• No results found

Eine gute Frau hat keinen Kopf. Europese Sprichwörter über Frauen.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2021

Share "Eine gute Frau hat keinen Kopf. Europese Sprichwörter über Frauen."

Copied!
195
0
0

Bezig met laden.... (Bekijk nu de volledige tekst)

Hele tekst

(1)

Das Buch

Niederlande hin, Portugal her: In einem scheinen sich alle Europäer einig, in ihrem Reden über Frauen. Die Sprichwörter und Redensarten aus ganz Europa, die Mineke Schipper hier versam-melt hat, offenbaren keineswegs einen spezi-fischen Volkscharakter, sondern ein höchst ge-meinsames Interesse: das der Männer an der Macht über Frauen. In Sprichwörtern, deren Pa-lette von parodistischen Redensarten bis hin zu sogenannten Volksweisheiten reicht, erscheint die Frau in ihrer Rolle als Mädchen/Ehefrau/Mut-ter, an die sich zweierlei knüpft: zwingende Vor-schriften und Regeln für die eine, Warnungen an die anderen - seien sie Vater, Bruder, Ehemann. Viele Körnchen Wahrheit auch über die heutige Lebensrealität von Frauen sind in dieser Samm-lung enthalten - eine amüsante und lehrreiche kleine Lektüre.

Die Herausgeberin

(2)

»Eine gute Frau hat keinen Kopf « Europäische Sprichwörter über Frauen Herausgegeben von Mineke Schipper Aus dem Niederländischen von Jörg Schilling und Rainer Täubrich

(3)

Die Reihe »Proverbs on Woman World-Wide« steht unter der Schirmherrschaft von UNESCO's International Fund for the Promotion of Culture.

Unseren europäischen Vormüttem

Deutsche Erstausgabe März 1996

Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München

© 1993 M. Schipper, Amstelven

Titel der niederländischen Originalausgabe: Een goede vrouw is zonder hoofd

Uitgeverij Ambo, Barn 1993 ISBN 90-263-1258-X

©der deutschsprachigen Ausgabe:

1996 Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co.KG., München

Umschlaggestaltung: Costanza Puglisi

unter Verwendung des Bildes »Der große Krieg« von René Magritte (© VG Bild-Kunst, Bonn 1995) Umschlagfoto Rückseite: Loek Zuyderduin, Voorschoten Satz: Design-Typo-Print GmbH, Ismaning

Druck und Bindung: C. H. Beck'sche Buchdruckerei, Nördlingen

(4)

Inhalt

Vorwort 7 Einführung in die Reihe »Sprichwörter über Frauen in aller Welt« 8 Sprichwörter als Spiegel 24 Europäische Sprichwörter über Frauen 30 Zur Übersetzung 40 Teil I: Lebensphasen I. Mädchen 45 II. Frau 51 III. Ehefrau 58 IV. Mutter 71 V. Tochter 78 VI. Stiefmutter 84 VII. Schwiegermutter 87 VIII. Witwe 91 IX. Großmutter 95 X. Alte Frau 97

Teil II: Lust und Last

(5)

Quellen

a) mündliche Quellen 178 b) schriftliche Quellen 181 Bibliographie 190

Ich meine, Sancho, daß es kein Sprichwort gibt, das nicht wahr ist, denn sie sind alle Aussagen, die der Erfahrung selbst entstammen, der Mutter aller Wissenschaften. (M. Cervantes, Don Quichote) Mit Geld, Latein und einem guten Pferd kommt man durch ganz Europa.

(Deutschland, England)

Eine Frau, die Latein kann, und ein Mädchen, das widerspricht, taugen beide nicht.

(Belgien, Deutschland, Frankreich, Niederlande, Spanien)

(6)

Vorwort

Gern möchte ich mich bei einer Reihe von Leu-ten bedanken, ohne die diese schwierige Arbeit nicht möglich gewesen wäre. Den Anfang mache ich bei den Studenten des Leidener Seminars »Männliche und weibliche Ansichten in und zu mündlicher Überlieferung« (1991).

Ihr Enthusiasmus war inspirierend. Dank auch den studentischen Hilfskräften Betty van Zoelen und Silvia Viergever für ihre Hilfe und Nachfor-schungen, Youdi Schipper und Liesbeth Wilmer für unverzichtbare Hilfe bei der Dokumentation und dem Quellenindex, Meke Cooijman für das Abtippen des Anhangs, Paulette Lordereau, die viele Seiten für mich in der Bibliothèque Natio-nale in Paris fotokopierte, Laure Wolter für Bei-träge und Übersetzungen aus dem Letzenbur-gischen, J. Rentes de Carvalho für Beiträge aus Portugal, Ruud Hisgen und Emmy Kunst für Dokumentationen aus Irland, Annelies van Hees und Amy van Marken für einen Schatz an däni-schen und Gertjan van Dijk für die griechidäni-schen Beiträge und Übersetzungen. Die Namen dieser Gewährspersonen und alle weiteren mündlichen und schriftlichen Quellen und Nachweise sind im Anhang dieses Buches verzeichnet. Der Kollegin Agnes Verbiest danke ich für ihren Kommentar zur ersten Fassung der Einleitung.

(7)

Einführung in die Reihe

»Sprichwörter über Frauen in aller Welt«

»Wer Sprichwörter zitiert, bekommt, was er/sie w i l l . - (SlioHii. Simbabwe)

Dieses Buch ist Teil einer Reihe, die nach zwei Ge-sichtspunkten gegliedert ist. Erstens nach »bensphasen«, in denen die verschiedenen Le-bensmuster - vom Mädchen zur Frau, von Ehe-frau zur Mutter, von Tochter zur Schwiegermut-ter, Witwe, Großmutter und alte Frau - zur Spra-che kommen, und zweitens nach »Lust und Last«, in dem Aspekte des Lebens - Schönheit, Liebe, Sex, Schwangerschaft, Arbeit, Streit, Untreue, He-xerei - präsentiert werden, wie sie in Sprichwör-tern weltweit zu finden sind.

Vom ersten Buch aus dieser Reihe Afrikani-sche Sprichwörter, >Source of All Evil. African Proverbs and Sayings on Women« sind inzwi-schen englischsprachige Ausgaben in Europa, Amerika und Afrika erschienen. Es umfaßt Sprichwörter aus allen Ländern südlich der Saha-ra, aus etwa achtzig Sprachen. Meinem niederlän-dischen Verleger schien es ratsam, zuerst den Band über Europa zu veröffentlichen und danach zu zeigen, wie es sich im Rest der Welt mit der Frau im Sprichwort verhält. Es spricht sicher eini-ges dafür, zunächst unser eigenes Erbe zu be-leuchten.

(8)

In-ternationalen Fonds zur Förderung der Kultur der UNESCO. Es umfaßt eine Sammlung von der-zeit etwa tausend Sprichwörtern über Frauen aus verschiedenen Teilen der Welt, beginnend in Europa und Afrika. Später folgen hoffentlich die Arabische Welt, Asien, die Karibik und Latein-amerika.

Bevor ich nach Afrika ging, hatte ich Sprich-wörtern nie viel Aufmerksamkeit geschenkt. An-ders als in Europa sind Sprichwörter dort aber noch immer das »Palmöl, mit dem Worte geges-sen werden«, wie es der nigerianische Schriftstel-ler Chinua Achebe einmal ausgedrückt hat. Weil sie mir auffielen, begann ich, Sprichwörter über Frauen aufzuschreiben. Über die Jahre hin wur-den es viele hundert. Die europäischen begann ich erst zu sammeln, nachdem ich in Afrika im-mer wieder gefragt wurde, was denn unsere Sprichwörter über Frauen aussagen. Waren sie ganz anders? Ich wußte es nicht. Ich trug also das Material aus Europa zusammen und habe so ver-sucht, eine bescheidene Antwort auf diese Frage zu finden.

Sprichwörter über Sprichwörter

(9)

Merk-male zugeschrieben: 1. seine kurze, kunstvolle, feste Form; 2. seine normative und konservieren-de Funktion in konservieren-der Gesellschaft; 3. seine keinen Widerspruch duldende Gültigkeit; 4. die Anony-mität seiner Quelle.

Das Motto dieser Einführung ist ein Sprichwort über das Sprichwort. Davon gibt es viele. Sie unter-streichen die Macht und die Bedeutung des Gen-res: Das Sprichwort muß ernstgenommen werden. Sprichwörter über Sprichwörter findet man in zahlreichen Kulturen (siehe u.a. Meier-Pfaller

1980, S. 14 ff.). Hier noch weitere Beispiele: »Hundert Sprichwörter - hundert Wahrheiten.«

(Spanien)

»Ein altes Sprichwort ist immer richtig.« (Rußland) »Sprichwörter sind Töchter der alltäglichen Er-fahrung.« (Niederlande, Sierra Leone)

»Sprichwörter sind die Sahne der Sprache.« (Afar) »Alle Sprichwörter gehen auf Stelzen.« (Schweden) »Ein Sprichwort ist der Schmuck der Sprache.«

(Iran)

»Sprechen ohne Sprichwörter ist wie Nahrung

ohne Salz.« (Amharik, Äthiopien)

»Sprichwörter sind die Pferde der Sprache.« tjoruha,

Nigeria)

(10)

Sprichwörter als Zitate

Wie funktionieren Sprichwörter in der Praxis? Ob sie nun aus dem Koran, der Bibel, von Politikern, vom Papst, von Kirchenvätern, Philosophen und Gelehrten oder aus mündlich überlieferten Weis-heiten stammen, Sprichwörter, Redensarten und andere Zitate verleihen dem Sprecher Glaubwür-digkeit, sofern seine Quellen hohes Ansehen ge-nießen. In einer mündlichen Kultur sind die Quellen zumeist anonym. Die Sprichwortkundigen sind ausschließlich oder hauptsächlich -die Führer und -die Ältesten, -die sich auf -die Über-lieferung der Ahnen berufen. Sie treten als Spezia-listen in Fragen der Traditon auf und sehen sich selbst als deren vornehmste Vertreter.

Der tschechische Literaturwissenschaftler Jan Mukarovsky hat einen Beitrag über den Gebrauch von Sprichwörtern verfaßt. Er führte den Begriff »Zitierverhalten« ein. Zitate werden gebraucht, um das mitzuteilen, was der Sprecher, aus wel-chen Gründen auch immer, nicht direkt sagen kann oder will (Mukarovsky 1971, S. 299): Darum beruft er sich auf Autoritäten. Wenn diese etwas gesagt haben, wer wagt es dann, gegen so viel gottesfürchtige, traditionelle oder akademische Würde anzugehen?

(11)

In-dem man etwas nicht direkt anspricht, wird man für seine Äußerungen nicht persönlich verant-wortlich gemacht. So kann man sich verstecken und ungestraft nicht nur Kritik, sondern auch Spott oder Beleidigungen äußern: Man hat es sich ja nicht selbst ausgedacht.

Prestige

Zitieren ist eine Kunst, und wer sie geschickt anzuwenden versteht, gewinnt an Prestige. In mündlichen Kulturen machen Leute Eindruck, wenn sie viele Sprichwörter zitieren. Man erhält auf diese Weise Autorität: Das Sprichwort wird mit der Macht alter Weisheit assoziiert. Indem er auf die unzweifelhafte Gültigkeit dieser Weisheit verweist, verleiht sie dem Sprecher selbst Macht und Respekt. Auf diese Weise werden nicht allein traditionelle Werte gefestigt, sondern auch beste-hende Machtverhältnisse. So bekommt der, der Sprichwörter gebraucht - mit den Worten Scho-nas - was er oder sie will.

Die kunstvolle Art, mit der die Sprache zerlegt oder »von ihrem Automatismus befreit wird« (Sklovski 1966, S. 84), wird in Sprichwörtern gut sichtbar. Der Botschaft wird durch poetische Mit-tel wie Rhythmus, Reim, Klangassoziationen, Al-literationen, Parallelismen, Bilder, Kontraste, Wortspiele besonderer Nachdruck verliehen. Mit Hilfe der reizvollen Form führt jede Wiederver-wendung eines bekannten Sprichwortes zu neuer Aufmerksamkeit für die alte Botschaft.

(12)

Akzeptanz als auch die Zugehörigkeit zur Traditi-on sind eine Folge der SozialisatiTraditi-on bestimmter Ausdrucksformen, die anfänglich rein persönlich waren. Die kollektive Akzeptanz beinhaltet hier (...) eine aktive Wahl, sie bedeutet, daß etwas nicht nur einen allgemeinen Gebrauchswert, son-dern auch eine allgemeine Gültigkeit bekommt.« (Mukarovsky 1971, S. 295). Ob die Akzeptanz wirklich so allgemein ist, steht gar nicht mehr zur Diskussion. Der Zuhörer wird angespornt, oder besser gesagt moralisch gezwungen, sich damit einverstanden zu erklären.

(13)

ge-hen sollte«. Zweifel an der allgemeinen Gültigkeit und die Frage, welche Perspektiven und wessen Vorstellungen hier zum Tragen kommen, werden in diesen Kommentaren ebensowenig angespro-chen wie in den meisten anderen Quellen.

Sprichwörter seien in das kulturelle Erbe eines Volkes eingebettet, erklären die Quellen immer wieder. Es liege in ihrem Wesen, die Normen und Werte einer Gesellschaft zu bestätigen. Wie so oft sind auch hier die herrschenden Normen immer die der Herrschenden. Im übrigen wird auch immer betont, daß das Studium der Sprichwörter einen Einblick in die Mentalität eines Volkes gibt. Hier ist, meine ich, große Vorsicht geboten. Schnelle Rückschlüsse auf die Wirklichkeit, auf die die Sprichwörter verweisen sollen, sind eben-so verführerisch wie oberflächlich und deshalb nutzlos. Sie können sicher nicht in dieser Weise aus dem vorliegenden Material gezogen werden. Dennoch bestehen einige auffallende Überein-stimmungen zwischen Sprichwörtern aus ver-schiedenen Kulturen und Weltteilen, wenn wir auf Form und Inhalt achten.

Form

(14)

Merkmale, sondern transportieren auch eine nicht mißzuverstehende Botschaft:

1. A ist (wie) B: »Ein Haus voller Töchter ist ein Keller voll saurem Bier.« (Niederlande, Deutsch-land); »Eine Witwe ist wie ein Schiff ohne Ruder.« (China); »Eine Frau ist wie die Erde, jeder sitzt auf ihr.« (Luba, Zaire)

2. A ist nicht (wie) B: »Eine Frau ist kein Mais-kolben, bei dem man die Blätter abstreift, um zu sehen, was er wert ist.« (Baule, Elfenbeinküste)

3. Nicht A, sondern B: »Keine junge Frau ohne Spiegel, keine alte Frau ohne Ratschlag. » (Spani-en); »Keine Frau ohne große Schwester.« (Ruanda) 4. Besser A als B: »Besser eine dumme Frau als ein Chaos zu Hause.« (Bassari, Togo); »Besser mit einem Drachen zusammenzuwohnen als mit ei-ner Frau, die nichts taugt.« (England)

5. Wenn A, dann B: »Wenn eine alte Frau tanzt, hat der Teufel Zugang zu ihrem Erbe.« (Deutschland); »Wenn du mit deinem Neben-buhler tanzt, tue kein Auge zu.« (Burundi); »Wenn der Vater sich nicht wie ein Vater verhält, muß die Tochter sich dennoch als Tochter verhal-ten.« (China)

(15)

Inhalt

Weltweit kann man Sprichwörter unterteilen in ursprünglich direkte Aussagen, Sprüche oder Re-densarten, die von Anbeginn an eine metaphori-sche Form hatten. Ein Beispiel für eine direkte Aussage: »Wer seine Frau liebt, hält sie im Haus.« Ein Sprichwort,das in vielen Varianten, Tonarten, Sprachen und Ländern Europas vorkommt. Eine indirekte bildhafte Aussage läßt sich in folgen-dem Ashanti-Sprichwort aus Ghana finden: »Das Huhn weiß auch wohl, daß es Morgen ist, aber es schaut auf den Schnabel des Hahns«, das heißt, er allein darf krähen, was konkret bedeutet, daß die Frau schweigen muß und der Mann das Wort führt.

Inhaltlich müssen Sprichwörter zunächst ganz konkret betrachtet werden. Dann lassen sich Fra-gen beantworten wie: Wer sind die Benutzer und wer die Adressaten (z.B. Mann, Frau, Alte oder Junge)? Und: welche Stellung habe beide in der betreffenden Gesellschaft? Welche Sprichwörter kommen am häufigsten vor, und wie ist ihre Wir-kung?

(16)

sexuellen Verkehr hat, genau wie die Frau, die un-päßlich ist. Im speziellen Fall dieses Mannes meint das Sprichwort noch etwas anderes, etwas neues: daß es nämlich für die Armen keinen Un-terschied macht, ob ein Festtag oder ein gewöhn-licher Tag ist, ihre Situation bleibt immer gleich grau und eintönig. Ein derartiges ursprünglich simples und eindeutiges Wort mit einer direkten Botschaft läßt sich metaphorisch auf unendlich viele andere Situationen übertragen. Dessen un-geachtet macht es deutlich, daß in dieser Kultur Witwen eingeschränkte Rechte haben.

Witwen werden übrigens oft verdächtig be-äugt; auch in europäischen Sprichwörtern: »Trau nie einer Witwe, es sei denn, ihr Mann wurde auf-gehängt«, sagen die Engländer, und die Franzosen warnen: »Eine Frau, die einen Ehemann unter die Erde gebracht hat, findet auch noch einen, um ihn zu begraben.«

Für unseren Zweck wurden beide Arten aufge-nommen, sowohl Sprichwörter, die ursprünglich direkt etwas über Frauen in einer bestimmten Ge-sellschaft sagen, als auch Sprichwörter, in denen dies metaphorisch geschieht. In beiden Fällen lie-fern sie Informationen über Frauenbilder.

Ein weltweites Phänomen

(17)

zugeschrieben werden. Dies erkannte ich zuerst bei den Vorbereitungen zur Ausgabe >Unheard Words< (1985). Jedes Kapitel dieses Buches über Frauen und Literatur in verschiedenen Weltteilen wurde durch eine kleine Auswahl von Sprichwör-tern aus dem betreffenden Gebiet eingeleitet.

Es war auffallend, daß die einzige allgemein positiv beurteilte Kategorie die Rolle der Frau als Mutter war: einzigartig, liebevoll, vertrauener-weckend, hart arbeitend. Daraus folgt: »Eine Frau muß sein wie deine Mutter«, wie die Swahili in Ostafrika sagen. Beim Thema Kinderkriegen wer-den bevorzugt Söhne erwähnt: »Das schönste und begabteste Mädchen ist immer weniger wert als ein Junge, selbst wenn er verunstaltet ist« (China) oder: »Eine Tochter zu gebären heißt, ein Problem zu gebären« (Tigrinya, Eritrea). Es gibt seltene Gegenbeispiele: »Eine Tochter, ein Wun-der«, sagt man in Spanien, aber dort heißt es auch: »Eine ganze Nacht Wehen und dann nur ei-ne Tochter.«

(18)

das leidet und stirbt, ohne einen Laut von sich zu geben.« (Bengali, Indien); »Schweigen ist der schönste Schmuck der Frau.« (England, Griechen-land, Italien)

Ein weiterer Punkt, der oft betont wird, macht klar, daß Frauen Männern im allgemeinen und ihren Ehemännern im besonderen untertänig sein oder gemacht werden müssen. »Eine Frau, die Latein kann, findet nie einen Mann und kommt auch sonst nicht zurecht.« (Frankreich, Italien, Spanien, Argentinien). Die Sena (Malawi, Mosambik) drücken sich folgendermaßen aus: »Heirate nie eine Frau mit größeren Füßen als den deinen.« Die großen Füße sind hier nicht nur wörtlich gemeint, obwohl in Sprichwörtern oft der Wunsch geäußert wird, daß eine Frau am besten auch physisch kleiner sein sollte: »Das Un-glück bleibt überschaubar, sagte der Mann und heiratete eine kleine Frau« (Friesland); »Die Frau und die Sardine, je größer sie sind, desto größer ist der Schaden« (Portugal). Sollte sie doch etwas größer ausfallen, dann haben die Ngbaka (Zen-tralafrikanische Republik) mit folgendem Sprich-wort eine Lösung zur Hand: »Ein kleines Seil bin-det einen großen Packen zusammen«, was bedeu-tet, daß ein kleiner Mann sehr gut eine große, dicke Frau heiraten kann, denn er bleibt der Boß (der schwächste Vertreter der Gruppe, die die Macht besitzt, ist immer stärker als der stärkste der Gruppe, die untergeordnet ist). Die allgemei-ne Botschaft scheint zu sein: Frauen sollten nie zu viele Kenntnisse besitzen, je jünger, kleiner, unge-bildeter oder inkompetenter als ihre Partner sie sind, um so eher werden sie akzeptiert.

(19)

Männer begegnet. Im >Penguin Dictionary of Pro-verbs« (Fergusson 1986) und in der Sammlung »Proverbs and Sayings from Ireland« (Gaffney und Cashman 1992) fehlt im Anhang ein Verweis auf das Stichwort »Mann« (in der Bedeutung des eng-lischen Wortes «male«), während »Frau« breiten Raum einnimmt. Vielleicht ist das Sprichwort ein »Männergenre« geworden. Und zwar in dem Sinn, daß diejenigen, die Sprichwörter häufiger verwenden, sie sich für ihre Zwecke eingerichtet haben. Damit könnte auch die auffällige Tatsache zusammenhängen, daß viele Sprichwörter über Frauen außerordentlich negativ und augen-scheinlich oft von einem männlichen Stand-punkt aus formuliert sind.

In seiner das Abendland betreffenden Untersu-chung kommt der deutsche Forscher Daniels (1985, S. 18) zu folgendem Ergebnis: »Während solche Sprichwörter, die den Mann aus der Sicht der Frau beurteilen, sehr selten sind, ist die Zahl der Sprichwörter zum Thema Frau fast unüber-schaubar, wobei in signifikanter Weise negative Eigenschaften und rigide festgelegte Rollenzuwei-sungen dominieren.« Diesen Schluß zieht auch der Ghanaer Amba Oduyoye (1979) aus Material aus Westafrika.

(20)

Sprichwörter über Frauen seltene Vögel in ganzen Schwärmen von negativen sind (vgl. Oduyoye 1979; Daniels 1985 u. a.). Vor dem Hintergrund seiner europäischen Sammlung bestätigt auch Cox (in: Van Dale 1989, S. 334) die »im allgemei-nen sexistischen Züge (...) in den bestehenden von Männern angelegten Sprichwortsammlun-gen«. Daß die meisten Sammlungen von Män-nern angelegt wurden, ist in der Tat auffallend.

Stereotypen

(21)

Objekt? 4. Wer profitiert von der Wirkung eines solchen Zitats?

Bei einer Reihe von Sprichwörtern ist das Ge-schlecht des Sprechers einfach zu ermitteln. Könnte eine Frau jemals folgendes sagen: »Frauen und Koteletten, je mehr man sie schlägt, um so besser werden sie« (Deutschland)? Oder: »Eine Frau ist wie eine Ziege: Man läßt sie grasen, wo die Disteln wachsen« (Ruanda)? Oder: »Vertraue nie einer Frau, selbst wenn sie dir schon sieben Söhne geschenkt hat« (Japan)? Auch die Vorstel-lung, daß sie mit harter Hand regiert werden muß, macht deutlich, wer hier als Subjekt und wer als Objekt betrachtet wird, und auch, welche Gruppe von der möglichen Wirkung solcher Aus-sprüche wohl nicht profitiert. Viele Sprichwörter legen Frauenrollen und Verhaltensweisen von Frauen diktatorisch fest und zeigen damit, was die Gesellschaft von ihnen erwartet. Nach diesen Vorstellungen muß die Frau untertänig sein, am besten schweigen, hart arbeiten und für die Nach-kommen (vor allem die männlichen) sorgen. Ihr ist so wenig zu trauen, daß sie ständig in ihrer Freiheit eingeschränkt und bewacht werden muß. Und sie ist so gefährlich, daß sie mit Verderbnis, dem Teufel und Hexerei assoziiert wird.

(22)
(23)

Sprichwörter als Spiegel

>Wann immer du über Frauen redest, denk' an deine Mutter.< (Spanien)

(24)

genau dasselbe aus, auch wenn die Metaphorik manchmal abweicht. Dafür gibt er eine Er-klärung: »Liebe, Hunger und Angst sind die Basis-gegebenheiten, die die Menschheit beherrschen, (...) Gegebenheiten, die nicht durch Umwelt oder Kultur beeinflußt werden. Auch jahrhundertelan-ge Zivilisation wird die primären Instinkte der Menschheit nicht ausrotten.« Die Untersuchung der Sprichwörter hat seiner Meinung nach einen überzeugenden Beweis der stetigen Gleichheit der Menschen erbracht: »überall, unbeeinflußt von Sprache oder Kultur«. Champions These ist ein-fach und wenig differenziert: Sprichwörter haben genau wie die Menschen, die sie zitieren, univer-sale Züge. Daher ist anzunehmen, daß angebore-ne Instinkte dahinterstecken.

Wenn das so wäre, spiegelten die weitverbrteten Ansichten über Frauen in Sprichwörtern ei-nen Teil der unausrottbaren Primärinstinkte. Das glaube ich überhaupt nicht. Verhalten, Gefühle und Erwartungen sind doch vor allem kulturell bestimmt und veränderbar. Champion, der seine reichhaltige Sammlung 1938 veröffentlichte, berücksichtigt dies nicht; geschlechtsspezifische Fragen wurden in dieser Zeit noch nicht gestellt.

(25)

werden dadurch in bestimmte Rollen gezwungen. Das hat für die Machtverhältnisse zwischen Män-nern und Frauen Folgen.

In »Woman, Culture and Society< (1985, S. 3) kamen Rosaldo und Lamphere zu der Schlußfol-gerung, daß es keine Gesellschaft gibt, die nicht durch einen gewissen Grad an männlicher Domi-nanz gekennzeichnet ist, und daß keine Gesell-schaft von Anthropologen beobachtet wurde, »in der Frauen über öffentlich anerkannte Macht und Autorität verfügten, die nicht von der der Männer übertroffen worden wäre. Überall finden wir, daß Frauen von bestimmten wirtschaftlichen und po-litischen Aktivitäten ausgeschlossen werden, daß ihre Rollen als Ehefrauen und Mütter mit weniger Macht und Vorrechten ausgestattet sind als die Männerrollen. Die Behauptung scheint daher auch richtig zu sein, daß alle heutigen Gesell-schaften in einem gewissen Maß männerdomi-niert sind und daß, auch wenn der Grad und die Form des weiblichen Unterdrücktseins stark vari-ieren, Ungleichheit auf der Grundlage des Ge-schlechts heute eine weltweite Tatsache des ge-sellschaftlichen Lebens ist«.

(26)

gleichem Maße im öffentlichen Leben vertreten sein werden. Das klingt zwar nicht optimistisch, aber es kann keine Rede von einem unveränder-baren Schicksal sein.

Es hat sich schon viel verändert, insbesondere in industrialisierten Gesellschaften. Daß das hier präsentierte Bild vielen Lesern trotzdem stark ver-altet erscheinen kann, ist vielsagend: Denn von diesen Veränderungen haben vor allem Frauen aus privilegierten Gruppen profitiert, die schon immer mehr Ausbildungs- und Entwick-lungschancen hatten als die große Masse der chancenarmen Frauen. In unserer Zeit ist die Si-tuation erbärmlich für viele Frauen aus den Ent-wicklungsländern und auch für die meisten, die nach Europa eingewandert sind. Aus der soziolo-gischen Forschung wird deutlich, daß gerade bei weniger gebildeten Gruppen die traditionellen Meinungen über das, was männlich und weiblich ist, am stärksten vertreten sind (vgl. u.a. Naber 1992). Das bedeutet übrigens nicht, daß solche Vorstellungen nicht auch in anderen Gruppen la-tent fortbestehen.

Denn es hat natürlich immer große Vorteile eingebracht, andere in eine untergeordnete Posi-tion zu manövrieren und dort festzuhalten. Wer immer andere unangenehme und schwere Tätig-keiten ausüben ließ, wird dies im allgemeinen auch gern so beibehalten: »Der eine macht das Bett, und der andere liegt drin« (Deutschland). Es ist eine Machtfrage, und aus der komfortablen Machtposition heraus liegt das Angebot, die lang-weiligen Hausarbeiten gleichberechtigt aufzutei-len, nicht nahe.

(27)

be-deutet, daß man der Sklave seiner Frau würde, wenn man an ihrer Stelle solch erniedrigende (Frauen-)Arbeit erledigte. In Europa wird in so nem Fall gesagt, daß die Frau die Hosen anhat, ei-ne oft gehörte Klage: »Wo die Frau die Hosen an-hat und der Mann die Schürze, geht es schlecht« (Italien). Aber wem?

Aus der Position derjenigen, die an der Festi-gung ihrer Macht interessiert sind, zeigen die Sprichwörter, >wie sich was gehörte Wir selbst sind dadurch auch in unserem Verhalten als Män-ner und Frauen programmiert, oft ohne daß wir uns dessen bewußt sind. Der Sprichwörter-Dis-kurs müßte mit anderen Textarten wie Romanen, Filmen, Werbung und dergleichen konfrontiert werden, um erkennen zu können, inwieweit die hier vorgegebenen Normen darin bestätigt oder auch zur Diskussion gestellt oder rundheraus durchbrochen werden.

All diese Warnungen an Männer und zwingen-den Vorschriften für Frauen offenbaren viel Angst und Unsicherheit. Wenn Frauen so untertänig wären, wie sie es nach den Regeln sein sollten, wären Angst und Unsicherheit genauso überflüs-sig wie die zahlreichen diskriminierenden Sprich-wörter, zu denen sie Anlaß gaben. Vielleicht sind sie auch inspiriert durch den widerborstigen weiblichen Freiheitsdrang.

(28)
(29)

Europäische Sprichwörter über Frauen

Bei den alten Griechen waren Sprichwörter so po-pulär, daß viele klassische Autoren, von Plato bis Homer, Aristophanes, Aischylos und Euripides, sie in ihr Werk aufgenommen haben. Auch bei den Römern finden sie sich, unter anderem in den Werken von Plautus, Cicero und Horaz. Aus der Arbeit von Otto (1890) wird deutlich, daß viele la-teinische Sprichwörter griechischen Texten ent-lehnt sind. Diese Entlehnungen wurden oft auch in andere europäische Sprachen übersetzt. So legte Erasmus eine Sammlung klassischer Sprichwörter an. Sie erschien erstmals 1500 in Paris als ein klei-nes Büchlein mit achthundert Sprichwörtern. Von seiner >Adagia<, einer Sammlung von mehr als viertausend griechischen und lateinischen Sprich-wörtern mit Erklärungen, kamen zu seinen Lebzei-ten schon dreißig Auflagen heraus, die letzte in Ba-sel. Er fügte seiner Sammlung auch die Sprichwör-ter hinzu, die zu seiner Zeit »im Volk« im Umlauf waren (vgl. Ter Laan 1988, S. 415). Viele sind sei-nem Beispiel gefolgt, und so sind über die Jahr-hunderte hinweg überall in Europa Auswahlen erschienen. Viele tausend Sprichwörter in allen europäischen Sprachen werden in Bibliotheken bewahrt, aufgezeichnet aus der mündlichen Über-lieferung oder übernommen und zusammenge-stellt aus älteren Sammlungen.

(30)

was man Volkskultur und Volksgeist nannte. Har-rebomée (1858-1870) allein hat zum Beispiel zweiundvierzigtausend niederländische Sprich-wörter gesammelt und in drei Bänden herausge-geben. Sein deutscher Kollege Wander hat ein >Deutsches Sprichwörterlexikon. Ein Hausschatz für das Deutsche Volk< in fünf Bänden publiziert (1867-1880), in denen zehntausende deutscher Sprichwörter versammelt sind. Für die vielen an-deren europäischen Sammlungen verweise ich auf die Bibliographie im Anhang dieses Buches (siehe auch Röhrich und Mieder 1977).

Gliederung

Wie gesagt, für die einzelnen Bände des Sprich-wörterprojektes wird soweit wie möglich diesel-be Gliederung diesel-beidiesel-behalten. Diese ist aufgrund gesammelten Materials aus anderen Weltteilen erstellt worden. In Hinsicht auf Europa stieß ich dabei auf zwei Schwierigkeiten. In Teil I: Lebens-phasen lag für Afrika die Kategorie »Nebenfrau« nahe, weil Polygamie dort oft vorkommt, eben auch in Sprichwörtern. In Europa habe ich dieses Thema durch »Stiefmutter« ersetzt. In Teil II: Lust und Last war das Thema »Unfruchtbarkeit« in Afrika reichlich vertreten und in Europa kaum. Ein Sprichwort wie »Glücklich wer Kinder hat, nicht unglücklich, wer keine hat« (Frankreich) ist bei uns auch nicht so weitverbreitet, wäre in Afri-ka aber fast undenkbar. Für Europa habe ich »Un-fruchtbarkeit« durch »Reden und Schweigen« er-setzt, ein auffallend stark besetztes Kapitel.

(31)

Genre Sprichwörter. Es gibt ständig Überschnei-dungen. Dafür habe ich nicht immer befriedigen-de Lösungen gefunbefriedigen-den. Manchmal kommen zwei Kategorien in einem Sprichwort vor, Frau und Mutter zum Beispiel: »Wer schlecht über Frauen spricht, weiß nicht, wer seine Mutter war« (Däne-mark); auch kommen die verschiedenen Aspekte von »Lust und Last« immer in bezug auf eine der Frauenkategorien vor, beispielsweise Ehefrau und Teufel: »In die Frauen der anderen gießt der Teu-fel einen LöfTeu-fel Honig« (Frankreich). Solche Sprichwörter hätten zweimal und gelegentlich noch öfter genannt werden können, aber von sol-chen endlosen Wiederholungen habe ich abgese-hen: Jedes Sprichwort kommt nur einmal vor, und manche hätten sicher auch in eine andere Kategorie gepaßt.

Tot oder lebendig?

In einer Schriftkultur wie der europäischen hat sich die Bedeutung des Sprichwortes im zwanzig-sten Jahrhundert stark vermindert. Wer von uns kann noch spontan Sprichwörter zitieren? Wie sie früher gebraucht wurden, ist schwer zu über-prüfen, und wir wissen auch nicht, wieviele ver-lorengegangen sind oder wie oft sie zitiert wur-den.

(32)

man ab und zu, daß ein Sprichwort in Ge-sprächen, im Radio, im Fernsehen oder von Poli-tikern zitiert wird. In der Literatur finden sie sich in vielfältiger Weise, oft in Cervantes' Tradition ironisch gemeint. Bei einer Radiosendung 1992 über meine Forschungen wurden die Hörer dazu aufgerufen, Sprichwörter über Frauen zu nennen. Die fünf Studiotelefone standen während der Stunde nicht still, und es wurden noch eine Men-ge brieflich mitMen-geteilt (eine Anzahl habe ich auf-genommen bei den mündlichen Quellen: von diesen Gewährsleuten fehlt manchmal leider der Vorname).

Nein, sie sind nicht wirklich ausgestorben, und das Interesse für das Sprichwort in geschrie-bener Form nimmt vielleicht sogar zu, angesichts der unveränderten Neuausgaben, die in den zurückliegenden Jahrzehnten von einer Reihe wichtiger Sammlungen des neunzehnten Jahr-hunderts veröffentlicht wurden.

Frauenbilder

(33)

Jahr-hunderte hinweg - nur dasjenige, was man der Aufzeichnung für >würdig< hielt.« (Cox 1989, S. 333f.)

Viele negative Sprichwörter über Frauen sind trotz (oder wegen) der christlichen Ethik offenbar für so »würdig« befunden worden, daß sie tat-sächlich in großem Ausmaß überliefert worden sind.

»Nennt mir eure Sprichwörter, und ich werde euch sagen, wer ihr seid«, ist der Gedanke, der hinter der Erforschung des »Volkes im Spiegel sei-ner Sprichwörter« im neunzehnten Jahrhundert stand. Man sollte daraus den »Volkscharakter« oder »das Bild der Nation« ableiten können (vgl. Wander 1867; Röhrich und Mieder 1977, S. 70f.). Davon sind wir jetzt nicht mehr so überzeugt. Die Geschichte Europas ist eine der massenhaften Völkerwanderungen gewesen. In diesen sind die Sprichwörter mitgezogen, daher findet sich das gleiche Sprichwort manchmal in verschiedenen Ländern, im Norden wie im Süden Europas. Die Erforschung des Volkscharakters hat sich schon dadurch als unmöglich erwiesen. Außerdem sind die häufig vorkommenden Übertreibungen und Generalisierungen in den Sprichwörtern oft auch parodierend gemeint gewesen.

Für unseren Gegenstand, Vorstellungen über Frauen in europäischen Sprichwörtern, ist das al-les keine Schwierigkeit. Die Grundzüge, die in der Einführung schon genannt wurden, finden sich hier in großen Linien ebenfalls. Es gibt viel Mate-rial über alle weiblichen Lebensphasen, vom Mädchen bis zur alten Frau, und über die damit assoziierten »Lüste und Lasten«.

(34)

Mädchen richtet sich genau wie anderswo über ihren Kopf hinweg an die Väter oder zukünftigen Ehegatten, die Geber und Nehmer des zu überge-benden Objekts. Alle möglichen Qualitäten, Mängel und Risiken passieren Revue: Von Wich-tigkeit ist vor allem ein guter Ruf, das heißt, nicht zu oft auf Feste gehen, nicht zu viel lachen, reden, tanzen, pfeifen, am besten bescheidenes Verhal-ten, nicht zu gelehrt und nicht zu sichtbar für die Außenwelt, nicht einmal am Fenster. Sie darf sich nie »anbieten« - das tut sie offensichtlich, wenn sie ein Geschenk annimmt - und bestimmt nicht hinter einem Jungen herlaufen: »Wenn das Heu dem Pferd folgt, will es gefressen sein« (Nieder-lande). Das Bild läßt keinen Zweifel daran, wer wen konsumiert. Eine schweigsame, geduldige Frau, eifrig und dienstwillig, scheint das Ideal. Wenn sie hübsch ist, kann sie eine gute Partie ma-chen.

(35)

Sprich-wort. Das Mädchen bekommt in allen Sprachen zu hören, daß ihr Heiratswert nur von kurzer Dauer ist: »Ein Toter und eine Tochter müssen schnell aus dem Haus« (Niederlande). Dem Man-ne wird geraten, die Augen aufzuhalten und ein Mädchen niemals bei Kerzenschein um ihre Hand zu bitten, und auch nicht an Sonn- und Festtagen: »Eine Jungfrau lernt man beim Teig-kneten kennen und nicht beim Reigen« (Däne-mark).

Selbstverständlich bekommt man die ganze Schwiegerfamilie gratis dazu - mit allen dazu-gehörigen Vorurteilen (von beiden Seiten). Der Hochzeitstag hat für den Jungen andere Folgen als für das Mädchen: »Aus Knaben werden Leute, Mädchen werden Bräute« (Deutschland). Was ist heiraten? fragen Mädchen ihre Mutter, und die Antwort in verschiedenen europäischen Sprachen lautet: »Spinnen, Kinder und bereuen« (Nieder-lande). Mit anderen Worten: »Wenn die Braut im Kahn ist, dann ist's aus mit den Versprechungen« (Niederlande). Sprichwörter bilden überall vor al-lem für die verheiratete Frau eine Aneinanderrei-hung von Ge- und Verboten. Für sie scheint nur eine Wirklichkeit vorbehalten zu sein: das Haus und ein Wesen, um das sich alles dreht: der Ehe-mann. Er muß sich ihretwegen viele Gedanken machen. Schönheit ist ebenso anziehend wie ge-fährlich. Ehemänner haben Grund, sich darüber Sorgen zu machen und werden auf vielfältige Weise gewarnt: »Wer eine schöne Frau hat, braucht mehr als zwei Augen« (England).

(36)

»Eine vernünftige Frau ist ein unbezahlbarer Schatz« (Griechenland). An den Sprichwörtern ist ein unverkennbarer Machtkampf abzulesen. Die größte Angst des Mannes scheint, daß ihm seine Frau in welcher Hinsicht auch immer überlegen sein könnte, ob Reichtum, Wissen, Intelligenz oder Willenskraft. Schweigsam und folgsam, das ist das beste: »Eine gute Frau hat keinen Kopf« (Belgien/Niederlande), was bedeutet, daß sie nicht an ihren eigenen Ideen festhält und nicht eigensinnig, starrköpfig oder launisch ist.

Mädchen werden meistens etwas weniger ne-gativ dargestellt als Frauen. Das bestätigt auch Martine Ségalen (1975, S. 82): Auf der Grundlage einer umfangreichen französischen Untersu-chung kommt sie zu dem Schluß, daß die sexuel-le Beziehung die Sichtweise verändert. Sex wird unverkennbar als so bedrohlich erfahren, daß man das Schlimmste nur verhüten kann, wenn man der Frau strenge Regeln auferlegt. Darum gehört sie zu Haus und Hof; wenn sie sich nach draußen begibt, geht es schief, dann wird sie »sich verirren« und sich verführen lassen. Ségalen bemerkt weiter, daß schon seit der Römerzeit die Franzosen stets darauf beharrten, daß Frauen außer Haus keine Aufgaben erfüllen sollten.

(37)

(Deutschland/Niederlande). Allenthalben wird dem Manne geraten, seine Frau unter dem Dau-men zu halten: Die Mittel reichen von Worten bis hin zu physischer Gewalt.

Ihr Tod kann als Befreiung erfahren werden, daran lassen manche Sprichwörter keinen Zwei-fel. Man kann sich in solch einem Fall als Mann sogar verbessern (wenn es etwas zu erben gibt). Ein Sprichwort, das sich gegen diese Sichtweise ausspricht, ist dennoch nicht wirklich positiv: »Eine Frau zu haben, ist schlimm, sie zu verlieren, noch schlimmer« (Dänemark). Man braucht nun einmal eine. Eine zweite ist auch gut, zumal sie wieder eine neue Mitgift mitbringt: »Neue Frau, neues Silber«, sagen die Franzosen. Die »sagte«-Sprüche formulieren alles in spaßhaftem Ton: »Mach' nie eine Schufterei aus Vergnügen, sagte der Mann, als er das Grab seiner Frau nur drei Fuß tief grub« (Irland). Ihrerseits holt auch die Frau er-leichtert Atem: »Das räumt auf, sagte Gretchen, als ihr Mann starb« (Niederlande). Es klingt nicht wie eine warme Empfehlung für die Ehe als Eck-pfeiler der Gesellschaft.

Die Mutter aller Wissenschaften

(38)

wurde oft auch von solchen Müttern an Söhne und Töchter weitergegeben, die ihr gleicher-maßen aus eigener Überzeugung zustimmten wie sie sie von außen auferlegt erhielten. So hat auch die folgende Generation diese Richtlinien wieder-um ganz oder teilweise ihrer »Wirklichkeit« ein-verleibt (vgl. Kapeteyn 1975). Ob oder wie Lust und Last verteilt sind, ist in diesem Diskurs nicht die Frage. Viele Sprichwörter präsentieren Frauen sogar als Lust- und Lastobjekte.

(39)

Zur Übersetzung

Die Sprichwörter sind so wörtlich wie möglich übersetzt. Wo es nötig ist, wurde eine kurze Er-klärung hinzugefügt. Wo diese ErEr-klärung ein Zitat ist, wird dies angegeben. Für jedes Sprichwort werden alle Länder und Sprachen angeführt, in denen ich es gefunden habe. Insgesamt stehen in dieser Sammlung ungefähr vierzehnhundert eu-ropäische Sprichwörter über Frauen. Der Index im Anhang gibt mehr Quellen und Fundstellen an, weil dasselbe Sprichwort in vielen verschiede-nen Sammlungen, Ländern und Zeiten angetrof-fen wurde und es manchmal auch aus verschiede-nen mündlichen Überlieferungen stammte.

(40)

Länder:

Bel = Belgien; Dän = Dänemark; D = Deutschland; Fra = Frankreich; Eng = England; Gri - Griechen-land; Ir = IrGriechen-land; It = Italien; Lux = Luxemburg; Nied = Niederlande; Port = Portugal; Spa = Spani-en

Andere Abkürzungen:

(41)

TEIL I

(42)

I. Mädchen

d) Jungfräulichkeit, Worte und Zeit kommen nicht wieder zurück.

(2) Wo Mädchen sind, gibt es keine Spinnweben. (Kat)

(3a) Man kann eher auf einen Sack Flöhe aufpas-sen als auf ein Dutzend junge Mädchen. (Dän, D, 1t, N it-ill

(b) Ein Mädchen, ein Weinberg und ein Bohnen-feld sind schwer zu bewachen. (Port)

(4) Viele Mädchen und ein großer Garten verder-ben den besten Hof. <D)

(5) Eine Hundeschnauze und Mädchenknie sind immer kalt. (Eng)

(6) Wenn die Birne reif ist, fällt sie ab. (D, Fra, fnv.s,

Nied, Fla)

<7a) Äpfel zu Ostern und Mädchen über dreißig schmecken nicht mehr. (D, Fra, Lux)

(b) Frisches Gemüse und junge Mädchen braucht man nicht einzupökeln. (Fries)

(c) Gurken sind wie Jungfrauen, sie sollten nicht zu lange aufbewahrt werden. (Nied)

(43)

(8) Eine Jungfrau verbrennt sich nicht gern. (Fla) (9) Jungfern und Gläser schweben in steter Ge-fahr. (D, Fra)

(W) Viele Mädchen sind in großer Not, Weh mir, wie groß ist mein Schmerz, Die Jungfernschaft wiegt schwer wie Blei, Die traurige Blüte. (Nied, Fla)

(l l) Es kostet so viel, die Ehre zu bewahren, sagte die gute Jungfrau. (Nied)

(12) Nimm eine Jungfer von zwanzig und einen Freund von hundert. (Nied)

(13> Wer sein Mädchen, seine Uhr oder sein Ta-schenmesser verleiht, bekommt sie beschädigt zurück. (Nied)

(14) Anna ist als Jungfrau gestorben, weil sie nicht gefragt wurde. (Nied)

äst Jungfrauen wollen immer an den Mann. (Dan) (16) Seufzer von Jungfrauen sind nur Possen. (Nied) (17) Alles Fleisch muß gegessen werden, alle Mädchen geheiratet. (Eng)

(18) Ein sauberes Mädchen wird eine schmutzige Frau. (Eng)

(19) Mädchen soll man sehen und nicht hören.

(44)

(20) Mädchen müssen leise lachen, damit Männer sie nicht hören. (Eng)

(21) Ein Mädchen, das lacht, ist halb erobert. (Eng) (22) Ein Mädchen, das (ein Geschenk) nimmt, gibt sich ganz, (it)

(23) Lachende Mädchen sind Huren oder Klatsch-basen. (Spa)

(24a) Mädchen, die lachen, und Hühner, die gackern, sind keine Schönheiten. (D, Skand, Eng) (b) Pfeifende Mädchen, gackernde Hennen, blökende Kühe sind selten die besten. (Fla) (c) Drei Dinge hat Christus nie gemeint: ein Mädchen, das pfeift, einen Hund, der heult, und eine Henne, die gackert, (ir)

(25) Mädchen, die flöten,

kriegen Jungs mit Moneten. (Nied)

(26) Wenn Mädchen pfeifen, weint die Heilige Jungfrau, (l.ux, Fra)

(27) Mädchen, wie man sie erzogen hat, Flachs, wie er gesponnen ist. (Fra, Spa)

(28) Schlaue Mädchen haben ein Nein, das ja sagt.

(Eng, 1t)

(29a) Ein oft gesehenes Mädchen und ein oft ge-tragenes Kleid werden verschmäht und sind aus der Mode. (Eng)

(45)

(30) Der Mantel des Mädchens läßt die Nachbars-frauen tuscheln. (Kat)

[= sie ist auf der Straße, was sich nicht gehört, oder: sie könnte unter dem Mantel schwanger sein.]

(31) Wenn Nacktsein Mode wäre, trüge kein Mädchen ein Hemd. (D)

(32) Mädchen und gute Gänse gehen zeitig nach Hause. (Lux)

(33) Mädchen sind am frömmsten [auch: beten am liebsten], wenn sie in den Spiegel gucken. (D) (34) Mädchen müssen folgsam sein, um einen Mann zu kriegen. (Eng)

(35) Wenn sie nicht mehr alles ihrer Mutter sagen, muß man Mädchen im Auge behalten. (Lux) (36) Haare und Jungfrauen sind oft Schwindel. (Spa)

(37) Wenn ein Mädchen die Tür offen läßt, kriegt die Katze die Schuld.

(38) An einem Mädchen und einem Weinstock sieht man nichts, bis sie den Rock hochziehen.

iSpa)

(39) Ein verständiges Mädchen richtet erst ihren Hintern und dann ihren Kopf. (Spa)

(46)

(41) Es gibt mehr Mädchen als Kirchen. (Fries) (42) Auf dem Eis hat man alles gemeinsam, wer kein Mädchen hat, wählt sich eins. (Nied)

(43) Eine junge Frau und ein Mühlenrad, daran fehlt gewöhnlich was. (Nied)

(44) Krieg ich keinen Kerl, lasse ich mir einen backen, sagte das Mädchen. (Nied)

(45) Alle Mädchen sind verrückt, bis sie verheira-tet sind. (Eng)

(46) Ein Mädchen ist nur die Spitze eines Doms, aber wer sich daran sticht, ist verloren. (Spa) (47) Bei jungen Mädchen und altem Wein

vergißt man sein Latein. (Lux)

(48) Ein reicher Mann ist nie zu alt für ein Mädchen.

(49a) Auf einen alten Mann gehört ein junges Mädchen. (Grie)

(b) Ein alter Bock mag gern ein grünes Blatt. (Fries)

(50) Der Herr sei gepriesen für seine Gnade, sagte das Mädchen, als sie in den Armen des Pastors lag. (Dän)

(47)

(52) Man muß alles probieren, sprach das Mädchen, als sie heiratete. <Dän)

(53) Ein kurzer Tanz ist schnell vorbei, sagte das Mädchen, das nicht gefragt wurde. (Dan)

(54) Wenn das Mädchen geht [heiratet], bleiben der Schmerz und der schmal gefaltete Kragen zurück. (Spa)

(55) Das sittsame Mädchen macht die beste Partie. (Kat)

(56) Wenn der Finger beringt ist, ist das Mädchen besetzt. (Dun)

(57) Steine und Mädchen, [am besten] unbehaart. (Spa)

(58) Der letzte Freier bekommt das Mädchen, (ir) (59) Ein Pferd, das stürmen will

ein Bauer, der eine Fahne trägt und ein Mädchen, das heiraten will, sind nicht aufzuhalten. (Nied)

(48)

II. Frau

d) Es hat drei gute Frauen gegeben: Die erste ist aus der Welt geloffen, die zweite ist im Rhein ver-soffen, die dritte sucht man noch. (D)

<2) Wenn eine Frau einen Schritt aus dem Haus tut, entfernt sie sich hundert Schritte von ihrer

Ehre. (Nieä, Fla)

(3) Eine Frau sollte nur dreimal das Haus verlas-sen: wenn sie getauft, geheiratet und begraben wird. (En%)

<4a) Eine gute Frau und eine gute Katze bleiben zu-haus. (Eng)

(b) Frauen und Katzen ins Haus, Männer und Hunde auf die Straße. (Kat, Eng, Spa)

(c) Mann und Hund machen die Runde, Frau und Kaninchen müssen im Haus bleiben. (Nied, Fla)

(5) Die besten Kühe stehen im Stall, die schlech-ten findet man überall. (D,

(6) Frauen und Öfen bleiben im Haus, n»

(7) (Leute mit) gebrochenen Beinen und ehrbare Frauen müssen Stuhl und Kammer hüten. (Nied, o,

(49)

(Sa) Die Frau und das Huhn, den ganzen Tag zu-haus. (Spa)

(b) Frauen und Hennen, wenn sie zu weit wegge-hen, gehen sie irre. (Port)

<9) Frauen und Schafe muß man früh nach Hause bringen. (Port)

(W) Ordentliche Frauen und Gänse gehen recht-zeitig nach Hause. (N led)

(il) Eine Dame und ein Windhund, ins Bett oder in den Korb.

(12) Die schlechte Frau ruft die Kirchenglocke, die gute befindet sich im Haus.

(13) Eine Frau, die viel ausgeht, macht aus ihrem Haus einen Misthaufen. (Kat, spa)

(14) Hasen fängt man mit der Hand, Narren mit Lobreden, Frauen mit Gold. <o>

(15) Geizige Frau, reiche Frau, (it)

(16) Nichts ist unleidlicher als eine reiche Frau. (Lat, It)

(17) Die Frau, in der Kirche eine Heilige; ein Engel auf der Straße; eine Ziege auf dem Feld; eine Elster im Haus. (Spa)

[Varianten: Frauen sind Teufel in der Küche, Af-fen im Bett (Eng);

(50)

(18) Die Frau hat das Aussehen eines Engels, das

Herz einer Schlange, den Verstand eines Esels. (D)

(19) Die bei der Tür lächelt, schimpft in der

Küche, (ir)

(20) Die in der Öffentlichkeit küßt, schlägt oft im

Haus, (ir)

(21) Manche Frau ist draußen ein Pfau und

drin-nen eine Sau. (Dän, D)

(22) Eine Frau, die viel trinkt, bezahlt spät dafür.

(Spa. Port)

(23) Eine betrunkene Frau ist eine Schande, (ir) (24) Frauen und Wein haben ihr eigenes Gift. (Fra, Spa)

(25) Von Frau und Wein fällt der Mann ins

Deliri-um. (Eng, It, Lat, Spa)

(26) Wein und Frauen machen die Welt verrückt. (D)

(27) Eine Frau erkennt man an ihrem Gang und

ihrem Trinken. (En$)

(28) Das Spiel, die Frau, der Wein ruinieren den

Mann lachend. (it>

(29) Eine junge Frau und ein alter Wein

(51)

(30) Vier Dinge bringen einen Mann aus der Bahn: Frauen, Tabak, Karten und Wein. (Eng, n, Spa) (31) Es werden mehr Lügen über Wein und Zigar-ren erzählt, als über alles andere - mit Ausnahme von Frauen und Pferden. (Eng)

(32) Sechs Männer geben einem Arzt weniger zu tun als eine Frau. (Spa)

(33) Frauen sind dreizehn Monate im Jahr krank.

(W

(34) Wenn es Frauen gutgeht, haben sie doch we-nigstens Migräne, (it)

(35) Ein Haus ohne Frau ist eine Laterne ohne Licht, ein Schiff ohne Steuerrad. (Dan)

(36) Eine Frau im Haus bedeutet Reichtum; eine Frau mit Humor Segen, (h)

(37) Der beste Humor kommt aus der Küche, (ir) (38) Wenn du eine Frau suchst, laß deine Augen zu Hause, aber nimm beide Ohren mit. (in

(39) Die züchtige Frau hat an Gott genug. (D, spa) (40) Die Frau, nichts ist schlimmer und nichts so gut. (Lat)

(52)

(43) Frauen sind ohne Nachdenken weise, mit Nachdenken Narren, (h, Eng)

(44) Eine kluge Frau ist ein unbezahlbarer Schatz. (Grie)

(45) Geistreiche Frauen sind eine angenehme Ge-sellschaft. (Eng)

(46) Frauen fehlt es nie an Tränen. (D)

(47) Die Frau lacht, wann sie kann, und weint, wann sie will. (Eng, Fra, Lux, Port)

(48) Eine Frau hat Ärger, eine Frau hat Schmerz, eine Frau ist krank, wann immer sie es will. (Fra, it) <49a) Frauentränen und Hundehinken sind nicht

echt. (Spa>

(b) Tränen von Frauen, das Hinken von Hunden und Ostwind dauern keine drei Tage. (Nied) (50) Sommerregen und Frauentränen trocknen

Schnell. (Kat, Fra, Fries)

(51) Es ist genauso schlimm, eine Frau weinen, wie eine Gans barfuß gehen zu sehen. (Eng, spa) (52) Frauen haben drei Arten von Tränen: vor Ärger, vor Ungeduld und aus Betrug.

Die Frauen haben das Weinen und das La-chen in derselben Tasche. (D)

(53)

r55) Das Schlimmste des Mannes ist besser als das Beste der Frau. (Grie, Nied)

(56) Keine Frau zu den Männern, keine Lunte an die heißen Kohlen. (Kat)

(57) Drei Merkmale haben Frauen: unbekümmert lügen, pinkeln, wo sie wollen, weinen ohne Grund. (Spa)

(58) Ein Mann aus Stroh ist mehr wert als eine Frau aus Gold, dt, Fra)

(59) Die Frau und die Sardine, je kleiner desto fei-ner. (Spa)

(60) Kleine Frau, großes Unheil. (Spa)

(61) Ein kleines Haus, gut gefüllt, ein kleines Feld, gut bearbeitet, und eine kleine gutwillige Frau.

(Eng)

(62) Eine sehr kleine Frau, immer gefällig. (Spa) (63) Drei Dinge sind klein am besten: ein Bienen-korb, ein Schaf, eine Frau, (ir)

<64) Wenn du heiraten willst, dann such eine dün-ne und saubere Frau, schmutzig und dick wird sie von allein. (Kat, spa)

(65) Wäre eine Frau so klein als gut, könnte sie aus einer Erbsenschale ihr Kleid machen, (in

(54)

(67) Frauen sind so süß wie Zucker, aber auch so raffiniert. (Lux)

(68) Frauen und Brücken [auch: Schiffe/Wasser-mühlen] könnten immer besser sein. (Eng, Nied) (69) Eine Frau mußt du am Montag und nicht am Sonntag aussuchen. (D, Eng)

(70) Eine gute Frau ist ohne Kopf. (Nied, Fla)

(55)

III. Ehefrau

(l) Hochzeit, grausige Zeit. (D, Niai)

<2) Stricken und stopfen, stricken und stopfen, wenn ein Mann heiratet, beginnt sein Elend.

(Eng)

(3) Die Ehelosigkeit ist Freiheit, die Ehe eine Kette: wähle mein Vögelchen eins von beiden.

<4a) Wer heiratet, bekommt einen Klotz ans Bein.

(Fries)

(b) Die Frau ist wie eine Krawatte, erst findet man sie schön, dann hat man sie am Hals. (Lux) (S) Die Ehe ist wie eine Aalreuse: Wer darin sitzt, will heraus, wer draußen ist, will hinein. (Dan) (6a) Hast du eine Frau, hast du Krieg. (Fra)

(b) Wer eine Frau hat, hat einen Feind. (Spa) (c) Liebe deinen Mann wie einen Freund, fürchte ihn wie einen Feind. (Kat)

(7) Suche nie eine Frau, bevor du ein Haus [Eng: und ein Feuer] hast, um sie dort hineinzusetzen.

(F.n$, Fra)

(8) Keine Hochzeit ohne Frau. <spa)

(56)

(10) Die Hochzeit wurde für den Mann gemacht, aber die Frau wurde für die Hochzeit gemacht.

(Eng)

(11) Drei Dinge, ohne die ein Mann nicht sein kann: eine Katze, ein Ofen und eine Frau, (ir) (12) Eine betrübte Braut wird eine glückliche Frau. (D, Eng, Fra, Nied)

(13) Die Perlen, die die Braut an ihrem Hochzeits-tag trägt, sind die Tränen, die sie noch vergießen wird. (Spa)

(14) Ein Brautkleid ist manchmal mit Trauerstoff gefüttert. (Friet)

(15) Bei der Hochzeit ißt die Braut am wenigsten. (Kat)

(16) Wenn die Braut in der Scheuer ist, hören die Versprechungen auf. (Nied)

(17) Die Frau weint vor der Hochzeit, der Mann danach. (Lux)

(18) Wenn die Braut an den Mann gebracht ist, will ich daran [oder: kommen Schwiegersöhne].

(Fra, It, Nied, Spa)

(19) Der glücklichen Braut fällt Regen in den Schoß. (NieJ, l»

(57)

(20) Soviel Regen am Hochzeitstag, soviel Prügel danach. (Eng)

(21) Glücklich die Braut, auf die die Sonne scheint, und die Leiche, auf die es regnet. (Eng)

(22) Griechische Frauen zählen (ihr Lebensalter) ab ihrem Hochzeitstag, nicht ab ihrem Geburts-tag. (<,rii>t

(23) Die Frau heiratet, der Mann wird trauern. [= sie wird sein Tod]. (Spa)

(24) Wer schnell heiratet, hat viel Zeit, um es zu bereuen. (Eng, Fra, m

(25) Wer früh heiratet, hat lange Freude daran. (Fra)

(26) Spät geheiratet, schlecht geheiratet. (Fra, Spa) (27 a) Eine junge Frau ist der Sarg für einen alten

Mann. (Dän)

(b) Eine junge Frau ist für einen alten Mann das Postpferd zu seinem Grab. (i)>

(28) Zu viele Kleiderfrauen verderben das Braut-kleid. (Eng)

(29) Der Mann heiratet, wann er will, die Frau, wann sie kann. (Spat

Hände vom Tisch, das Fleisch ist verkauft.

(Nied)

(58)

(31) Ohne Frauen leben heißt, eine schwierige Nuß knacken. (Lux)

(32) Wer es ein Jahr gut haben will, der nehme eine Frau. (Fra, Fla)

(33) In den Krieg ziehen, das Meer befahren und heiraten ist niemandem zu raten. (Spa)

(34) [Die Ehe verändert einen Mann so, daß] die Frau, die ihn veränderte, jammert, daß er über-haupt nicht mehr der Mann ist, den sie geheiratet hat. (ir)

(35) Die meisten Iren haben ihr Leben lang diesel-be Ehegattin, adiesel-ber sie ist nicht dieseldiesel-be Frau, (fr) (36) Einer verheirateten Frau gehört nichts, außer ihrem Brautkleid und ihrem Schleier. (E/i

(37) Frauen - die armen Geschöpfe, Gott segne sie - heiraten, weil sie zu schüchtern sind, um nein zu sagen, (h)

(38) Es herrscht schönes Wetter, wo Tassen und Schüsseln ganz sind.

<39) Die Melone und die Ehe, eine Frage des Glücks. (Kat, Fra)

(40) In der Ehe müssen beide ein Auge zudrücken. (Nied)

(59)

142) Mann, schaue nicht (nach anderen), Frau sei

blind. (Spa)

(43) Eine stumme Frau und ein tauber Mann,

eine Ehe, die gelingen kann. <ID

(44) Soll die Ehe lang bestahn,

sei blind die Frau und taub der Mann. (D, LUX)

(45) Eine Frau, die heiratet, muß zweierlei haben:

die Schnauze eines Schweines und den Rücken ei-nes Esels, (it)

(46) Die unter einer Decke schlafen, lernen auch

mit einem Mund zu sprechen. (Nled)

(47) Eine Frau mit einem sonnigen Gesicht - für

ihren Mann ist es nie Nacht. (Fra)

(48) Eine Frau ohne Mann ist eine Frau ohne Seele. (Nied)

(49) Ein Mann ohne Frau ist eine Küche ohne

Feu-er, ein Schiff ohne Kiel, ein Leib ohne Seele. (Nied)

(50) Ein Mann ohne Frau,

ein Hemd ohne Ärmel. (Fries)

(51) Die Frau ist die Seife des Mannes. (Fra)

(52) Nimm nicht die Frau mit einem Fehler, nimm

die mit zweien. (Eng)

(53) Das Zweitbeste nach keiner Frau ist eine gute

(60)

(54) Ein jeder ehrliche Mann ist Prinz in seiner Familie,

und wen er zur Herrin macht, die ist Königin. (Niai)

(55) Das beste Stück im Haushalt ist eine gute und

gefügige Frau. (Fries, Nied)

(56) Wer seine Frau verzuckert, wird eine süße Frau bekommen.

(57) Wenn der Mann wahrhaftig und lieb ist, vergißt die Frau ihr eigenes Blut. (Nied)

(58) Das gut umsorgte Schaf macht aus seinem Schwanz einen Mantel. (Spa)

(59) Heiraten, heiraten und wer herrscht im Haus?

(Spa)

(60) Die Frau ist selten gut, aber die gute ist eine Krone wert. (Fra, Lat)

(61) Sie ist eine gute Frau, aber sie hat ihre Stiefel noch an. 0r)

(62) Frauen sind wie Schuhe, wenn man sie lange trägt, werden sie Pantoffeln. (D)

(63) Wehe dem, der den Rat seiner guten Frau nicht befolgt, (h)

(61)

(65) Eine schlechte Frau nimmt jedermanns Rat an, nur nicht den ihres Mannes, (h)

(66) Das größte Unglück oder Glück für einen Mann ist eine Frau. (D, Eng, Fra, Grie)

(67) Ist sie schlecht verheiratet, weiht sie sich Gott, ist sie gut verheiratet, hat sie ihn nicht nötig. (Spa>

(68) Eine gute Frau betet nur ein Vaterunser. (Dän) (69) Eine gute Frau macht aus einem Achtziger einen Vierziger, eine schlechte Frau aus einem Vierziger einen Achtziger. (D)

(70) Mit einer guten Frau kommt man gegen jedes Übel an. (D, Grie, spa)

(71) Laß mich deine Frau sehen, und ich werde dir sagen, was für einen Mann sie hat. (Kat, Eng, Fra, ir, Spa)

(72) Am Tisch und im Bett gehört die rechte Seite dem Mann. (Kat, Fra)

(73) Deine Frau und die Soße an die rechte Hand. [= rechte Seite] (Spa)

(74) Ein Mann kann sich an der Schulter seiner Frau ausweinen, (h)

(62)

(76) Der Friede im Haus ist der beste Geldkoffer. (Nied)

(77) Ein zufriedener Mann, ein Segen für die Frau.

(drie)

(78) Ein wieherndes Pferd und eine seufzende Frau

lassen ihren Herrn selten im Stich. (Eng)

(79) Wer keine Frau hat, kleidet sie gut, wer kein

Kind hat, erzieht es gut. (Eng, it)

(80) Die Frau eines Handwerkers ist eine halbe

Da-me. (Kat, f ra)

(81) Die Frau baut das Haus oder macht es zu

Staub. (Nied, Uä)

(82) Es gibt nur eine schlechte (auch: gute) Frau in

der Welt, und jeder denkt, daß er sie hat. (Dan, Eng)

(83) Eine schamlose Frau bewirkt, daß der Kopf

ihres Mannes der Menge ins Auge fällt, (ir)

(84) Eine schlechte Frau, die ihrem Mann keinen

Rausch vergibt. (Dan)

(85) Ein Kneipengänger und eine Frau, die oft

nicht zuhause ist,

ihr Haus wird eine Hölle, und ihr Leben geht schief. (Fries, Ir)

(86) Eine schlechte Frau sieht lieber die Ferse statt

die Zehen ihres Mannes heimwärts gerichtet.

(63)

(87) Eine schlechte Frau, eine dauernde Qual. (D,

Fra, It, Spa)

(88) Besser gut gehängt als schlecht geheiratet. (Dän)

(89a) Eine große Mitgift ist ein Bett voller

Brom-beersträucher. (Eng)

(b) Heirate dein Geld, deine Frau überlebt dich.

(ir)

(90) Neue Frau, neues Silber. (Fra)

(9ia> Wer das Fellchen um des Geldes willen

hei-ratet, verliert das Geld und behält das Fellchen.

(Nied)

(h) Wer einen Griesgram wegen seiner

Spar-büchse heiratet, verliert die SparSpar-büchse und behält den Griesgram. (Fries)

(92) Eine verführerische Frau und eine Hintertür,

dadurch wird ein reicher Mann arm.

(93) Eine boshafte Frau ist eine Mauer ums Haus. (Lux)

(94) Das größte Glück für jeden Mann,

ist eine Frau, die sparen kann. (Lux, Nied)

(95) Eine junge Frau, frisches Brot und grünes

Holz richten ein Haus zugrunde. (Fla)

(96) Eine Verlobte - Milch,

(64)

(97) Die erste Frau, die Ehe; die zweite, Freundschaft;

die dritte, ein Schurkenstreich. (Spa) (98) Die erste Frau ist ein Schuh,

die zweite ein Gewand, die dritte ein Hut. (Grie)

(99) Nicke keiner verheirateten Frau zu. (Spa) (100) Wer mit einer verheirateten Frau anbändelt, verpfändet sein Leben. (Spa)

lion Die verheiratete (gute) Frau ist zufrieden mit ihrem Mann. (D, Lat, spa)

(102) Die Frau eines anderen küssen oder sein Messer abwischen, zwei undankbare Beschäfti-gungen. (Eng)

(I03a) Eine Frau und eine Schiebekarre verleiht man nicht. (Lux)

(h> Pferd, Frau und Schwert werden nicht ver-liehen. (Eng, Fries, Port)

(104) Über den, der sich von seiner ersten Frau scheiden läßt, weint der Altar heiße Tränen. (D) (105) Eine Ehefrau beschert einem zwei gute Tage: ihren Hochzeitstag und ihren Sterbetag. (Eng) (106) Die Trauer über deine gestorbene Frau dauert

bis Zur Tür. (Kat, Fries, It)

(65)

(W8) Besser eine Frau begraben, als sie heiraten.

(Grie)

(109) Wem Gott helfen will, dessen Frau stirbt.

(Fra)

(HO) Gute Frauen sind begraben worden. (Spa) d 1 1) Tote Frau, Geld in die Kasse. (Kat, Eng, Fra) (112) Deine tote Gans liefert was zu essen, deine

tote Frau den Himmel auf Erden. (Spa)

d i . i ) Der Tod von Frauen und das Leben von

Schafen macht Männer reich. (E

d 14) Wem die Frauen gut abgehen und die Bienen

gut stehn, wird schnell reich. (D)

(i 15) Frauen sind ein Viertagefieber, von dem dich

nur der Tod erlöst. (D)

(116) Eine Frau zu haben ist schlimm, sie zu

ver-lieren noch schlimmer. (Dam

(117) Mache aus dem Vergnügen nie eine

Schufte-rei, sagte der Mann, als er das Grab seiner Frau nur drei Fuß tief grub, (h)

d 18) Jedes kleine bißchen hilft, sagte der Schiffer,

und warf seine Frau über Bord. (Fries, Nied)

(l 19) Jeder für sich und Gott für uns alle, sagte der

(66)

f720; Ein Fest, auf dem nichts kaputt geht, taugt nichts, sagte die Frau, als ihr Mann sein Genick brach. (Dän)

(121) Es übertrifft meine Erwartungen, sagte der Bauer, meine Frau hat sich das Genick gebrochen.

(Fries)

(122) Das räumt auf, sagte Gretchen, als ihr Mann starb.

(123) Heirate eine Frau aus den Bergen, und du heiratest den Berg, (in

(124) Heirate am besten eine Frau aus der Nach-barschaft. (Grie)

(125) Pastoren haben ein böses Weib und einen Haufen Kinder. (Nied)

(126) Die Frau eines Diebs lacht nicht immer. (Fla) (127) Ein Spaß ist ein Spaß, sagte der Bauer und kitzelte seine Frau mit der Heugabel. (Fries)

(728) Bedecke sie, bedecke sie, sagte der Mann sei-ner Frau; warum sollte ich sie bedecken, ich habe sie nicht gestohlen, sagte sie und saß mit hochge-zogenem Rock auf den Knien. (Nied)

(67)

(131) Der Mann macht die Frau, und die Frau macht den Mann. (Kat, Fra)

(132) Das Huhn fliegt nicht weit, es sei denn, daß der Hahn mitfliegt. (Dan)

(133) Frauen und Tauben klagen, kehren aber im-mer zu ihrem Nest zurück. (Spa)

(134) Wenn ein Mann seiner Frau zuprostet, kann alles gut sein,

(68)

IV. Mutter

<i) Alle Mütter auf der Welt sind gleich. <it) (2) Wer eine Mutter hat, hat eine Freundin. (Kat) <3) Mutter, sicher; Vater, vielleicht. (Kat)

(4) Es gibt wenige wie deinen Vater, niemanden wie deine Mutter. (Dän)

(5) Von allen Parfüms riecht die Mutter am be-sten. (Grie)

(6) Die Schönheit einer Mutter sitzt in ihrem Her-zen. (Ir)

(7) Mutterliebe wird nie alt. (D, Niai)

(8) Liebe von deiner Mutter, Hilfe von deiner Ehe-frau, at)

(9) Gib deine Liebe deiner Frau, deine Geheimnis-se deiner Mutter, (h)

(69)

(lia) Wann immer du über Frauen sprichst, denk an deine Mutter. <spa)

(b) Wer schlecht über Frauen spricht, weiß nicht, wer seine Mutter war. (Grie)

(12) Sprich mit keiner anderen Frau als mit deiner Mutter, denn vielfältig ist der Schaden, den Frau-en anrichtFrau-en. (Grie)

(I3a) Selbst wenn eine Mutterhand arm ist, so hält sich dich doch warm. (Nied)

(b> Eine arme Mutter kümmert sich wärmer um dich als ein reicher Vater.

(I4a> Wie die Mutter so die Tochter. (Dän, D, Eng, Fra,

Eng)

(b) Eine mitleidige Mutter erzieht eine

schmutzi-ge Tochter. (D, Eng, Fra, h, It, Nied, Spa)

(c) Flinke Mütter, träge Töchter. (Eng, Nied, Port, Scho) (15) Die schwarze Henne legt weiße Eier, aber eine schmutzige Mutter zieht selten reinliche Töchter auf. (Nied)

(16) Das Närrischste, was es gibt, ist eine Mutter mit ihrem ersten Kind. (Nied)

(17) Kinder sind Mutters bestes Spielzeug. (Dän) (I8a) In den Augen seiner Mutter ist jedes Entchen

ein Schwan. (Lux)

(70)

(19) Auch der Mistkäfer ist schön in den Augen

seiner Mutter, (it)

(20) Jede Mutter denkt, daß über ihrem Kind die

Sonne aufgeht, (in

(21) Das Kind folgt der Mutter, die es geboren hat. (Eng)

(22) Auf Mutters Schoß werden Kinder groß. (D) (23) Alle Zweige eines Baumes gleichen einander

wie Mutter und Tochter, dt)

(24) Ein schlechter Baum trägt keine guten Äpfel. (Dän)

(25) Muttersöhnchen werden Maulhelden. (Eng) (26) Eine Hure die Mutter, eine Hure die Tochter,

eine Hure die Decke, die sie bedeckt. (Spa)

(27) Ein ungezogenes Kind muß man kräftig

wie-gen. (Dän)

(28) Die Mutter hat das Sagen. (Ni

(29) Die gute Mutter sagt nicht: Willst du?

[son-dern gibt]. (Eng,Fra)

(30) Eine Unze Mutter ist eine Tonne Priester wert. (Spa)

(31) Manche sehen an der Wiege, daß das Kind

(71)

(32) Wer dem Kind die Nase wischt, küßt die

Mut-ter auf die Wange. (Kat, D, spa)

(33) Wer das Kind bei der Hand nimmt, ergreift

das Herz der Mutter. (Dän)

(34) Wenn du die Mutter liebst, liebst du ihre

Nachkommen, (ir)

(3Sa) Wer die Tochter haben will, muß die Mutter

gewinnen. (Dän, D, Eng, Fra, Fries, It, Nied, Spa)

(b) Der Mutter schenk ich,

an die Tochter denk ich. (D)

(36a) Wenn du eine Frau wählst, schau zuerst auf

die Mutter. (Dän)

<b) Wähle deine Trauben aus einem guten

Wein-berg und die Tochter einer guten Mutter. (lt)

(37) Wer den Apfel will, zieht den Zweig herunter,

wer die Tochter will, liebkost die Mutter. <D>

(38) Wer mir die Mutter nicht geben will, gibt mir

die Tochter. (it>

(39) Der eine hat Lust auf die Mutter, der andere

auf die Tochter, und so kommen sie beide an den Mann. (Nied)

(40) In Spanien genügt es nicht, Mutter zu sein. (Spa)

(41) Was die Sau tut, müssen die Ferkel bezahlen. (Nied)

(72)

(43) Man kann Sorgen nicht wiegen, aber manche Mutter hat ein schweres Herz. (Ir)

(44) Schlimmer als eine trauernde Mutter ist ein Muttermörder, (jr)

(45) Lieber Gott, gib dem Kind nicht, was die Mut-ter für es befürchtet. (Grie)

(46) Nichts ist so traurig wie eine Mutter ohne ih-re Kinder. (Ir)

(47) Eine Mutter kann sich um die Nöte von zwölf Kindern kümmern, aber umgekehrt nicht. (Lux) (48) Weinende Kinder machen singende Mütter, singende Kinder machen weinende Mütter. (Nied, Fla)

(49) Mütter lehren Kinder sprechen, Kinder lehren Mütter schweigen. (Nied)

(5()a) Kleine Kinder, kleine Sorgen, große Kinder, große Sorgen. (D, FM, it, Nied)

(h) Kleine Kinder, Kopfschmerzen, große Kin-der, Herzschmerz. (Nied)

(51) Muttersein, das ist Martyrium, (it)

(52) Das Land, das ein Mann (wirklich) kennt, ist seine Mutter. (Spa)

(73)

(54) Halte den Baum in Ehren, der dir Schatten

gibt. (Fries)

(55) Ein reiches Kind sitzt oft auf dem Schoß einer armen Mutter. (Dän)

(56) Ein Mutterherz kann nicht lügen. (57) Wer eine Mutter hat, ißt Kuchen. (Kat)

(58) Eine Mutter weiß, wie sie ein Brötchen backen muß, wenn sie nur Mehl hat. (C,ric>

(59) Wo kann es besser sein als in deiner Mutter Küche? (Fla)

(60) Wer Mutter sagen kann, hat den Mund voll. (Kat)

(61) Kein Essen wie bei Mutter zuhaus. (Eng) (62a) Die beste Freundin eines Jungen ist seine

Mutter, bis ein Mädchen seine beste Freundin

ist. (lr)

(b) Die beste Freundin eines Jungen ist seine Mutter, und kein Band ist stärker als ihr Schür-zenband. an

(63) Jedem sein Vergnügen, sagte der Junge und führte seine Mutter am Seil. (Fries)

(64) Ein Kind, das seine Mutter verloren hat, sein Segen liegt hinter ihm.

Referenties

GERELATEERDE DOCUMENTEN

Beeinflusst durch die vom politischen Esta- blishment unterstützte und dann gescheiterte Kandidatur Hillary Clintons argumentiert der progressive Parteiflügel, dass

(2) Lott ermittelte in vielen Gesprächen mit Chinesen und deutschen China- Experten, was den Besuchern aus Ostasien hier gefällt – und auch, was nicht.. Großes Plus von Doi Tse

Dass dabei das Ver- gnügen nicht immer Selbstzweck sein muss, zeigt ihr Projekt „Zu Tisch, à table“: Benefiz-Essen, bei denen Prominente als Kellner fungieren.. Die Idee dazu

Nach ihrer Ansicht könnte dies auch erklären, warum halluzinierende Menschen meist meinen, männliche Stimmen zu hören: Diese sind für das Gehirn leichter zu erfinden.. -

Waarom een aparte leerstoel voor ‘de geschiedenis van de beeldende kunst van de Nieuwste Tijd?’ Die ‘Nieuwste Tijd’ omvat alweer twee eeuwen, waarin heel veel gebeurd is - zoveel

Es ist die erste Stimme, die es, noch im Bauch der Mutter, hören kann, es ist die Stimme, die es auf dem Weg in das Leben begleitet.. Seit Jahrzehnten weiß man: Schon kurz nach

linearen, kausalen, mechanistischen Denken“, stellt Aigner fest, „und die Sprache ist der Schlüssel für die Zukunft. Es muss eine Abkehr von den alles beherrschenden Termini

[Review of the book Auf der Suche nach der Geschlechtlichkeit: Zugänge, damit Frauen Frau, Männer Mann und Menschen miteinander Mensch werden, A.M.J.M.. Tijdschrift voor