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Die Analyse wird sich von dieser Basis ausgehend, kritisch mit der Konzep- tualisierung von Radikalismus und Extremismus beschäftigen

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Academic year: 2021

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10 ABSTRACT 10.1.1 Zusammenfassung

Radikalismus und Extremismus werden zwar oft verwendet, doch sehen sie sich als Konzepte bzw.

Begriffe beide der Kritik ausgesetzt; dies hat nicht zuletzt damit zu tun, dass ihre Grenzen unklar sind.

Da der Extremismusbegriff durch Behörden und Organisationen die mit Sicherheitsaufgaben zu tun haben genutzt wird, um (potenzielle) Verfassungsfeinde zu markieren, sind klare Definitionen gesell- schaftlich wünschenswert und damit auch ein wichtiges wissenschaftliches Unterfangen.

Bisher ist eine Vielzahl an disparaten Definitionen durch Behörden und Wissenschaft entwickelt wor- den. Eine anerkannte juristische Definition existiert in Deutschland nicht. Die geläufigen Definitionen werden in dieser Doktorarbeit gesammelt und analysiert, um so eine konsensfähige Definition erarbei- ten zu können und das Verhältnis zwischen Radikalismus und Extremismus näher zu bestimmen. Zwei wissenschaftliche Methoden werden hierzu benutzt: die Begriffsanalyse nach Koselleck und die Kon- zeptanalyse nach Sartori. Die Analyse wird sich von dieser Basis ausgehend, kritisch mit der Konzep- tualisierung von Radikalismus und Extremismus beschäftigen. Konsensdefinitionen von Extremismus und Radikalismus zu erarbeiten, ist das Ziel dieser Arbeit. Hierbei dient der Schmidsche Ansatz zur Formulierung einer akademischen Konsensdefinition des Terrorismus als Vorbild.

Zunächst wird eine historiographische Analyse der Begriffe vorgenommen, die auf Kosellecks Be- griffsanalyse zurückgeht. Dabei werden die Etymologie und die alltagssprachliche Verwendung unter die Lupe genommen und wird ein Ausflug in die Begriffsgeschichte unternommen. Die etymologische Beschäftigung mit dem Begriff gibt dabei Auskunft über die Wortherkunft. Die Begriffsgeschichte beleuchtet den sozialen und politischen Kontext der Wortbedeutung und dessen zeitlich-historische Verschiebungen. Insbesondere die nach Koselleck arbeitende Begriffsgeschichte kann belegen, dass Begriffe eine sozial-historische Dimension besitzen und ihre Bedeutungen immer in einem engen Kontext zur (historischen) Wirklichkeit stehen.

Die sozial-historische Dimension der Begriffe wird nachgezeichnet. Die historisch sich entwickelnden Wortbedeutungen belegen, dass Begriffe kontingenzabhängig sind, so dass der Wert der Begriffsanaly- se als alternative politische Theoriebildung sich hier bereits andeutet.

Die sich in verschiedenen Ländern unterschiedlich entwickelnden Wortbedeutungen von Radikalismus und Extremismus werden auf soziale und politische Ereignisse rückbezogen, sie formen künftige Ent- wicklungen in ihren Ländern. Begriffsbedeutungen haben demnach ein eigenständiges Potenzial poli- tischer Machtentfaltung. Gerade an England und Deutschland lassen sich die Machtpotenziale der beiden Begriffe und deren Abhängigkeit von der Sozialgeschichte gut aufzeigen. Dabei wird deutlich, dass die Begriffe Radikalismus und Extremismus sich historisch dadurch unterscheiden, dass der Ra- dikalismusbegriff eng an die Geschehnisse der frühen Bürgerrechtsbewegungen und der Entwicklung der Demokratien gekoppelt ist, während der Extremismus ein moderner Begriff des 20 Jahrhunderts und verbunden mit dem Totalitarismus ist. Der Radikalismus wurde schon früh in den englischen Wortschatz aufgenommen und ist insbesondere mit einer monarchiekritischen Haltung und der Ableh- nung absolutistischer Herrschaftsansprüche verknüpft. Erst viele Jahre später wird der Begriff in den Korpus der deutschen politischen Begriffe gelangen. Auch hier wird der Begriff erst durch die Ent- wicklung einer bürgerrechtlichen Bewegung und ihrer Forderung nach Demokratie und mehr Mitspra- che eingeführt. Der Extremismus ist erst sehr spät in den Korpus politischer Begriffe eingegangen. Die Nutzung des Begriffes geht hauptsächlich mit der Entwicklung totalitärer Massenbewegungen einher.

Im Anschluss werden die Instrumentalisierungskontexte der Begriffe aufgezeigt. Die Machtpotenziali- tät von Radikalismus- und Extremismusbegriff wird anhand ihrer meliorativen bzw. pejorativen Nut- zung dargestellt. Die Begriffe entfalten hier ihre Qualitäten im Rahmen des politischen Meinungs- streits als konkurrierende rhetorische Neubeschreibungen. Die von den verschiedenen Wortnutzern gemachten Neubeschreibungen haben einen soziopolitischen Hintergrund, der sich schon in der Sozi-

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algeschichte belegen ließ und nun deutlich herausgearbeitet wird. Die zeitliche Dimension von Be- grifflichkeit liefert einen wichtigen Hintergrund.

Der durch Koselleck inspirierten Begriffsanalyse folgt die Konzeptanalyse Sartoris. Dabei werden Definitionen aus verschiedenen Kontexten gesammelt und analysiert. Die Sammlung von Definitionen aus Schulbüchern, Lexika und Handbüchern hat zunächst zum Ziel, gesellschaftlich breit bekanntes und allgemein akzeptiertes Wortwissen zu generieren. Die Präsentation von schulischem Alltagswissen ermöglicht es, den Zeitgeist einzufangen, so dass der Begriff im ersten Schritt im Lichte des Geistes einer Epoche präsentiert werden kann. Zeitgeist und Begriff befinden sich in einem letztlich unauflös- baren Verhältnis.

Im Anschluss folgt die Sammlung wissenschaftlicher Definitionen, wobei wissenschaftspolitisches Spezialwissen aus recht verschiedenen Fächerkontexten (hauptsächlich Politikwissenschaft, Rechts- wissenschaft, Kriminologie, Soziologie und Geschichtswissenschaft) generiert wird, um ein breites Spektrum an spezialwissenschaftlichem Wortwissen zu versammeln. Die versammelten Definitionen werden zunächst einer Gesamtschau unterzogen. Die Gesamtschau ermöglicht es, definitorische Be- zugspunkte zu identifizieren. Nach dieser ersten, analytischen Annäherung, werden Definitionsmatri- zen erstellt. Die Definitionen werden anhand der identifizierten Bezugspunkte, den sozialen Formen, auf die sich die Definitionen beziehen und den Strukturmerkmalen geordnet, so dass eine eigenständi- ge, konsensfähige Definition von Radikalismus und Extremismus in Hinblick auf die extensionale und intensionale Dimension erfolgen kann.

Bei Auflistung der Strukturmerkmale innerhalb der versammelten Definitionen wird deutlich, dass eine immense Bandbreite an Begriffsverständnissen existiert und dies mit der hohen Anzahl an Struk- turmerkmalen zusammenhängt. Der hohen Bandbreite an Definitionen wird methodisch dadurch be- gegnet, dass das semantische Feld erörtert wird, so dass der semantische Begriffskontext deutlich wird, wie durch Sartori empfohlen wurde. Zu diesem Zweck werden Begriffssammlungen anderer Wissenschaftler herangezogen, die davon ausgehen, dass ihre Sammlungen das semantische Feld von Extremismus bzw. Radikalismus abstecken. Es wird geprüft welche Verbindungen zwischen den ande- ren Begriffen des semantischen Feldes bestehen, mit denen sich die hier untersuchten Konzepten von Radikalismus und Extremismus sich festmachen lassen.

Der große Posten an Strukturmerkmalen hat jedoch auch mit den disziplinären Kontexten zu tun, in deren Rahmen die Begriffsfestlegungen erfolgen. Die Theorierahmenabhängigkeit wird untersucht.

Von Sartori wird angenommen, dass das wissenschaftliche Verständnis eines Begriffes auch durch den Theorierahmen bestimmt ist. Der hohen Bandbreite an Definitionen wird laut Sartori auch dadurch begegnet, dass die Theorierahmen und ihre Auswirkungen auf Definitionen untersucht werden. Die verschiedenen Theorierahmen die in der Extremismusforschung existieren, werden deshalb ebenfalls aufgezeigt, so dass die theoriekontextabhängige Begriffsbedeutung nachgezeichnet werden kann. Eine Analyse der wichtigsten disziplinären und theoretischen Kontexte wird zu diesem Zweck unternom- men. Neben den theoretischen Kontexten steht der politische Kontext, der die amtlichen Begriffsle- gungen erklären kann. Demnach ist die sozialpolitische Gegenwartsgeschichte Deutschlands ein wich- tiger Hintergrund zum Verständnis amtlicher Begriffsbildungen. Deshalb wird auf die Nachkriegsge- schichte Deutschlands und die wichtigsten Aspekte der Inneren Sicherheit Deutschlands kurz einge- gangen, so dass die amtlichen Begriffsbildungen nachvollziehbar werden und Abweichungen zum wissenschaftlichen Kontext erklärbar werden.

Zuletzt werden zwei Konsensdefinition erarbeitet, die sich auf die begriffs- und konzeptanalytische Vorarbeit berufen können.

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10.1.2 Abstract

Radicalism and Extremism are words frequently used, but as concepts or terms, they are contested.

This, in part, can be explained by the fact, that their meanings are somehow fuzzy. The term extrem- ism is, in the German context, used by authorities and government agencies that have mandates to ensure public safety. They use it to mark the enemies of the constitution –which makes a clear defini- tion important. Over many decades, a large number of definitions has been developed by authorities and academics. Nevertheless a legal definition that is generally accepted is still lacking in Germany. In this doctoral thesis, many definitions have been brought together and analyzed, in order to differentiate between radicalism and extremism. Two scientific methods have been utilised in order to achieve this goal: the terminological analysis method introduced by Koselleck and the conceptual analysis method proposed by Sartori. On the basis of these two approaches, one more historical, the other more com- parative, this thesis critically reviews radicalism and extremism. The goal of the thesis is, to develop two consensus definitions of radicalism and extremism respectively. The academic consensus defini- tion of terrorism, that Schmid developed between 1984 and 2011, serves as role model and example.

In a first step, the two different methodologies are explained. The historical term analysis, developed by Koselleck, is used in order to analyse the change of meanings of a term over time. The analytical concept analysis, developed by Sartori, is used in order to generate lexical competence of a concept by comparing it with neighouring concepts, so that it is possible to highlight the scope of its contempo- rary meaning.

Kosellecks historical term analysis starts with the description of the etymological aspects of that term and its everyday use. Then, the historical periods when these terms were used are explored and the meanings of these two concepts radicalism and extremism in the different time periods and socio- political environments are analyzed. The historical term analysis focuses on the social and the political contexts of a term and related shifts of meaning. Especially Kosellecks history-oriented method makes very clear that concepts have a social-historical dimension and that the meanings of a concept are al- ways linked to the past reality in which it was situated and used. In this thesis, the concepts’ places in social history are explored. The historical evolution of word-meanings make clear that concepts are subject to circumstance or contingency. This shows the value of historical term analysis as an alterna- tive method for the development of political theory.

The meaning of the concepts radicalism and extremism has evolved differently, depending on different social and political developments in the countries analyzed. This has also impacted on the terms sub- sequent meanings, reflecting political power constellations in different periods of time. Comparing the developments in England and Germany show the interplay between political power and social history.

The analysis makes clear that, historically, radicalism is primarily linked to the 19th century civil rights movement, while extremism is a more modern concept that developed only in the 20th century in the context of totalitarianism.

Radicalism found its place in the English word pool of political concepts early and is deeply connected to an antimonarchic attitude and the rejection of absolutistic claims to power. Only many years later, the concept of radicalism enters the German word pool of political concepts. Here as well, the concept of radicalism is connected to a civil rights movement and its claim for voice in the political process and the fight for greater democratic rights. Extremism on the other hand, is mostly connected to the development of totalitarian mass movements.

In a subsequent section, the instrumentalization of the concepts is presented. The political power po- tential of the concepts of radicalism and extremism is demonstrated by the positive or negative load of meaning in the use of the two concepts. Both concepts turn out to serve as instruments of political controversy, as they are competitive rhetorical devices. It can be shown that the rhetorical instrumen-

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talisation by word users has again a sociopolitical background. Kosellecks historical term analysis is followed by a concept analysis use of Sartori’ method.

Concept analysis in the footsteps of Sartori begins with the collection of definitions that have been made in different contexts. The collection of definitions from schoolbooks, lexica and compendiums is a necessary step in order to represent the bredth of generally accepted word knowledge. The presenta- tion of everyday understandings allows to access the prevailing Zeitgeist of an epoch. Zeitgeist and concept appear to be intimately linked.

Subsequently definitions from various academic disciplines (namely: political science, sociology, criminology, historical studies, jurisprudence) were collected in order to have a broad spectrum of understandings in different academic disciplines. The collected definitions enables the identification of definitorial elements which are caught in matrices. The ordering of definitional elements and the anal- ysis of their structural features allows us to get closer to consensual definitions of extremism and radi- calism.

By listing the particular structural elements of the definitions, the broad spectrum of the concepts un- der consideration becomes visible. Sartori also advises the researcher to explore the semantic field of concepts. The semantic field of a concept is co-determined by bordering concepts for both radicalism and extremism which also allows for further differentiation. Sartori also proposed that the scientific understanding of a term is determined by theoretical frameworks. Therefore, the various theoretical frameworks that exist within the field of extremism research are addressed. In addition to the theoreti- cal context of definitions the political context is highlighting, based on an analysis of official govern- ment definitions. The socio-political context of postwar Germany turns out to be an important back- ground to a better understanding of extremism and, to a lesser extent, radicalism. At the end of the thesis, two synthetic definitions of radicalism and extremism are presented which should be able to attract a higher level of consensus than existing definitions in the German academic discourse.

STRUCTURE OF THE DISSERTATION 1 Intoduction

1.1 State of research 1.2 Broad perspective 1.3 starting point

1.3.1 Political Arena – Language Disputes in Science 1.3.2 Relation of Terms

Different Terms for the same Phenomenons 1.3.3 Fuzzy Terms

Semantic Fields

1.3.4 Ritualised Camp Mentality 1.4 Procedure

2 Theory and Method

2.1 Deductive und inductive Approaches 2.2 Theoretical approaches

2.2.1 Ontologic-normative approach 2.2.2 Empirical-analytical approach 2.2.3 Historical-dialectical Approach

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2.2.4 Conclusion 2.3 Term analysis

2.3.1 Politics as communication

2.3.2 The Synonymity of Historical Term Analysis and Political Science 2.4 Concept analysis

2.4.1 Denotation, Connotation 2.4.2 Method guided Reconstruction 2.4.3 Semantic Field

2.4.4 Communications landscape 2.4.5 Consensusdefinition 2.4.6 Conclusion

3 Termanalysis (Koselleck) 3.1 Radicalism

3.1.1 Etymology

3.1.2 Everyday Language 3.1.3 Term Analysis 3.1.4 Great Britain English Civilwar 3.1.5 Germany

Reformation and Enlightment German Vormärz

Democratic Radicals Pejorative Turn

3.1.6 Radicalism in 20. Century Peacelovers and Uncharted Territory 3.1.7 Melioration & Pejoration Melioration

Pejoration

3.1.8 Antonyms

3.1.9 Interim Conclusion 3.2 Extremismus 3.2.1 Etymology

3.2.2 Everyday Language 3.2.3 Historical Term Analysis 3.2.4 Ancient

3.2.5 Middle ages

3.2.6 Termformation in 19. Century – Maximalists 3.2.7 Extremism in 20. Century

3.2.8 Melioration&Pejoration 3.2.9 Antonym

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3.2.10 Interim Conclusion

3.3 Political Arena: Contexts of instrumentalization of Definitions from Extremism and Radical- ism

4 CONCEPT ANALYSIS (SARTORI) 4.1 Definitions

‚Confusion’ as Red Thread 4.1.1 Schoolbooks 4.1.2 Lexical Definitions 4.1.3 Manuals

4.1.4 Scientific Definitions of Extremism and Radicalism Political science

Jurisprudence Criminology Political economy Sociology

History

4.1.5 Definitions by governmental institutions Neighbourcountries

4.2 Definition Matrices 4.2.1 Schoolbooks 4.2.2 Encyclopedias 4.2.3 Manuals

4.2.4 Scientific Definitions 4.2.5 Summary

4.2.6 Collection of attributed Characteristics Extremism

Radicalism 4.2.7 Antonym

4.2.8 Interim Conclusion 4.3 Semantic Field 4.3.1 Ideology 4.3.2 Radicalization 4.3.3 Utopia 4.3.4 Populism 4.3.5 Terrorism

4.3.6 Fanatism and Fundamentalism 4.3.7 Totalitarism

4.3.8 Political Religion 4.3.9 Legal Concepts Constitutionhostility

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Unconstitutionality Endangering the State 4.3.10 Hatecrime

4.3.11 Politically motivated Crime Interim Conclusion

4.4 Disciplinary and theoretical contexts 4.4.1 Theoretical Approach

Political-Constitutional Approach Public Model

4.4.2 Social-Preventive Approach 4.4.3 Empirical Approaches

Midlarskys Concept of Extremism – a holistic approach Starting Points

Ephemeral Gain

Three Pathways to Extremism Mortality Salience

Midlarksys Concept of Radicalism Interim Conclusion

4.4.4 Practical Approaches Institution and Administration The State and his Institutions Militant Democracy as Institution Militant Democracy

Antifascism– Historical Context of GDR

Historical Context of Militant Democracy in FRG Historical Context - The Values of GDR

Anti-Extremistic Precautions of the Constitution

Edict against Radicals, Arbitrament against Extremists, Disbarment Anti-extremistic Security Archtitecture

Anti-extremistic Institutions Interim Conclusion

5 Conclusion

5.1 Content of Radicalism and Extremism 5.1.1 Theses, Questions, Methods

5.1.2 First Conclusion 5.2 Consensusdefinitions 5.2.1 Radicalism

Ten Theses on Radicalism 5.2.2 Extremism Ten Theses on Extremism

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5.2.3 Delimitations 5.2.4 Outlook 6 Appendix

6.1 Definitions on Radicalism (Chronologic) 6.2 Definitions on Extremism (Chronologic)

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10.1.3 Samenvatting

Radicalisme en Extremisme zijn woorden die veel worden gebruikt, maar als concepten of termen betwist zijn. Dit kan deels verklaard worden doordat hun betekenissen vaag lijken te zijn. De term extremisme wordt in Duitse context gebruikt door autoriteiten en overheidsdiensten die publieke vei- ligheid als mandaat hebben. Het wordt gebruikt om vijanden van de grondwet aan te duiden –wat een duidelijke definitie vereist. Over een span van enkele decennia is er een groot aantal definities ge- maakt door autoriteiten en academici. Desalniettemin is er nog altijd geen officiële definitie van ext- remisme in Duitsland die algemeen geaccepteerd is. In deze thesis zijn vele definities bijeen gebracht en geanalyseerd met als doel te differentiëren tussen radicalisme en extremisme. Er zijn twee weten- schappelijke methoden gebruikt om dit doel te bereiken: de terminologische analyse methode van Ko- selleck en de conceptuele analyse methode voorgesteld door Sartori. Op basis van deze twee aanpak- ken, de een meer historisch, de ander meer vergelijkend, worden radicalisme en extremisme kritisch beschouwd. Het doel van deze thesis is om twee definities te ontwikken, van radicalisme en extremis- me, respectievelijk. De academische definitie van terrorisme, ontwikkeld door Schmid tussen 1984 en 2011, dient als rolmodel en voorbeeld.

In de eerste stap worden twee verschillende methodologieën uiteengezet. De historische term analyse, ontwikkeld door Koselleck, wordt gebruikt om de verandering van de betekenis van een term over tijd te analyseren. De analytische concept analyse, ontwikkeld door Sartori, wordt gebruikt om lexicale competentie van een concept te genereren door het te vergelijken met gerelateerde concepten, zodat het mogelijk is om de omvang van zijn huidige betekenis te belichten.

Kosellecks historische term analyse begint met de beschrijving van de etymologische aspecten van de term en zijn dagelijks gebruik. Vervolgens worden de historische perioden waarin deze termen werden gebruikt verkend en worden de betekenissen van de concepten radicalisme en extremisme in de ver- schillende tijdsperioden en socio-politieke omgevingen geanalyseerd. De historische term analyse richt zich op de sociale en politieke contexten van een term en gerelateerde verschuivingen van zijn betekenis. Voornamelijk Kosellecks geschiedenis georiënteerde methode maakt het duidelijk dat con- cepten een sociaal-historische dimensie hebben en dat de betekenissen van concepten altijd verbonden zijn met de verleden realiteit waarin het bestond werd gebruikt. In deze proefschrift wordt de positie van concepten in sociale geschiedenis verkend. De historische evolutie van woordbetekenissen laat zien dat concepten onderhevig zijn aan omstandigheiden en onvoorziene invloeden. Dit illustreert de waarde van historische term analyse als een alternatieve methode voor het ontwikkelen van politieke theorieën.

De betekenissen van de concepten radicalisme en extremisme zijn verschillend geëvolueerd, afhanke- lijk van verschillende sociale en politieke ontwikkelingen in Duitsland en daarbuiten. Dit heeft ook een weerslag op de daaropvolgende termen, wat verschillende politieke machtsverhoudingen in ver- schillende tijdsperioden illustreert. Een vergelijking tussen de ontwikkelingen in England en Duitsland laat de interactie tussen politieke macht en sociale geschiedenis zien. De analyse maakt duidelijk dat historisch gezien, radicalisme voornamelijk is gekoppeld aan de 19e eeuwse burgerrechtbeweging, terwijl extremisme een moderner concept is dat pas in de 20e eeuw tot ontwikkeling kwam.

Radicalisme vond zijn plaats vroeg in de Engelse nomenclatuur van politieke concepten en is sterk verbonden met een antimonarchische houding en de verwerping van absolutistische aanspraken op macht. Pas vele jaren later kan het concept radicalisme gevonden worden in de Duitse nomenclatuur van politieke concepten. Ook hier is het concept van radicalisme gekoppeld aan een burgerrechtbe- weging en haar eis voor meer inspraak in het politieke proces en meer democratische rechten. Extre- misme daarentegen, is voornamelijk gekoppeld aan de ontwikkeling van totalitaire massabewegingen.

In een daaropvolgend deel van de thesis wordt de instrumentalisatie van de twee concepten gepresen- teerd. Het politieke machtspotentiaal van de concepten radicalisme en extremisme worden gedemons-

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treerd door de aangetoonde versterking en verbreeding van de betekenis in het gebruik van deze twee concepten. Beide concepten blijken te dienen als strijdmiddel bij politieke controversies Er kan wor- den aangetoond dat de retorische gebruik van deze termen van schrijvers eveneens socio-politieke achtergronden hebben. Kosellecks historische term analyse wordt opgevolgd door een concept analyse onder gebruikmaking van de methode van Sartori.

Concept analyse in de voetstappen van Sartori begint met de verzameling van definities die zijn ge- bruikt in verschillende contexten. De verzameling van definities van schoolboeken, Lexica en com- pendiums is een noodzakelijke stap om de breedte van algemeen geaccepteerde woordkennis duidelijk te maken. De voorstelling van de alledaags betekenis geeft ons toegang tot de heersende Zeitgeist van elke periode. Tijdperk en concept blijken nauw met elkaar verbonden.

Daaropvolgend werden definities van diverse academische disciplines (met name politieke weten- schap, sociologie, criminologie, geschiedenisschrijving, rechtsgeleerdheid) verzameld om een breed spectrum van begrippen uit verschillende academische disciplines te verwerven. De verzamelde defi- nities stellen ons in staat tot identificatie van definiërende elementen uit matrices. De rangschikking van definiërende elementen en de analyse van hun structurele kenmerken stelt ons in staat om dichter bij twee definities te komen die kans lopen de instemming van collegae wetenschappers te vinden.

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11 ACKNOWLEDGEMENTS

I would like to thank my supervisors

Prof. Dr. Edwin Bakker and Prof. Dr. Alex P. Schmid. My special thanks and love go to my husband Miguel Baitg and my daughters Yumi Sophie and Noomi Marie. They have always supported me and I am very grateful for their support. Also my parents, my brother Oliver and my wider family supported me.

I would also like to thank several colleagues: Prof. Dr. Michael Th. Greven, Dr. Arno Mohr, Dipl.

Soz. Jens Lanfer, Fabian Rohde, Dr. Viktoria Bergschmidt, Prof. Dr. Rainer Tetzlaff, Prof. Dr. Boris Blumberg, Prof. Dr. Jutta Bakonyi, Julia Stilkenboom, Prof. Dr. Friedbert W. Rüb, Prof. Dr. Miroslav Mareš, Dr. Fabian Klabunde, Dr. Harald Tessmer, Dipl. Pol. Veith Selk, Prof. Dr. Miroslav Mareš, Marcella Kramer, Prof. Dr. Elisabeth Carter, Astrid de Vries, Ina Oakeley and last but not least Bart Schuurman.

Astrid Bötticher, August 2015

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