrale in München enden. Zu Beginn der Aktion fand vor dem Werkstor des BSH-Werks in Berlin-Spandau eine Kundgebung statt, an der sich nach Angaben der IG Metall mehr als 1000 Mitarbeiter beteiligten. Die Hausgerätefertigung in Spandau soll Ende des Jahres geschlossen werden. 600 Arbeitsplätze sind dadurch bedroht.

SONY BMG

Brüssel/Gütersloh - Die Eigentümer des Musikunternehmens Sony BMG haben

Berufung gegen die Aufhebung der Fusionsgenehmigung für die weltweit zweitgrößte Plattenfirma eingelegt. Ein EU-Gericht hatte die von der EU-Kommission 2004

erteilte wettbewerbsrechtliche Genehmigung für eine Fusion der Musiksparten von Sony und Bertelsmann im Juli 2006 in erster Instanz für nichtig erklärt und ein neues Verfahren für notwendig befunden. Geklagt hatte der Verband unabhängiger

Musiklabels, Impala. Ein neuerliches Genehmigungsverfahren läuft inzwischen ebenfalls.

ADIDAS

Herzogenaurach - Europas größter Sportartikelhersteller Adidas rüstet an Stelle des

Hauptkonkurrenten Nike künftig wieder den Fußballverband von Mexiko aus. Erstmals seit 1986 werde Adidas wieder die mexikanischen Nationalmannschaften ausstatten, so das Unternehmen. Die Zusammenarbeit sei bis 2014 angelegt. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland waren die Mexikaner noch in Trikots des Weltmarktführers Nike aufgelaufen. Mexiko zählt in der Branche zu den weltweit wichtigsten Fußballverbänden. Die Vereinbarung trete am 10. Januar 2007 in Kraft.

AUDI

Ingolstadt - Audi hat in den ersten neun Monaten 2006 so viele Autos verkauft wie

noch nie. Von Januar bis Ende September wurden 684.700 Fahrzeuge ausgeliefert, 8,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Bis Jahresende sollen 890.000

Fahrzeuge verkauft werden. "Wir sind klar auf Kurs, für das Gesamtjahr den elften Auslieferungsrekord in Folge zu schaffen", sagte Vertriebs- und Marketingvorstand

(31)
(32)

LINDE

Wiesbaden - Der Technologiekonzern und Gasehersteller Linde baut für etwa 40

Millionen Euro für Wesfarmers Limited eine Erdgasverflüssigungsanlage bei Perth in Westaustralien. Die kleine Anlage solle im ersten Quartal 2008 fertig sein und 60.000 Tonnen Flüssiggas liefern, so Linde. Das Unternehmen wertete den Auftrag als wichtigen Schritt, um am Wachstumsmarkt für solch kleine Anlagen teilzuhaben. Besonders in Ländern mit abgelegenen Gebieten ohne Anschluss an ein

(33)

GOODYEAR

Akron/Cincinatti - Dem größten US-Reifenhersteller Goodyear drohen ab

kommenden Dienstag Streiks in seinen US-Werken. In den laufenden

Tarifgesprächen drohte die Gewerkschaft mit Arbeitsniederlegungen, sollte es bis Dienstagmittag nicht zu einer Einigung kommen. "Wir bereiten uns auf verschiedene Szenarien vor, und Streik ist eines davon", so ein Sprecher der

Stahlarbeitergewerkschaft. Goodyear und die Gewerkschaft verhandeln über einen Tarifabschluss. Dabei wehrt sich die Gewerkschaft vor allem gegen die geplante Schließung zweier Fabriken.

ALITALIA

Rom - Die angeschlagene Fluggesellschaft Alitalia rutscht tiefer in die Krise. Derzeit

sei die Airline nicht in der Lage, rentabel zu fliegen, schrieb Alitalia-Chef Giancarlo Cimoli in einer Mitteilung an die Transport-Kommission der italienischen

Abgeordnetenkammer. Grund für die finanziellen Probleme sei auch die starke Konkurrenz durch Billigfluggesellschaften. Je mehr Alitalia fliege, desto größter seien die Verluste, zitierte die Zeitung Il Messaggero Cimoli. "Wir brauchen eine radikale Änderung des Systems, sonst steht das Überleben der Alitalia auf dem Spiel", so Cimoli.

Referenties

GERELATEERDE DOCUMENTEN

Während andere chirurgische Roboter schnell mal eine halbe Tonne und mehr wiegen, bringt Raven lediglich 25 Kilogramm auf die Waage.. Sein Federgewicht war auch ein Hauptziel

lachen Menschen, wenn sie das sichere Gefühl haben, dass die Gefahr vorüber ist.. Absatz). A Sie bestätigen, dass Humor eine Gefahr für

Klicken Sie einfach www.futurestep.de an, und Sie werden staunen, wie vielfältig die Möglichkeiten einer konsequenten und individuellen Karriereberatung sein können.. Sobald Sie

Zie daar, mevrouw; wij hebben ook dezelfde soort met eene breede satijnen Hier, Madame; wir haben auch dieselbe.. Qualität mit einem

[r]

Durch Probleme des Kommunikations-, Interak- tions- und Vorstellungsvermögens können diese Personen Situationen als schwierig oder beängstigend erfahren, wenn ihr Verhalten

Wenn jemand, mit dem Sie engen Kontakt hatten, positiv auf COVID-19 getestet wurde (= Sie sind ein Hochrisikokontakt), müssen Sie sich in Quarantäne begeben.. Diese dauert zehn

Bij onze beoordeling van de jaarrekening 2014 constateerden wij dat de paragraaf Verbonden Partijen nog niet geheel voldeed aan het Besluit begroting en verantwoording provincies en