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Griechenland - Final peer-reviewed manuscript

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Hero Hokwerda

Griechenland. Avantgardistische Entwicklungen setzten sich in G. erst in den 30er

Jahren durch. Sie bestanden in den einzelnen Kunstsparten nebeneinander und waren voneinander unabhängig. Der Komponist Nikos Skalkotas, 1921 bis 1933 Schüler Arnold Schonbergs in Berlin und ab 1933 Geiger am Athener Staatsorchester, entwickelte eigene Tonsysteme, fand freilich erst nach seinem Tod im Jahre 1949 als

avantgardistischer Komponist in G. Anerkennung. Parallel setzten sich in der Poesie der »Generation von 1930« erste >modernistische< Neuerungen durch, mit dem älteren Konstantinos Kavafis als Vorläufer. Erster Meilenstein war die Veröffentlichung von Yorgos Seferis' Gedichtband Mythistórima (Mythische Geschichte) im Jahr 1935. Zudem gab es surreaIistische Ansätze (yperrealismós oder sourealismós), die u.a. von

Theódoros Dorros, Dimítris Méntzelos und Nikos Kalamaris (Nikítas Randos) vertreten wurden und die sich 1935 mit dem Lyrikband Ypsikámenos (Hochofen) von Andreas Embiríkos durchsetzten. Embiríkos hatte den Surrealismus in Paris miterlebt, André Breton kennengelernt und sich mit der Psychoanalyse auseinandergesetzt. In Athen propagierte er den Surrealismus und die Écriture automatique (Automatische

Niederschrift). Es bildete sich ein Kreis um Embiríkos, zu dem die Dichter Odysseas Elytis und Nikos Gatsos sowie der Dichter-Maler Nikos Engonópoulos zählten. Obwohl Embiríkos mit der Sowjetunion sympathisierte, waren weder er noch der griechische Surrealismus mit der Kommunistischen Partei G.s (KKE) verbunden. Umgekehrt stand die KKE auch dem Surrealismus fern, obwohl der Avantgarde-Begriff (griech. protoporía zu protopóros: Wegbereiter) auch im kulturellen Bereich gerade mit der KKE verknüpft war. So hiess die wichtigste Kulturzeitschrift der KKE Néï protopóri (Neue Wegbereiter), war aber dem Sozialistischen Realismus und der griech. Volkskultur verpflichtet. Trotz seiner Linientreue finden sich bei dem bekanntesten unter den kommunistischen

Dichtern, Yannis Ritsos, modernistische und surrealistische Elemente. Der Avantgardist Yorgos Makrís, der zu Lebzeiten sonst nichts veröffentlichte, publizierte am 18.11.1944 das als Typoskript vervielfaltigtes Flugblatt Prokírixi N. 1 (Proklamation Nr. 1), in der die kulturelle Lage G.s diagnostiziert wird. Im zweiten Teil, »Apofasízoume« (Wir

entscheiden), heisst es: »Erster Zerstorungsakt wird die Bomhardierung und völlige Zertrümmerung des Parthenons sein ... « (Próti katastrofí orízetai i anatínaxi ke télia katedáfisi tou Parthenóna ...). Die Bombardierung wird als eine Art Befreiungsakt des Monuments und als dessen Rettung yom massiven Tourismus verstanden, Zerstörung

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dient als Verewigung mit anderen Mitteln. – Nach dem Zweiten Weltkrieg fand nicht nur der Modernismus von Yorgos Seferis seine Fortsetzung, sondern wurde auch der Surrealismus weiterentwickelt, so im Werk von Nanos Valaorítis, Ektor Kaknavatos, Miltos Sachtouris und D.P. Papaditsas. In der Zeitschrift Pali (1964) kamen der ältere griech. Surrealismus und die neue Beat Generation zusammen. Auf der Bühne gibt es erste modernistische und avantgardistische Ansätze mit Tendenzen im Theater des Absurden in den 60er Jahren. Dagegen setzte sich die Avantgarde in der Malerei bereits in den 30er Jahren durch. Zum einen gab es einen optimistischen,

dynamisch-vitalistischen Expressionismus, insbesondere vertreten von dem 1935 aus Deutschland zuruckgekehrten Yorgos Bouzianis, sowie von Panayotis Tetsis, Yorgos Mavroïdis, Panos Sarafianós und Vasilis Sperántzas. Zum anderen wurde von Embiríkos auch eine neue surrealistische Malerei angeregt, deren Protagonist Nikos Engonópoulos sich zugleich klassisscher Elemente bediente und sich von dem in G. geborenen und aufgewachsenen Giorgio de Chirico inspirieren liess. Vertreter einer surrealistischen bildenden Kunst waren Yorgos Vakaló, die späteren Yorgos Paralís, Alkis Ghinis, Dimítris Yeros und Pandelís Pandelópoulos, Collagen verfertigte u.a. Elytis.

Lit.: Y. Karavidas: "Surrealism and the Early Poetry of Nikos Engonopoulos«. In: Journal of Modern Greek Studies 5/1 (1987), S. 33–46. – L. Politis: Geschichte der

Neugriechischen Literatur. Keulen 1984. – D. Tziovas (Hg.): Greek Modernism and Beyond. Lanham u.a. 1997. – R. Beaton: An Introduction to Modern Greek Literature. Oxford 1999 [1994]

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