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Ein wichtiger Ansatzpunkt für zukünftige Forschung ist die Bargeldhaltung von Un­

ternehmen. Die vorliegende Studie konnte zwar etwa die Hälfte der unerklärten inländischen Hortungsbestände dem Haushaltssektor zuordnen. Jedoch ist unklar, ob der restliche Betrag gänzlich dem Unternehmenssektor zufällt oder ob die Bar­

geldbestände der Haushalte von der Studie nicht doch deutlich unterschätzt wurden (Underreporting, insbesondere beim Vorliegen illegaler Aufbewahrungsmotive).

Auch ist nicht geklärt, wieviel Bargeld im Inland im Laufe der Zeit verloren gegangen oder zerstört worden ist. Eine Befragung von Unternehmen zu ihren längerfristigen Barreserven könnte mehr Klarheit verschaffen, wenngleich auch hier die Gefahr von Stichprobenselektion und Underreporting im erheblichem Umfang existiert.

Des Weiteren sollte zukünftige Forschung im Haushaltssektor dazu genutzt werden, mehr über die gesamte Motivlage bei der privaten Bargeldaufbewahrung zu erfah­

ren. Vorteilhaft wäre die Befragung kleinerer Personengruppen in Form von quali­

tativen Interviews, bei denen es nicht um die quantitative Erfassung der Bargeld­

menge, sondern um die Abfrage bestimmter Verhaltensmuster und ­motive ginge.

Hierbei kann der in der Studie aufgedeckte Link zu technischen Sicherheitsbedenken als erster Ansatzpunkt dienen.

Literaturverzeichnis 43

Literaturverzeichnis

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Fragebogen der Studie „Bargeldverwendung in Deutschland“ (Auszug) 46

Fragebogen der Studie „Bargeldverwen-dung in Deutschland“ (Auszug)

Fr01 – Charakteristika

Ich lese Ihnen nun einige Aussagen zur Einschätzung Ihrer Lebenssituation und zu gesellschaftlichen Themen vor. Bitte sagen Sie mir jeweils, ob Sie dieser Aussage voll und ganz zustimmen, eher zustimmen, eher nicht zustimmen oder gar nicht zustim­

men.

A: Das Steuer­ und Abgabensystem in Deutschland ist zu kompliziert.

B: Für mich bzw. meine Familie kommen Geldanlagen in Aktien oder ein Immobi­

lienerwerb aus finanziellen Gründen derzeit nicht in Frage.

C: Das Internet macht das Leben an vielen Stellen einfacher, sodass man auf der anderen Seite einen entspannteren Umgang mit dem Thema Datenschutz ver­

kraften kann.

D: Sich ausschließlich auf elektronische Hilfsmittel zu verlassen ist ein Fehler, da Technik jederzeit versagen kann.

E: Ich befürchte, dass es in absehbarer Zeit erneut zu einer Finanzkrise bzw. Ban­

kenkrise kommen kann.

F: Die aktuellen Online Banking­Systeme sind nicht ausreichend gegen Eingriffe von Hackern geschützt.

G: In manchen Monaten fällt es mir bzw. meiner Familie schwer, finanziell über die Runden zu kommen.

H: Ich bin gerne bereit, meine Steuern in Deutschland zu bezahlen, da ich weiß, dass der Staat damit viele wichtige Dinge finanziert.

J: Einkommen und Vermögen sind in Deutschland ungerecht verteilt.

Fragebogen der Studie „Bargeldverwendung in Deutschland“ (Auszug) 47

(Nur eine Nennung möglich) 1: Stimme voll und ganz zu 2: Stimme eher zu

3: Stimme eher nicht zu 4: Stimme gar nicht zu

98: Weiß nicht (INT: Nicht vorlesen!) 99: keine Angabe (INT: Nicht vorlesen!)

Fr08 – Zweck von Bargeldaufbewahrung

Mit Bargeld kann man ja nicht nur bezahlen, sondern man hat Bargeld beispielswei­

se auch einfach zuhause oder im Schließfach bei einer Bank oder Sparkasse.

Was sind die drei wichtigsten Situationen, für die Sie Bargeld aufbewahren?

Bitte denken Sie dabei nicht an das Bargeld, das Sie im Geldbeutel für den täglichen Bedarf haben.

Maximal 3 Nennungen möglich

1: F ür unvorhergesehene Situationen (z.B. keine Zeit oder Möglichkeit Geld abzu­

heben)

2: Für Geldgeschenke

3: Ansparen von Geld für eine größere Anschaffung oder einen Urlaub 4: Sparen ohne konkretes Ziel

5: Planmäßiger Aufbau eines Geldvermögens 6: Als Rücklage für Notfälle/ „eiserne Reserve“

7: Als langfristige Absicherung der Zukunft/ Zusatzversorgung im Alter 8: Zu Sammlerzwecken

9: Ich bewahre kein Bargeld auf 98: Weiß nicht (INT: Nicht vorlesen!) 99: keine Angabe (INT: Nicht vorlesen!)

Fragebogen der Studie „Bargeldverwendung in Deutschland“ (Auszug) 48

Fr09 – Veränderung des Barvermögens

Denken Sie einmal zurück an die letzten 10 Jahre. Wie hat sich Ihre Einstellung zu folgenden Geldanlage­ bzw. Geldaufbewahrungsmöglichkeiten in diesem Zeitraum geändert? Gibt es Möglichkeiten, die Sie heute interessanter finden als damals, und gibt es Möglichkeiten, die Sie heute weniger interessant finden?

A: Geld auf dem Girokonto oder auf Girokonten „parken“

B: Geld auf Tagesgeld­ oder Festgeldkonten kurzfristig anlegen, also mit bis zu 1 Jahr Anlagedauer

C: Geld in Sparanlagen mit über 1 Jahr Anlagedauer anlegen (z.B. Sparkonto, Spar­

buch, Sparpläne)

D: Geld in Wertpapiere investieren (Fonds, Aktien, festverzinsliche Wertpapiere wie Anleihen)

E: Geld in Immobilien investieren

F: Geld in Gold oder Edelmetallen anlegen

G: Geld in Schmuck, Edelsteinen, Kunst oder Antiquitäten anlegen H: Bar geld sparen, zurücklegen

INT: Liste Fr09 vorlegen, jeweils nur eine Nennung möglich

1: Interessanter als vor 10 Jahren 2: Weniger interessant als vor 10 Jahren 3: Meine Einstellung hat sich nicht geändert 98: Weiß nicht (INT: Nicht vorlesen!)

99: keine Angabe (INT: Nicht vorlesen!)

Fragebogen der Studie „Bargeldverwendung in Deutschland“ (Auszug) 49

Fr10 – Vorteile Bargeld als Anlage

Was glauben Sie, warum gibt es heutzutage Personen, die ihre Ersparnisse in Form von Bargeld aufbewahren? Bitte nennen Sie mir die drei aus Ihrer Sicht wichtigsten Gründe.

Maximal 3 Nennungen möglich

1: Bargeld ist das gängigste Zahlungsmittel 2: Es gibt kaum noch Zinsen von der Bank 3: Bargeld zu halten, kostet keine Gebühren.

4: Mit Bargeld ist man geschützt vor möglichen Banken­ oder Staatspleiten.

5: Bargeld kann man immer nutzen, selbst wenn die Technik nicht funktioniert 6: Bar geld macht es den Leuten leichter, Vermögen vor dem Staat geheim zu hal­

ten.

7: Bar geld macht es den Leuten leichter, Vermögen vor Familie und Freunden ge­

heim zu halten.

8: Die IT­Systeme der Banken sind nicht sicher genug.

9: Bar geld ist anonym. In einer Zeit, in der immer mehr persönliche Daten erfasst werden, ist das wichtig.

98: Weiß nicht (INT: Nicht vorlesen!) 99: keine Angabe (INT: Nicht vorlesen!)

Fr12 – Zustimmung zur Bargeldreserve

Sollte man Ihrer Meinung nach Bargeld als Rücklage haben oder lieber nicht?

Nur eine Nennung möglich

1: Ja, man sollte Bargeld als Rücklage haben 2: Nein, lieber nicht

98: Weiß nicht (INT: Nicht vorlesen!) 99: keine Angabe (INT: Nicht vorlesen!)

Fragebogen der Studie „Bargeldverwendung in Deutschland“ (Auszug) 50

Fr13 – Empfohlene Bargeldreserve

Wie viel Bargeld sollte man Ihrer Meinung nach als Rücklage haben?

______ €

98: Weiß nicht (INT: Nicht vorlesen!) 99: keine Angabe (INT: Nicht vorlesen!)

Fr14 – Höhe des Barvermögens

Man kann Bargeld in der Spardose, in einem Marmeladenglas, unter der Matratze, im Safe zuhause oder im Schließfach bei einer Bank oder Sparkasse aufbewahren.

Bitte denken Sie jetzt mal an alle diese möglichen Aufbewahrungsorte für Bargeld.

Wenn Sie alles zusammenzählen: Wie hoch ist der Gesamtbetrag, den Sie aktuell als Rücklage in Form von Bargeld besitzen?

Bitte denken Sie dabei nicht an das Bargeld, das Sie im Geldbeutel für den täglichen Bedarf haben.

INT: Bei Bedarf: Versuchen Sie auch gerne, einfach zu schätzen.

______ €

98: Weiß nicht (INT: Nicht vorlesen!) 99: keine Angabe (INT: Nicht vorlesen!)

Fragebogen der Studie „Bargeldverwendung in Deutschland“ (Auszug) 51

Fr14a – Höhe Barvermögen_Nachfrage bei k.A.

Filter: Wenn Fr14=98,99 (Weiß nicht oder keine Angabe bei Höhe Barvermögen)

Könnten Sie den Betrag bitte zumindest in eine der folgenden Kategorien einordnen?

Nur eine Nennung möglich

1: bis unter 100 € 2: 100 bis unter 500 € 3: 500 bis unter 1 000 € 4: 1 000 bis unter 5 000 € 5: 5 000 bis unter 10 000 € 6: 10 000 € und mehr

98: Weiß nicht (INT: Nicht vorlesen!) 99: keine Angabe (INT: Nicht vorlesen!)

Fr15 – Stückelungsstruktur des Barvermögens

Und in welchen Euro­Banknoten bewahren Sie Ihr Bargeld größtenteils auf?

Mehrfachnennung möglich

1: in 5­€­Banknoten, 10­€­Banknoten, 20­€­Banknoten 2: in 50­€­Banknoten

3: in 100­€­Banknoten 4: in 200­€­Banknoten 5: in 500­€­Banknoten

6: Münzen (INT: Nicht vorlesen!)

7: in anderen Währungen (US­Dollar, Schweizer Franken, DM etc.) (INT: Nicht vor-lesen!)

98: Weiß nicht (INT: Nicht vorlesen!) 99: keine Angabe (INT: Nicht vorlesen!)

Fragebogen der Studie „Bargeldverwendung in Deutschland“ (Auszug) 52

Fr20 – Einschätzung Schwarzarbeit Jetzt noch kurz ein anderes Thema.

In den Medien wird immer mal wieder über Schwarzarbeit berichtet. Unter Schwarzarbeit verstehen Experten, dass jemand für einen anderen arbeitet und beide sich einig sind, dass das Entgelt nur teilweise oder gar nicht versteuert wird, obwohl man das eigentlich müsste.

Wissen Sie, ob jemand in Ihrem persönlichen Umfeld im vergangenen Jahr Schwarz­

arbeit geleistet hat?

1: Ja, jemand in meinem persönlichen Umfeld hat Schwarzarbeit geleistet 2: Nein, niemand in meinem persönlichen Umfeld hat Schwarzarbeit geleistet

98: Weiß nicht (INT: Nicht vorlesen!) 99: keine Angabe (INT: Nicht vorlesen!)

Fr21 – Schwarzarbeit im Umfeld üblich

Ist dieser Fall / Sind diese Fälle eher üblich oder stellt das eher die Ausnahme dar?

1: Ja, ist eher üblich

2: Nein, stellt eher die Ausnahme dar 98: Weiß nicht (INT: Nicht vorlesen!) 99: keine Angabe (INT: Nicht vorlesen!)

Fragebogen der Studie „Bargeldverwendung in Deutschland“ (Auszug) 53

Fr22 – Erwägen von Schwarzarbeit

Haben Sie selbst schon einmal zumindest daran gedacht, auch mal „schwarz“ zu arbeiten?

1: Ja 2: Nein

98: Weiß nicht (INT: Nicht vorlesen!) 99: keine Angabe (INT: Nicht vorlesen!)

Fr23 – Schwarzarbeit bestätigt

Haben Sie im letzten Jahr oder früher schon einmal „schwarz“ gearbeitet oder sich

„schwarz“ etwas hinzuverdient? Was von dem Folgenden trifft auf Sie zu?

1: Ja, im letzten Jahr

2: Ja, in den letzten 10 Jahren 3: Ja, allerdings schon länger her 4: Nein, noch nie

5: Möchte diese Frage nicht beantworten 98: Weiß nicht (INT: Nicht vorlesen!) 99: keine Angabe (INT: Nicht vorlesen!)

Deutsche Bundesbank Zentralbereich Bargeld

Wilhelm­Epstein­Straße 14 60431 Frankfurt am Main Telefon: 069 9566­0 info@bundesbank.de www.bundesbank.de

Nachdruck nur mit Genehmigung.

Stand: 17. Juli 2020 Fotonachweis: Fotolia

Layout und Konzeption: Deutsche Bundesbank

Der besseren Lesbarkeit halber verwenden wir bei der Nennung von Personengrup­

pen meist die kürzere Form (zum Beispiel „Bürger“ statt „Bürgerinnen und Bürger“).

In der Regel sind damit Frauen und Männer gleichermaßen gemeint.

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